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0554 - Sie kam von den Sternen

0554 - Sie kam von den Sternen

Titel: 0554 - Sie kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zum Greifen nahe vorkamen.
    Ich bin in London aufgewachsen, habe oft den Himmel beobachtet und empfand ihn schon als eine kleine Sensation. Suko, neben dem ich stand, schaute mich von der Seite her an.
    »Zweifelst du mittlerweile?«
    Ich hob die Schultern. »Kann sein.« Mein Kopfnicken galt der Fensterscheibe. »Schau dir den Himmel an, Suko. Der ist nicht normal. Mit solcher Pracht habe ich die Sterne noch nie funkeln gesehen. Ich werde das Gefühl nicht los, daß es etwas zu bedeuten hat.«
    »Vielleicht wollen sie tatsächlich jemandem leuchten.«
    »Consuela, die Sternen-Prinzessin.«
    Suko räusperte sich. Zu einem gesprochenen Kommentar ließ er sich nicht hinreißen: Dafür überreichte er mir das Glas. »So, deine Zeit ist gekommen, John. Schau mal durch.«
    »Wie lange?«
    »Sagen wir bis Mitternacht?«
    »Weil du es bist«, erwiderte ich stöhnend. Ich schob das schräge Fenster kurz hoch und ließ einen Schwall der kühlen Luft in den Raum. Dann stellte ich es fest und lehnte mich so weit aus dem Fenster wie eben möglich. Mein Blick glitt über die Dächer zahlreicher Häuser hinweg. Da das Fenster zur Rückseite hin lag, konnte ich auch über den kleinen Garten schauen, in dem zahlreiche Bäume standen. Noch hatten sie ihr Laub behalten, doch die Blätter waren inzwischen gefärbt worden. Sie zeigten die gesamte Farbskala, wie sie nur die Natur in all ihrer Schönheit herausbringen konnte. Leider war in der Dunkelheit davon nichts zu sehen.
    Mich mußte auch mehr der Himmel interessieren. Da Suko mir das Glas überlassen hatte, wollte ich es auch benutzen, setzte es gegen die Augen und stellte die Optik scharf.
    Ich holte den Himmel näher heran!
    So jedenfalls kam es mir vor. Das Glas war hervorragend, es gehörte nicht zur billigen Sorte, und ich konnte Sterne sehen, die mit bloßem Auge nicht zu entdecken waren.
    In der Tiefe des Alls flimmerten die Punkte wie Diamantsplitter.
    Ich konnte mich von diesem Anblick nicht lösen. Ehrfurcht vor dem Schöpfer stieg in mir hoch. Über meine Arme kroch eine Gänsehaut.
    Ein klarer, weiter und einfach wunderbarer Himmel lag vor und über mir. Ein Himmel, der für eine Sternen-Königin oder Prinzessin wie geschaffen erschien.
    Noch klang mir alles zu märchenhaft. Aber Lady Sarah hatte herausgefunden, daß gerade in dieser Nacht die Sternen-Prinzessin erscheinen würde.
    Ich bewegte mich nach links, suchte dort den Himmel ab und entdeckte nichts Außergewöhnliches. Auf der anderen Seite ebenfalls nicht. Das Firmament lag in tiefer Ruhe.
    Im Raum unterhielten sich Suko und Lady Sarah über den Fall. Da beide sehr leise sprachen, bekam ich von ihren Worten kaum etwas mit. Ich hörte wohl von Sarah, daß sie die Gestalt der Sternen-Prinzessin als positiv einschätzte.
    Allmählich bekam ich lahme Arme. Es ist nicht jedermanns Sache, ein Glas hochzuhalten, und als Superathlet wollte ich mich auch nicht gerade bezeichnen.
    Jane erlöste mich. Ihre Stimme klang nicht einmal laut, als sie die Meldung abgab. Dennoch war das Vibrieren in ihr nicht zu überhören. »Ich glaube, da ist etwas.«
    »Die Prinzessin?« fragte Lady Sarah, die aufsprang. Diese heftige Bewegung traut man einer Siebzigjährigen nicht zu. Aber die Horror-Oma war eben ein Phänomen.
    Auch ich blieb nicht länger an meinem Platz. Zusammen mit Suko durchquerten wir den umgebauten Speicher und stellten uns neben die beiden Frauen. Sarah Goldwyn hielt das Glas vor die Augen. Sie lauschte Janes Erklärungen. Nach einer Weile schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid, ich kann nichts sehen.« Sie hob die Schultern.
    »Vielleicht sind meine Augen auch nicht mehr gut genug.« Ihre Arme mit dem Fernglas sanken nach unten.
    »Willst du schauen, John?«
    »Sicher.«
    Jane trat zur Seite, damit Suko und ich den nötigen Platz bekamen.
    »Wohin?« fragte ich die ehemalige Hexe.
    »Etwas nach rechts. Du mußt über die Schornsteine hinwegschauen, John. Dann kannst du es sehen. Es ist nicht einmal allzuweit vom Halbmond entfernt.«
    Ich mußte grinsen. »Dann haben wir ja noch Zeit.«
    »Mach keine Witze!«
    Suko und ich schauten durch das geöffnete Fenster. Jane hatte es schon hochgeklappt und festgestellt.
    Auch auf dieser Seite war der Himmel eine reine Pracht. Wunderbar anzusehen und wie gezeichnet wirkte er. Die Sterne standen bewegungslos. Sie erinnerten mich daran, daß ich als Kind oft zu ihnen hochgeschaut und mir etwas gewünscht hatte.
    Plötzlich sah ich die Bewegung.
    Leuchtend und winzig. Von der

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