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0557 - Das Gesetz der Götzen

Titel: 0557 - Das Gesetz der Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumschiffe verfolgten einen Kurs, der sie zunächst weit an der Flotte der Gelben Eroberer vorbeiführen würde.
    „Ich glaube nicht, daß irgend jemand von den Gelben Eroberern uns beachten wird", sagte Phil Aupon. „Die haben genügend mit sich selbst zu tun."
    Er hatte seinen Raumhelm zurückgeklappt und fuhr sich jetzt mit der linken Hand durch das rote Haar. Er lächelte unternehmungslustig. Unter seinen hellen Augen bildeten sich tiefe Falten. Wenn es nach Aupon gegangen wäre, dann wären sie auf einem Kurs geflogen, der sie ganz erheblich näher herangebracht hätte. Die drei Raumschiffe flogen mit halber Lichtgeschwindigkeit auf das Sonnensystem zu. Wenn sie die Randzone des Systems erreichten, würde die Entfernung bis zum äußersten Raumschiff der Gelben Eroberer nur etwa fünf Lichtminuten betragen.
    Mankaikuon glitt lautlos in die Zentrale. Er richtete sich am Sitz des Piloten auf, knabberte Tonka Valuz zärtlich am Ohr und rollte sich dann auf einem freien Platz neben dem Antigravschacht zusammen. Für den Mankai war die Welt wieder in Ordnung.
    Pausenlos liefen die Funksprüche der Ockergelben ein.
    Seltener kam eine Sendung der Schwarminstallateure, die dann meist auch sehr kurz gehalten war.
    „Die Bitten der Ockergelben sind noch drängender geworden", stellte Phil Aupon fest. „Ich habe das Gefühl, daß die gesamte Flotte vor einer Explosion steht."
    Die drei Männer blickten durch die Sichtkuppel hinaus. Deutlich war die Flotte der Wabenschiffe jetzt auszumachen.
    Die Massierung der nahezu 1500 Kolosse wirkte bedrohlich.
    Jedes Raumschiff hatte eine Länge von 8000 Metern und eine Breite von 4000 Metern. Die drei Männer wußten, daß jede Walze aus 2000 Wabenblocks mit je 1000 Sechskantröhren bestand.
    Jedes einzelne Raumschiff beförderte zwei Millionen Gelbe Eroberer, die jetzt unter ungeheurem Druck standen.
    Die Natur drängte sie zur Geburt.
    „Die Götzen sind unbeugsam", stellte Mandry O'Loon fest.
    „Ihnen scheint es völlig egal zu sein, was aus den Ockergelben wird."
    Die drei Space-Jets näherten sich jetzt dem Punkt, an dem sie der Flotte am nächsten kamen. Alle Männer saßen angespannt auf ihren Posten, obwohl niemand im Grunde mit einem Angriff rechnete. Die Gelben Eroberer waren friedliche Wesen.
    Die pilzförmigen Raumgiganten der Schwarminstallateure standen auf der gegenüberliegenden Seite der Flotte. Sie würden die kleinen Raumschiffe nicht bemerken. Um die Gefahr der Entdeckung so niedrig wie möglich zu halten, verzichteten die Kommandanten der Jets darauf, die Schutzschirme einzuschalten.
    Die entscheidenden Sekunden verstrichen endlos langsam. Die Zeit schien stehengeblieben zu sein.
    Dann glitten die Space-Jets an der Flotte vorbei und näherten sich Wild Born.
    Der Planet stand, von der AMARILLO aus gesehen, seitlich vor der Sonne. Er leuchtete wie ein blauer Diamant in der Schwärze des Weltalls.
    Phil Aupon las die ersten Ortungsergebnisse ab.
    „Wild Born hat einen Durchmesser von 14 800 Kilometern und eine Schwerkraft von etwa 1,6 g."
    „Das ist nicht gerade wenig", sagte Valuz, „aber für die Gelben Eroberer immer noch zuwenig.
    Sie benötigen bekanntlich 2,2156 Gravos und eine durchschnittliche Temperatur von 62,1734 Grad Celsius. Wenn diese Werte im Verlauf der Sekundäranpassung nicht erreicht werden, haben die Karties nach den bisherigen Erfahrungen keine Chance."
    „Die durchschnittliche Temperatur von Wild Born liegt bei 37 Grad Celsius", stellte Phil Aupon fest. „Das ist ebenfalls erheblich zuwenig."
    „Für uns ist das ganz schön warm, Freundchen", bemerkte Mandry O'Loon.
    „Es gibt genügend Meere und Seen auf Wild Born", entgegnete Aupon. „Du wirst ausreichend Gelegenheit zu einem kleinen Bad haben."
    Tonka Valuz stellte fest, daß die Flotte der Gelben Eroberer immer noch an gleicher Stelle verharrte. Noch gab es keine Anzeichen dafür, daß sie in das Sonnensystem eindringen wollte. Wild Born wurde jetzt rasch größer. Die Entfernung zu dieser Welt wurde schnell kleiner. Die anderen beiden Planeten bewegten sich auf einer sehr engen Bahn um die Sonne. Valuz konnte beide sehen. Er hatte genügend Raumerfahrung, um auch ohne die Hilfe der Meßgeräte sagen zu können, daß diese beiden Planeten für die Karties überhaupt nicht in Frage kamen.
    Sie waren viel zu klein, hatten also eine noch geringere Schwerkraft, und waren darüber hinaus auch viel zu heiß. Valuz schätzte, daß die Durchschnittstemperaturen auf beiden Welten

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