0556 - Der Sonnengigant
werden!" entschied Alaska. „Es geht um die Existenz einer ganzen Galaxis."
Er trat auf Corellos Trageroboter zu. Die Maschine trug außer dem Supermutanten noch jenen Teil der Ausrüstung, die das Einsatzkommando nicht verloren hatte.
Alaska öffnete das Paket, in dem sich die vier Arkon-Bomben befanden. Die anderen beobachteten ihn schweigend. Alaska beugte sich vor und begann in dem Paket zu wühlen.
Sie hatten vier Arkon-Bomben in siganesischer Mikrobauweise dabei.
Doch Alaska konnte sie nicht finden. Er spürte, daß ihm das Blut in den Kopf stieg. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Als er sich aufrichtete, blickten ihn die drei anderen erwartungsvoll an.
„Sie sind nicht in dem Paket!" sagte er bedrückt.
„Was?" entfuhr es Corello. „Das ist unmöglich. Das Paket wurde die ganze Zeit über von meinem Roboter geschleppt. Ich hätte gemerkt, wenn sich jemand daran zu schaffen gemacht hätte."
„Ras", sagte Alaska ernst. „Sie haben die ganze Zeit über gegen eine voreilige Zerstörung dieser Welt protestiert. Was wissen Sie über die verschwundenen Bomben?"
Der Mutant richtete sich auf.
„Nichts", sagte er.
„Wie können Sie Ras beschuldigen?" rief Irmina empört.
„Er würde so etwas niemals tun. Ich bin sicher, daß Schmitt die Bomben gestohlen hat."
„Ja", stimmte Corello zu. „Es paßt alles zusammen. Die Sonne beginnt ihre Energiebahnen in den Weltraum zu schleudern.
Schmitt verschwindet und die Bomben mit ihm. Der Cyno weiß ebenso wie wir, was die Sonnenaktivität bedeutet. Er konnte sich ausrechnen, wie wir reagieren würden. Deshalb ist er mit den Bomben verschwunden. Er will diese Welt retten."
Saedelaere versuchte klar zu denken. War es nicht so, daß auch die Cynos unter allen Umständen weitere Transitionen des Schwarmes verhindern mußten?
Warum arbeitete Schmitt jetzt gegen das Einsatzkommando?
Verfolgte er eigene Ziele - oder war er überhaupt nicht das, was er zu sein vorgab?
Fragen über Fragen. Es gab keine Antworten darauf.
„Soll ich ihn suchen?" fragte Tschubai.
„Das wird wohl wenig Sinn haben", gab Alaska zurück.
Sie dachten nach, aber sie wußten alle vier, daß keiner von ihnen in der Lage war, Schmitt aufzuspüren.
„Wir können nichts mehr tun", sagte Irmina Kotschistowa schließlich. „Wir können nur warten, bis der Schwarm die nächste große Transition in die Galaxis macht."
Alaska begann jetzt auch das zweite Paket ihrer Ausrüstung zu untersuchen, obwohl er ahnte, daß er dabei keinen Erfolg haben würde.
„Vielleicht funktioniert der Plan der Götzen nicht", hoffte Ribald Corello. „Wir wissen, daß ihr jetziger Versuch, eine Transition ohne alle Reizimpulsstationen durchzuführen, ein verzweifeltes Unternehmen ist."
„Die Schwarmbeherrscher sehen aber eine Möglichkeit, ihre Pläne zu verwirklichen", erklärte Irmina. „Sonst würden sie das Risiko nicht eingehen."
Saedelaere richtete sich auf. Er hatte das zweite Paket gründlich untersucht.
„Nichts!" sagte er knapp.
Damit war allen klar, daß sie zum Abwarten verurteilt waren.
Sie konnten eine Transition weder verhindern noch von Stato fliehen.
7.
„Suchen wir nach einem geeigneten Versteck", schlug Saedelaere nach einer Weile vor. „Am besten in der Nähe des Raumhafens, damit wir mit einem startenden Schiff fliehen können."
„Wollen wir nicht versuchen, Schmitt und die Bomben zu finden?" erkundigte sich Irmina Kotschistowa.
„Wenn wir das wirklich schaffen sollten, wird es bereits zu spät sein", prophezeite Alaska.
Er litt schwer unter dem Verrat des Cynos. Er, Saedelaere, war es gewesen, der Schmitt immer wieder in Schutz genommen hatte. Nun schien festzustehen, daß die anderen ihn besser beurteilt hatten.
Von Anfang an hatte der Cyno offenbar vorgehabt, ihren Plan zu vereiteln.
Neben Alaska blitzte es auf.
Der unerwartete Strahlenschuß schreckte ihn aus seinen Gedanken auf.
Er fuhr herum.
„Oben!" schrie Corello und richtete sich im Tragesitz des Roboters auf. „Oben auf der Turmspitze."
Alaska blickte in die Höhe.
Ohne daß sie es bemerkt hatten, war auf der Plattform des Turmes ein Gleiter gelandet. Drei Lacoons standen am Rand der Plattform und feuerten auf die vier Terraner. Ohne ihre Schutzanzüge mit den Individualschutzschirmen wären die vier Raumfahrer sofort getötet worden.
„Sie haben uns entdeckt!" rief Alaska. „Wahrscheinlich haben sie über Funk schon andere Suchkommandos alarmiert."
Er riß seine Waffe heraus und
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