Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0556 - Der Sonnengigant

Titel: 0556 - Der Sonnengigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
haben Sie das erreicht?"
    „Ras sprang mit mir in den Turm, von dem die Impulse ausgingen", erzählte die schwarzhaarige Frau.
    „Wir kamen in einem halbdunklen Raum heraus. In den Boden war eine Art Bassin eingelassen, in dem sich ein Götze herumwälzte. Er schien sich völlig sicher zu fühlen, sonst hätte ich ihn nicht überraschen können."
    „Wie haben Sie ihn erledigt?"
    Irmina wollte sprechen, doch die Erinnerung an das schreckliche Ereignis überwältigte sie, und sie schwieg.
    „Sie hat den Götzen mit ihren parapsychischen Waffen angegriffen", schildert Tschubai an ihrer Stelle das Ereignis. „Ich sah, daß der Kopf des Monstrums aufplatzte. Es wollte aus dem Bassin klettern, doch dann verformten sich seine Hände und explodierten förmlich. Der Götze kippte nach hinten und klatschte in die dunkle Brühe, in der er gebadet hatte. Er schrie, bis er mit dem Kopf versank. Dann war alles ruhig. Die Vibrationen hatten schon vorher aufgehört."
    Saedelaere ging zu Irmina und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.
    „Oh, es war schrecklich", sagte sie. „Ich wünschte, ich wäre so normal wie die meisten anderen Menschen."
    „Es gibt keine normalen Menschen", mischte sich Schmitt ein.
    „Es gibt nur solche, die ihre Fähigkeiten erkennen und einsetzen, und andere, die ihr gesamtes Leben darauf verzichten."
    „War noch jemand in dem Turm?" fragte Alaska.
    „Wir haben uns nicht umgesehen", sagte Tschubai. „Als der Götze erledigt war, kamen wir zurück."
    „Man wird ihn finden und Rückschlüsse ziehen", befürchtete der Transmittergeschädigte. „Deshalb müssen wir von hier weg."
    Irmina deutete auf Ras.
    „Aber er kann jetzt nicht springen."
    „Dann gehen wir vorläufig zu Fuß", entschied Saedelaere.
    Er hatte eine Idee. „Ras, wie weit ist der Turm entfernt, in dem Sie den Götzen fanden?"
    „Nicht sehr weit", sagte der Neger. „Vielleicht zehn Kilometer."
    „Wir versuchen ihn zu erreichen", verkündete Alaska. „Denn dort wird man uns wahrscheinlich zuletzt suchen. Keiner unserer Verfolger wird glauben, daß wir an den Tatort zurückkehren."
    Sein Plan wurde mit großer Skepsis aufgenommen, nur Schmitt nickte zustimmend.
    Alaska gestand sich ein, daß es ihm nicht nur um die Sicherheit der Gruppe ging. Er wollte endlich einen zentralen Punkt dieser Welt erreichen und untersuchen. In den Hallen, die sie zuletzt durchquert hatten, würden sie nichts Interessantes finden.
    Er hoffte sogar, daß es noch einige Zeit dauern würde, bis der tote Götze gefunden wurde. Dann konnten sie den Turm vielleicht in Ruhe untersuchen.
    Ras Tschubai übernahm jetzt die Führung. Orte, die er einmal auf dem Weg der Teleportation erreicht hatte, konnte er jederzeit wiederfinden.
    Alaska rechnete ständig mit einem neuen Angriff, doch nichts ereignete sich. Auch eine Stunde nach dem Zwischenfall kamen sie unangefochten voran.
    „Wir müssen die Hallen jetzt verlassen", sagte Tschubai und blieb stehen. „Dazu benutzen wir einen der seitlichen Ausgänge."
    Er führte die Gruppe an die entsprechende Stelle. Sie stellten fest, daß der Durchgang ins Nachbargebäude fest verschlossen war.
    Alaska zog seine Waffe.
    „Man wird den Energieausbruch orten!" prophezeite Corello.
    „Haben Sie eine bessere Idee?"
    „Lassen Sie es mich versuchen!" bat Schmitt. Er drängte sich nach vorn und preßte das Gesicht gegen die Metalltür. Die anderen sahen ihm schweigend zu. Schmitts Hände schienen plötzlich ein eigenes Leben zu entwickeln, denn sie krochen wie Schlangen über die glatte Fläche.
    „Es ist ein sehr komplizierter Verschluß", entschuldigte Schmitt sein langsames Vorgehen. „Aber ich bin sicher, daß er sich öffnen läßt, ohne daß wir Gewalt anwenden."
    Alaska sah, wie sich der schmächtige Körper des Cynos spannte, dann drückte Schmitt mit den Fingerspitzen gegen die Tür. Sie schwang lautlos zur Seite. Alaska blickte in einen Raum, in dessen Mitte ein großes spulenförmiges Gebilde stand, von dem mehrere Metallstreben ausgingen.
    „Wie haben Sie das fertiggebracht?" fragte Irmina den Cyno.
    „Es war nichts Besonderes!" wehrte Schmitt ab. „Ich muß sogar gestehen, daß ich kein spezielles Talent besitze. Früher habe ich mich ab und zu mit solchen Spielereien beschäftigt. Anscheinend habe ich noch nicht alles verlernt."
    „Wollen Sie mit dieser Rede von meiner Frage ablenken?"
    Irminas Blicke ließen den Cyno nicht los. „Wie haben Sie die Tür geöffnet?"
    „Sagte ich das nicht

Weitere Kostenlose Bücher