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0554 - Sie kam von den Sternen

0554 - Sie kam von den Sternen

Titel: 0554 - Sie kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewarnt.
    Street Gangs kontrollierten einen großen Teil des Rauschgift-Geschäfts. Brutale Schläger, nach dem Raster der Banden in Los Angeles aufgezogen. Beziehungslos, nur auf Geld hinaus, wobei es keine Rolle spielte, wie die Scheine verdient wurden.
    Wer Millionär werden wollte, der mußte eben über Leichen gehen.
    Nach dieser Maxime handelten sie.
    Drogentote gab es leider genug in der Stadt. Jeden Tag starb jemand unter dem Einfluß des Weißen Gifts. Immer wieder wurden uns die Bilder vor Augen geführt, nur die verdammten Dealer selbst sahen sie nicht oder wollten sie nicht sehen.
    Wir fuhren in eine schmale Straße, die einen Halbbogen beschrieb und Dockhead hieß. Sogar eine kleine Kirche passierten wir. Ihr Gemäuer war ebenso grau wie die übrigen Häuser in dieser Gegend.
    Noch durchrollten wir Wohnviertel. Straßen, in denen es zwar Leben gab, die trotzdem tot wirkten. Nicht so schlimm wie in der Süd-Bronx, wo nur mehr Gerippe standen, die Menschen hier hielten ihre alten Häuser noch etwas in Schuß, sie brannten sie nicht einfach aus, aber wenn Renovierungspläne irgendwann in die Tat umgesetzt würden, konnte niemand für etwas garantieren.
    Der Dunst legte noch einen zusätzlichen Grauschleier über die Gegend. Aus einigen Kaminen quoll träger Rauch, der bei der Windstille kaum zerfaserte.
    Ein sehr großes Dock führte wie ein breiter Arm von der Themse aus in das Gebiet der Stadt hinein.
    Hallen und Kräne grenzten es ein. Im Dock wurde hart gearbeitet.
    Wir hörten das Kreischen der Sägen, das helle Anschlagen der gewaltigen Hämmer, die Stimmen der Vorarbeiter, die durch Megaphone verstärkt wurden, all die Hektik bekamen wir als vorbeirauschende Geräuschkulisse überdeutlich mit.
    »Hier versteckt sich bestimmt keiner«, sagte Suko.
    Der Meinung war ich auch.
    Noch weitere zehn Minuten kurvten wir durch das Hafenviertel, fuhren über Gleise, stachen in enge, mauerngesäumte Straßen oder Gassen hinein, erreichten Plätze, wo Berge von Schrott lagen, über denen gewaltige Magnetkräne schwebten, und entdeckten hin und wieder auch Bauten, die aussahen, als würden sie leerstehen.
    »Sollen wir die alle absuchen?« fragte Suko.
    Ich trat auf die Bremse und schlug mit der flachen Hand auf den Lenkradring. »Weiß ich nicht, verdammt! Wir können uns ja einige von denen vornehmen.«
    »Wenn ich zu den Dealern gehören würde, John, dann hätte ich auch Wachen aufgestellt.«
    Ich schaute Suko an. »Nicht schlecht, die Idee. Wir könnten uns auf diese Wachen konzentrieren. Wenn also jemand dumm in der Gegend herumsteht, müßten wir davon ausgehen, daß er etwas bewacht.«
    »So blöd es sich anhört, ja.«
    »Das ist Kinderkram. Ich meine…«
    »Du meinst jetzt gar nichts mehr!« Sukos Stimme klang scharf. Ich zuckte überrascht zusammen. So hatte ich ihn selten sprechen gehört. Er hockte wie versteinert neben mir und hielt den Arm ausgestreckt, so daß die Zeigefinger schräg durch die Frontscheibe wies.
    »Schau nach oben!«
    Die Stahlskelette der Kräne ragten in den Himmel. Dazwischen trieb wolkenartiger Dunst wie eine Meeresströmung. Er war nicht so dicht, daß er alles hätte verdecken können.
    Auch nicht die beiden Gestalten auf dem Messer!
    Mir blieb für einen Moment vor Staunen der Mund offen. Das war tatsächlich ein Hammer.
    Zufall, Glück?
    Wahrscheinlich beides. Jedenfalls hatten wir die Spur gefunden, den roten Faden wieder aufgenommen.
    Suko stieß mir in die Seite. »He, Alter, wach auf! Ich glaube, wir sollten hinterher.«
    »Und wie…?«
    ***
    Kevin weinte…
    Er hatte es nicht glauben wollen, daß Menschen seinen Vater umbringen sollten. »Das ist nur ein Trick von dir!« schrie er und schlug mit beiden Fäusten auf die Sternen-Prinzessin ein, der es nichts ausmachte, seine Hände festzuhalten und den Jungen in die Knie zu zwingen.
    »Es ist kein Trick, Kevin. Es ist die Wahrheit. Dein Vater ist Polizist, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann jagt er auch Verbrecher?«
    Kevin nickte.
    »Und eben diese Verbrecher haben es geschafft, deinen Vater festzunehmen. Sie haben ihn verschleppt, sie wollen ihn ermorden, weil er ihnen auf den Fersen war.«
    Harte Worte, die der Elfjährige erst verdauen mußte. Er nickte, schluckte und starrte die Person vor ihm an. In ihrem Gesicht konnte er keine Falschheit entdecken, sie schlug die Augen nicht nieder, sondern wartete Kevins Reaktion ab.
    »Und du weißt tatsächlich, wo sich mein Vater aufhält?«
    »Ich spüre es. Aber ich spürte

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