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0557 - Das Gesetz der Götzen

Titel: 0557 - Das Gesetz der Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Phil, Mandry, seht euch das an!"
    Der weißblonde Sergeant blieb neben einem Busch stehen und zeigte zum Flußufer hinüber. Aupon und O'Loon kamen zu ihm.
    Ihre Blicke folgten seinem ausgestreckten Arm.
    „Da soll mich doch dieser und jener beißen!" Phil Aupon kaute ratlos auf seinen Lippen. „Wieso lassen die sich von den Fischen auffressen und debattieren dabei noch fröhlich?"
    Tonka Valuz wollte etwas antworten, doch jetzt beobachtete er, wie Arialeinen auf die Schultern seines Herrn kletterte und es sich dort gemütlich machte.
    „Vorbildlich", erklärte Mandry O'Loon. „Tonka, hiermit ernenne ich dich zu meinem Diener. Ich werde mich von jetzt an von dir tragen lassen."
    „Das könnte dir so passen", erwiderte Valuz. „Mit Schuhgröße 49 habe ich zwar die größten Füße von uns allen, aber durchaus nicht, um einen von euch zu tragen, sondern eher, um euch damit in den ..."
    „Sie haben uns entdeckt", unterbrach Phil Aupon.
    Die drei Männer hatten die Space-Jet in einer Felsschlucht in den Bergen versteckt und waren mit Hilfe ihrer Antigrav-Geräte ins Tal geflogen. In der Deckung der niedrigen Bäume und Büsche hatten sie sich langsam an die Siedlung herangearbeitet, bis sie Boda Bodamore und seinen Diener Arialeinen entdeckt hatten.
    Sie waren entschlossen, Kontakt mit den Eingeborenen dieser Welt aufzunehmen. Nur so konnten sie in kurzer Zeit möglichst viel über den Götzen erfahren.
    Da die beiden Tubbods ihnen entgegenblickten, sahen sie keinen Grund mehr, noch länger stehenzubleiben. Sie schritten langsam auf die beiden Eingeborenen am Fluß zu. Bodamore schüttelte die blutsaugenden Fische von seinen Füßen ab und erhob sich. Weder er noch sein Diener erregten sich über den Anblick der für sie fremdartigen Wesen.
    Tonka Valuz beobachtete überrascht, daß die Wunden an den Füßen des Weisen sich sehr schnell schlossen. Als er und Mankaikuon die beiden Eingeborenen erreichten, bluteten die Füße schon nicht mehr.
    Schweigend standen sich die drei Terraner und die beiden Tubbods gegenüber. Die drei Raumfahrer blickten Arialeinen prüfend an. Tonka Valuz fand, daß dieses Wesen ungeheuer fett war im Vergleich zu dem muskulösen und kräftigen Tubbod, auf dessen Schultern er kauerte. Die drei Terraner trugen ihren leichten Raumanzug, hatten die Helme jedoch in der Space-Jet zurückgelassen. Born Wild hatte eine Sauerstoffatmosphäre, die der der Erde sehr nahekam. Ein süßlicher, aber nicht unangenehmer Duft lag in der Luft. Valuz vermutete, daß er von den gelb und blau blühenden Pflanzen herrührte, die den Boden von großen Teilen des Tales bedeckten.
    Die Meßgeräte der Jet hatten einen Gravitationswert von 1,6 germittelt.
    Unter diesen Umständen hatten sie sich sofort für den Raumanzug mit einem Antigravgerät entschieden.
    „Willkommen im Tal des Götzen", sagte Arialeinen, der nicht länger ruhig sein mochte. „Fremde wie euch haben wir auf dieser Welt noch nicht gesehen. Willkommen beim Volk der Tubbods."
    Tonka Valuz setzte zu einer Antwort an, als ein gellender Schrei sie aufschreckte. Die drei Terraner und die beiden Tubbods wandten sich dem Dorf zu.
    Eine Frau, die nur mit ein paar Fetzen bekleidet war, eilte schreiend zwischen den Hütten hervor. Sie kletterte mühsam auf die aus dicken Stricken gefertigte Brücke, die vom Dorf bis zu dem Götzenstandbild hinüberführte. Dabei stieß sie immer wieder Schreie aus. Sie preßte ihre Hände gegen den geschwollenen Leib.
    „Sie hat ihre Stunde verpaßt", rief Arialeinen verstört aus. „Auch sie wird Antaranara mit Sünde beleidigen."
    Der Tubbod benutzte Interkarties, die Sprache, die überall auf den Welten im Schwarm verstanden wurde.
    Die drei Terraner hatten keine Mühe, seinen Worten zu folgen.
    Die Tubbodfrau kam nur sehr langsam voran. Immer wieder stolperte sie und rutschte mit den Beinen durch die Schlingen der Seile.
    „Sie schafft es nicht", rief Arialeinen. „Sie wird ihr Kind bekommen, bevor sie den Götzen erreicht hat."
    „Dann müssen wir ihr helfen", sagte Tonka Valuz. „Kommt."
    „Seid ihr des Teufels?" fragte Arialeinen mit schriller Stimme.
    Er griff nach der Schulter des Terraners. Tonka Valuz, der sich schon halb abgewendet hatte, blieb überrascht stehen. Er bemerkte, daß sich das Gesicht des Tubbods angstvoll verzerrt hatte. Da bis jetzt nur Arialeinen gesprochen hatte, hielt er ihn für den Herrn und Bodamore für den Diener.
    Der Weise dachte unter diesen Umständen gar nicht daran,

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