Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0557 - Das Gesetz der Götzen

Titel: 0557 - Das Gesetz der Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
in einer Entfernung von etwa anderthalb Kilometern vom Dorf bis zu einer Höhe von 2950 Metern erhob. Um auch eine richtige Größenvorstellung zu vermitteln, hatte Tonka Valuz die Meßergebnisse der Space-Jet jeweils in das Bild eingeblendet. Dennoch zweifelten Roi Danton und Kanterdrahn Argo im ersten Moment daran, daß die Größenangaben tatsächlich korrekt waren.
    „Warum, zum Teufel, bauen die Götzen auf dieser Welt eine solche Riesenstatue?" fragte der Major.
    Roi Danton schien seine Worte nicht gehört zu haben.
    Er verfolgte den Bericht des Sergeanten mit höchster Konzentration.
    Das Götzenstandbild hatte eine klare Insektenform. Es bestand aus mehreren übereinandergetürmten Kugeln verschiedener Größe, durch die die Einschnürungen des Insektenleibes klar angezeigt wurden. Aus dem oberen Teil des gigantischen Monuments ragten unproportional kurze und dicke Arme heraus, deren Enden sich zu zahlreichen Fingern auf zweigten. Auf dem Kugelkopf befanden sich lange, fächerartige Gebilde, die eindeutig als „Fühler" zu identifizieren waren. Die riesigen Facettenaugen leuchteten und strahlten so kräftig, daß sie zeitweise das gesamte von Valuz übermittelte Bild milchig machten.
    Der Götze erreichte mit seinem „Kopf" die Höhe der Bergspitzen der Umgebung. Von seinem Fuß aus führte eine Art Hängebrücke bis zu der seltsamen Siedlung in der Flußschleife hinüber.
    Tonka Valuz machte einen Kameraschwenk auf diese Brücke zu und veränderte zugleich die Brennweite des Objektivs, so daß das Gebilde sehr groß und deutlich ins Bild kam.
    „Das Ding besteht vollständig aus Stricken", stellte Kommandant Argo verblüfft fest.
    „Mir ist eigentlich unverständlich, warum die Eingeborenen diese Brücke gebaut haben", sagte Roi Danton. „Sehen Sie nur, sie führt in etwa drei bis vier Meter Höhe über vollkommen trockenen und offensichtlich auch festen Boden hinweg direkt zum Fuße des Götzen."
    Tonka Valuz schwenkte die Kamera erneut. Jetzt kam der Fuß des Götzen ins Bild. Klar und deutlich war ein mehrere Meter hoher, kreisrunder Eingang zu erkennen. Davor stand ein Wesen, das Roi Danton lebhaft an einen aufrecht gehenden Hund erinnerte. Es hatte eine schwarze, fett glänzende Haut und wirkte untersetzt und sehr kräftig.
    Valuz blendete die gemessene Größe von 1,38 Meter ein.
    Der Kopf des Eingeborenen wies die deutlichste Ähnlichkeit mit dem einer terranischen Bulldogge auf. Breite Schlappohren hingen bis fast zu den Schultern herab.
    Die Mund und Nasenpartie wirkte sehr stumpf und flach.
    Die Aufmerksamkeit der beiden Männer richtete sich verstärkt auf das Bild. Da Tonka Valuz jetzt mit einer extrem langen Brennweite arbeiten mußte, schwankte der Ausschnitt ziemlich stark. Dennoch konnten die beiden Männer in der Funkzentrale der AMARILLO deutlich die seltsamen Organbeutel erkennen, die an den Hüften des fremden Wesens aus der aus dünnen Stricken geflochtenen Kleidung hervorragten.
    Sie glichen schlaff aufgeblasenen Luftballons und machten keinen sehr widerstandsfähigen Eindruck.
    Das Bild verwischte, als der Fremde sich bewegte. Valuz gelang es nicht noch einmal, ihn einzufangen. Deshalb veränderte er die Brennweite seines Objektivs erneut und schwenkte dann zum Dorf hinüber.
    Jetzt erst fiel Danton auf, daß drei riesige Bäume das Dorf umgaben. Sie bildeten ein gleichschenkliges Dreieck miteinander. Wieder erschien die angemessene Zahl am unteren Bildrand. Danach erreichten die Bäume eine Höhe von 306 Metern.
    Die Stämme waren grün und im Verhältnis zur Größe des Baumes nicht sehr dick. Sie strebten teilweise in Spiralform, teils völlig gerade oder in Schlangenlinien in die Höhe.
    An der Spitze verzweigten sie sich in vier gewaltige Äste, an deren Enden große, rote Blüten wuchsen. Hier oben hatten die Eingeborenen bunte Fahnen angebracht.
    „Das werden wir uns aus der Nähe ansehen", beschloß Roi Danton. „Ich möchte wissen, weshalb dieses Götzenstandbild errichtet wurde. Es muß doch einen Sinn haben."
    Er blickte den Kommandanten an.
    „Geben Sie mir eine Zusammenfassung der letzten Funksprüche der Gelben Eroberer", sagte er.
     
    4.
     
    „Höret, ihr Söhne aus erhabenem Geschlecht, verehret und liebt allein Antaranara und verachtet das Weib, das euch geboren hat. Niemals aber vergeßt die Verbindung zu den Männern eurer Umgebung. Liebt und achtet den Mann der euer Vater ist, und vergeßt die Männer nicht, die eure Brüder sind.
    Antaranara weiß es

Weitere Kostenlose Bücher