0556 - Der Sonnengigant
Dämonen. Sie standen vor dem jetzt offenen Durchgang in den benachbarten Raum. Ihre Kristallorgane strahlten hypnotische Impulse aus. Irmina Kotschistowa wand sich am Boden. Corello hing schlaff im Sitz seines Trageroboters.
Benommen tastete Saedelaere nach der Waffe in seinem Gürtel.
Hypnotische Impulse überschwemmten ihn.
Ergib dich.. Ergib dich!
Die Bewegungen des Transmittergeschädigten erlahmten.
Seine Hand erreichte die Waffe nicht. Obwohl er sich verzweifelt wehrte, geriet er immer mehr in den Einfluß der hypnotischen Strahlung.
Die Schwarzen Dämonen wurden zu riesigen Schatten; das Licht ihrer Kristalle floß ineinander.
Neben ihm sank Ras Tschubai zu Boden.
Wo war Schmitt? Saedelaere wollte den Kopf drehen, aber er schaffte es nicht mehr.
Ergib dich! Ergib dich!
Er konnte diesem Ansturm nicht widerstehen.
Wir sind verloren! dachte er entsetzt. Er spürte, daß seine Knie nachgaben. Alles in ihm verkrampfte sich.
Die Schwarzen Dämonen bewegten sich. Sie entfernten sich voneinander. Auf diese Weise gaben sie den Eingang frei.
Zwischen ihnen tauchten jetzt Lacoons auf. Die schlangenköpfigen Wesen hielten Strahlenwaffen in den Händen.
„Da sind sie!" zischelte einer der Lacoons. Er sprach Interkarties, so daß Alaska ihn verstehen konnte. „Erschießt sie!"
Saedelaere sah insgesamt fünf Lacoons. Sie bewegten sich synchron, als besäßen sie ein gemeinsames Sinnesorgan. Alle fünf hoben ihre Waffen und zielten auf Saedelaere.
Dumpf dachte Alaska daran, daß er irgend etwas tun mußte.
Er wollte sich die Maske vom Gesicht reißen, um die Lacoons mit Hilfe des Cappin-Fragments anzugreifen. Doch auch dazu konnte er sich nicht überwinden.
Die hypnosuggestiven Impulse hatten ihn weitgehend betäubt, es war ihm jetzt fast gleichgültig, was geschehen würde.
Als er mit dem ersten Schuß rechnete, sah er die Arme des Lacoons plötzlich anschwellen und platzen. Die Waffen fielen zu Boden. Die Lacoons schrien und stolperten aus dem Raum.
Plötzlich stand Irmina Kotschistowa neben Saedelaere.
Drei Explosionen erschütterten den Raum und übertönten die gellenden Schreie der Lacoons. Mit aufgerissenen Augen sah Saedelaere, daß die Kristalle in den Köpfen der Schwarzen Dämonen zersprungen waren. Ihr geisterhaftes Licht erlosch.
Rauchschwaden stiegen zur Decke.
„Sie hätten uns beinahe in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht", hörte Saedelaere den Supermutanten sagen. Er fuhr herum und sah Corello lächelnd im Tragesitz seines Roboters hocken.
Der hypnotische Druck wich von seinem Verstand.
Er konnte wieder klar denken und war Herr seiner Sinne.
„Was ist geschehen?" stammelte der Mann mit der Maske.
„Plötzlich öffnete sich die Tür. Die drei Schwarzen Dämonen kamen herein und starrten uns aus ihren Kristallaugen an", berichtete Corello. „Wir entschieden uns dafür, zunächst einmal abzuwarten. Um so mehr hofften wir den Gegner dann mit unserem Gegenschlag zu überraschen. Das ist uns ja auch gelungen."
Die drei riesigen schwarzhaarigen Wesen wälzten sich am Boden und stöhnten. Sie bedeuteten keine Gefahr mehr.
Alaska war sich jedoch darüber im klaren, daß ihre Gegner jeden Augenblick Verstärkung erhalten konnten. Das bedeutete erhöhte Gefahr.
„Wir müssen von hier weg!"
Er blickte sich im Raum um.
„Wo ist Schmitt?"
Corello räusperte sich.
„Weg!" sagte er knapp.
„Was heißt das?" entfuhr es Saedelaere. „Ist er einfach verschwunden, oder hat man ihn weggebracht?"
Corello und Irmina Kotschistowa tauschten einen Blick.
„Was hat das zu bedeuten?" fragte Saedelaere aufgebracht.
„Wird mir etwas verheimlicht?"
„Schmitt verschwand in dem Augenblick, als die Schwarzen Dämonen auftauchten", berichtete Corello zögernd. „Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, aber er war plötzlich nicht mehr bei uns."
Wut stieg in Alaska auf.
„Er hat Sie einfach Ihrem Schicksal überlassen?"
Irmina lachte spöttisch.
„So kann man es auch nennen. Ribald und ich glauben, daß zwischen Schmitts Verschwinden und dem Auftauchen der Schwarzen Dämonen ein Zusammenhang besteht."
Saedelaere blinzelte. Er konnte nicht glauben, daß Schmitt sie betrogen hatte. Die beiden Mutanten schienen jedoch davon überzeugt zu sein.
„Ich habe Sie vor Schmitt gewarnt!" erinnerte Tschubai. „Jetzt hat er uns verraten. Wahrscheinlich steht er auf der Seite unserer Gegner."
„Ich kann das nicht glauben", sagte Saedelaere langsam.
„Bisher haben die Cynos immer gegen
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