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0554 - Sie kam von den Sternen

0554 - Sie kam von den Sternen

Titel: 0554 - Sie kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Entfernung her nicht abzuschätzen. Das war einfach unmöglich. Ich konnte bei diesem Himmel nicht in die Tiefe schauen und rechnen.
    Vielleicht war das Objekt eine Meile entfernt, nur eine halbe oder zehn Meilen.
    Jedenfalls bewegte es sich. Wenn mich nicht alles täuschte, glitt es sogar in meine Richtung.
    »Das stimmt!« sagte Suko leise. »Ich sehe es jetzt auch.« Er räusperte sich. »Verrückt. Aber ein Flugzeug ist es nicht.«
    Der Ansicht war ich auch.
    »Habe ich recht gehabt?« fragte Lady Sarah. Ihre Stimme klirrte vor Spannung.
    »Es scheint so.« Ich war mit meiner Antwort eher vorsichtig. Das mußte ich auch sein, denn konkret könnte ich noch nichts ausmachen. Das änderte sich während der nächsten sechzig Sekunden. Der Gegenstand schien an Geschwindigkeit gewonnen zu haben. Jedenfalls schmolz die Entfernung zwischen uns sehr schnell.
    »Was ist es?« fragte Jane. »Es ist nicht normal. John, ich spürte etwas. Eine Botschaft oder…« Sie verstummten, weil sie nicht erklären konnte, was sie genau sah.
    Auch ich fragte nicht weiter, denn der Anblick dieses sich über den Himmel und zwischen den Sternen bewegenden Gegenstands faszinierte mich doch ungemein.
    Er nahm zudem Konturen an.
    Ich erkannte einen sehr langen Streifen, nicht zu vergleichen mit dem Schweif eines Kometen, denn dieser hier glänzte zwar metallisch, beschrieb aber keinen Bogen.
    Dafür hielt der Gegenstand genau auf uns zu. Er visierte praktisch unser Haus an.
    Eine trockene Kehle konnte ich nicht vermeiden. Außerdem erwärmte sich mein Kreuz. Nicht nur Jane Collins hatte die Botschaft gespürt, ich bekam sie ebenfalls mit. Nur wußte ich nicht, was sie zu bedeuten hatte. Es hielt den Vergleich mit einer fernen Melodie stand, der allerdings kein Text unterlegt worden war.
    »Das wird was!« flüsterte Suko. Auch er war aufgeregt und redete schnell weiter. »John, das ist kein Surfbrett fürs All. Auf diesem Ding steht noch jemand.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, als ich die Person ebenfalls erkannte. Es war eine Frau mit dunklen, wehenden Haaren. Sie trug ein langes, weißes Kleid. An ihren Armgelenken glänzte der Schmuck ebenso wie an den Ohren. Sie war eine Persönlichkeit, stand wie festgewachsen auf dem ungewöhnlichen Gleiter und steigerte die Geschwindigkeit noch.
    Sie war nicht gleichbleibend. Intervallweise schob sich dieser Gegenstand mit der Frau darauf vor, bis wir erkannten, um was es sich bei ihm tatsächlich handelte.
    Ein Messer war es, ein spitzes Messer.
    Der Vergleich mit einem Surfbrett stimmte nicht, das Messer war wesentlich breiter, und es hatte sich als Ziel Lady Sarahs Haus ausgesucht…
    ***
    Die beiden Killer hatten ihren Auftrag längst vergessen. Sie dachten nicht mehr an Mord, nur daran, ihr Leben vor dieser breiten Klinge zu retten. Noch war sie nicht heran, ihnen blieben vielleicht zwei, drei Sekunden, die sie nutzen mußten.
    Das Rattengesicht reagierte als erster. Mit einem Drehsprung brachte sich der Mann aus der Gefahrenzone, tauchte gleichzeitig weg und hechtete nach vorn.
    Er spürte, wie etwas seinen Rücken streifte und zuvor die Nackenhaare hochgewirbelt hatte. Es war der Windzug, nicht die Klinge, die ihren Weg fortführte.
    Der Grauhaarige wollte es wissen.
    Lidholm, der sich aus dem Stand nach hinten katapultierte, sah, wie der zweite Killer seine Waffe hochriß und über den Wagen hinweg gegen die Gestalt auf der Klinge zielte.
    Seine Schüsse peitschten rasch hintereinander. Er konnte praktisch nicht fehlen, zudem gehörte er zu den Menschen, die mit Waffen tagtäglich umgingen.
    Blaß leuchtete das Mündungsfeuer in der Nacht. Die Kugeln hämmerten aus dem Lauf – und trafen.
    Eigentlich hätten die Treffer die Gestalt vom Messer fegen müssen, das geschah nicht. Sie wurde erwischt, beim Aufprall jedoch zerplatzten die Kugeln wie Sterne und schwirrten als silbrige Funken umher.
    Der Grauhaarige schrie. Sein Gesicht verzerrte sich dabei vor Entsetzen. Die Augen waren weiter aufgerissen, die Kühle der Nacht saugte feuchten Atem aus seinem Mund, der als Dampf vor den Lippen stand. Er warf die Waffe weg, als wäre sie heiß geworden.
    Das Messer war da!
    Noch stand der Klinge der Wagen im Weg. Darum jedoch kümmerte sie sich nicht.
    Der Killer mit den grauen Haaren, der endlich erkannt hatte, daß es keinen Sinn ergab, sich zu wehren, wollte fliehen.
    Das Messer war schneller.
    Es zerschnitt den parkenden Wagen, als bestünde er nicht aus Blech und Glas, sondern aus Butter. Nur die

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