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0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

Titel: 0557 - Gehetzt, gejagt, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einmal, wie sie fand. War es unter Umständen möglich, daß sich die Personen, die jetzt eingetreten waren, kannten?
    »Eigentlich haben wir ja noch nicht geöffnet…«
    »Kein Essen?« fragte Suko.
    »Nein, heute erst gegen Abend.« Sie deutete in den Raum. »Ich muß noch aufräumen.«
    Jane lächelte. »Putztag, wie?«
    »So ist es.«
    »Einen Tee könnten Sie uns machen?«
    »Ja… das ginge schon«, erklärte Lorna nach einigem Zögern.
    »Warten Sie, ich werde in der Küche…« Der Rest des Satzes ging in einem unverständlichen Gemurmel unter.
    Suko und Jane nahmen an einem Tisch Platz. »Seltsam, nicht wahr?« fragte der Inspektor.
    »Du meinst die Reaktion der Kleinen?«
    »Ja. Sie schien zu erschrecken, als wir erwähnten, woher wir kamen.«
    »Das habe ich auch gesehen. Vielleicht haben wir uns auch getäuscht.«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    Jane schaute sich um. »Sauber aber leer. Bills Porsche habe ich auch nicht gesehen.«
    »Der ist gefahren.«
    »Aber er wollte auf uns warten.«
    Suko hob die Schultern. »Vielleicht ist etwas passiert. Man weiß ja nie.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand!«
    »Ich habe von nichts Negativem gesprochen.«
    »Wir werden sie sowieso fragen.«
    Lorna kehrte zurück. Sie hatte den Tee in einer runden Kanne zubereitet und stellte das Tablett mit den beiden Tassen, der Milchkanne und dem Zucker ab. Sie trug Jeans, einen blau und gelb gestreiften Pullover und hatte ziemlich fahles Haar, das wie angeklatscht an ihrem Kopf lag.
    »Danke«, sagte Jane und schenkte ein.
    Lorna blieb für einen Moment neben dem Tisch stehen. »Stört es Sie, wenn ich hier weitermache?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Danke.« Sie ging wieder hinter die Theke, wo sie das Regal weiterputzte.
    Jane und Suko tranken den Tee in kleinen Schlucken. Es tat gut, nach der langen Fahrt etwas Warmes in den Magen zu bekommen.
    Jane schaute des öfteren über die Theke hinweg. Lorna arbeitete zwar weiter mit dem Rücken zu Jane, doch ihre Bewegungen waren langsamer geworden. Sie schien sich darauf eingerichtet zu haben, den Gesprächen der beiden Gäste zu lauschen.
    Jane sprach sie direkt an. »Wie wir erklärten, sind wir aus London gekommen. Eigentlich wollten wir hier bei Ihnen einen Freund treffen, Miß…«
    »Ich heiße Lorna.«
    »Okay, Lorna. Was ist mit dem Freund?«
    Ihre Hand mit dem Wischtuch sank. »Ich werde ihn wohl nicht kennen.«
    »Er heißt Bill Conolly«, sagte Suko. »Außerdem kam er nicht allein. Ein anderer Freund war bei ihm. John Sinclair. Sie sind mit einem Porsche aus London abgefahren.«
    »Ach ja…?«
    Jane trank, und Suko fragte: »Dann waren die beiden also nicht hier bei Ihnen?«
    »Nein.« Lorna putzte weiter.
    »Sind Sie sicher?« erkundigte sich Jane noch einmal.
    »Absolut.«
    »Komisch«, meinte Suko. »Ich weiß aber genau, daß Mr. Conolly mich aus Ihrem Gasthaus angerufen hat.«
    »Das glaube ich nicht. Er war nicht hier. Woher wollen Sie denn wissen, daß er Sie von uns aus anrief?«
    »Das sagte er mir.«
    »Er kann auch gelogen haben.«
    »Der Meinung bin ich nicht. Mir wurde weiter gesagt, daß Mr. Sinclair mit dem Porsche schon vorgefahren war. Mr. Conolly aber wollte hier auf uns warten.«
    »Ich kenne beide nicht.« Lorna hatte Jane und Suko bei ihren Antworten nie angesehen und ihnen stets den Rücken zugedreht. Das Putzen des Regals glich auch mehr einer Beschäftigungstherapie, das war ihnen längst klar geworden.
    »Aber Sie vermieten Zimmer?« fragte Jane.
    »Klar.«
    »Und die beiden waren nicht hier?«
    »Nein!«
    »Arbeiten Sie hier allein?« Die Fragen prasselten auf Lorna Leyn nieder.
    »Natürlich nicht.«
    »Wem gehört das Gasthaus?«
    »Meinen El…« Lorna schwieg hastig. Sie hörte das Lachen der Jane Collins. »Sprechen Sie es ruhig aus. Dieses Gasthaus und kleine Hotel gehört also Ihren Eltern.«
    »Ja«, gab sie zögernd zu.
    »Dann könnten wir sie ja fragen.«
    Endlich drehte sich das Mädchen um. Es stützte beide Hände auf die innere Thekenkante. »Meine Eltern sind weggefahren. Sie kommen erst gegen Abend wieder, wenn wir öffnen.«
    »Soviel Zeit haben wir nicht«, gab Suko zu.
    »Sorry.« Lorna lächelte mokant. [2] Sie sah sich schon auf der Siegerstraße.
    Janes Frage traf sie deshalb überraschend. »Weshalb lügen Sie, Miß Lorna?«
    »Ich?« Sie bekam große Augen. »Welchen Grund sollte ich haben, Sie zu belügen?«
    Jane nickte ihr zu. »Das fragen wir uns auch. Wir sind nämlich überzeugt davon, daß unsere beiden Freunde

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