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0554 - Kidnapper im Weltraum

Titel: 0554 - Kidnapper im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nun muß er eingestehen, uns unterschätzt zu haben.
    Die Strafexpedition wird zugleich den Zweck haben, unsere wirkliche Stärke zu testen. Wir haben somit erneut die Möglichkeit, den Gegner zu täuschen, indem wir zwar etwas mehr als früher, aber noch längst nicht alles aufbieten, was wir besitzen." Atlan lächelte Gucky zu. „Du siehst, mein Fehler entpuppt sich zum Schluß noch als ein unschätzbarer Vorteil.
    Man muß es nur richtig sehen."
    Der Mausbiber stemmte die Arme in die Hüften, wobei er fast das Glas auf dem Tisch umgeworfen hätte.
    „Du hast vielleicht eine Art, alles umzudrehen! Das könnte ja nicht einmal ich besser! Und das ist, finde ich, fast eine Unverschämtheit!"
    Er meinte es natürlich nicht so böse, wie es sich anhörte. Er war einfach wütend, daß Atlan in seiner Situation genau das tat, was er, Gucky ebenfalls getan hätte.
    Wieder griff Ribald ein: „Ihr solltet euch über wichtigere Dinge den Kopf zerbrechen, meine Freunde. Da wäre zum Beispiel eine Frage, deren Beantwortung uns ein gutes Stück weiterbringen würde: Warum hat der Schwarm keine erneute Transition vorgenommen?
    Warum fliegt er nur mit halber Lichtgeschwindigkeit weiter? Gibt es dafür eine vernünftige Erklärung?"
    Damit hatte der Supermutant eine Frage angeschnitten, die den terranischen Wissenschaftlern und vor allen Dingen den Astronomen und Flottenkommandanten einige Sorge bereitet hatte. Wenn sich das Sonnensystem innerhalb des Schwarms befand, mußte es auch notgedrungen alle seine Bewegungen mitmachen. Im Augenblick besaß der Schwarm die halbe Lichtgeschwindigkeit, der sich das Sonnensystem noch nicht angepaßt hatte; es war wesentlich langsamer. Aber bei einer Transition über drei- oder viertausend Lichtjahre hinweg würde es ebenfalls um diese Strecke versetzt werden.
    Die Folgen wären mehr als nur katastrophal. Alle seit anderthalb Jahrtausenden benützten Sternkarten würden mit einem Schlag ungültig. Eine Positiönsveränderung von mehreren tausend Lichtjahren verwischte alle bekannten Konstellationen und entwertete sämtliche Speicherwerte der Navigationsgehirne.
    Das System Wega, siebenund-zwanzig Lichtjahre vom Solaren System entfernt, würde dann plötzlich viertausend Lichtjahre entfernt sein.
    Entgegen seinen bisherigen Gewohnheiten hatte der Schwarm bisher auf eine solche Transition verzichtet. Er nahm die Erde mit, aber nicht einmal mit halber Lichtgeschwindigkeit.
    Warum?
    „Es gibt keine Erklärung", griff Atlan das Thema auf.
    „Vielleicht gibt es mehrere", vermutete Gucky. „Suchen wir uns doch einfach die wahrscheinlichste heraus, dann sind wir ein Stück weiter."
    „Die Herren haben jetzt andere Sorgen, als eine Transition vorzunehmen", begann Ribald Corello und lieferte damit eine erste Erklärung. „Sie kümmern sich zuerst um uns, denn unsere Anwesenheit innerhalb des Schwarms beginnt für sie ein ernsthaftes Problem zu werden. Sie hielten uns für ein zwar intelligentes, aber leicht zu beherrschendes Hilfsvolk. Nun stellt sich heraus, daß wir uns wehren, und zwar mit relativ primitiven, jedoch äußerst wirkungsvollen Mitteln. Wir sind zu einem Geschwür geworden, das man entfernen oder zumindest öffnen muß. Da bleibt keine Zeit, die Transition vorzunehmen."
    „Eine durchaus plausible Theorie", gab Atlan zu und sah Gucky an. „Du mußt zugeben, Kleiner, Ribalds Gedanke hat einiges für sich."
    „Ich habe nicht protestiert", sagte Gucky schnippisch.
    Atlan lächelte.
    „Aber wie ich dich kenne, hast du eine bessere zur Hand."
    Diesmal brachte Atlan den Mausbiber richtig in Verlegenheit.
    „Eine bessere ... nun, eigentlich nicht. Ribald hat an und für sich genau die Erklärung vorgetragen, die ich auch vertrete. Er ist eben doch ein ganz guter Telepath."
    Ribald wollte etwas sagen, schwieg aber dann höflich.
    „Also gut", meinte Atlan, „da ich eigentlich auch keine vernünftige Erklärung für das rätselhafte Verhalten des Schwarms habe, müssen wir diese hier wohl als die wahrscheinlichste annehmen. Ich bin in der Tat ebenfalls davon überzeugt, daß wir selbst es sind, die bisher eine Transition verhinderten. Wenn es so ist, dann wird in nächster Zeit auch keine stattfinden. Der Vorgang scheint noch komplizierter zu sein, als wir bisher annahmen. Es kann ja auch nicht einfach sein, eine Kleingalaxis mit elftausend Lichtjahren Länge wie ein Raumschiff durch den Raum zu transportieren."
    Gerade als Gucky dazu seinen fachmännischen Kommentar abgeben wollte,

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