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0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

Titel: 0557 - Gehetzt, gejagt, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen wollen, dort steht noch sein Gepäck. Mr. Conolly ist mitten in der Nacht gegangen.«
    »Ja, wir möchten das Zimmer sehen!« sagte Jane.
    »Folgen Sie mir.«
    Jane schüttelte den Kopf und flüsterte Suko zu: »Meine Güte, wie kann man nur so verlogen sein!«
    »Da steckt mehr dahinter.«
    »Aber was?«
    »Das frage ich mich auch. Zumindest mit Bill muß irgend etwas passiert sein. Oder glaubst du, daß er seine Beretta freiwillig aus der Hand gibt?«
    »Bestimmt nicht.«
    Sie schritten die Stufen hoch in die erste Etage, wo sie ein enger Flur schluckte. Bills Zimmertür war nicht einmal verschlossen. Lorna drückte die Tür auf und wollte die beiden vorbeilassen.
    »Nach Ihnen«, sagte Suko, »und Sie bleiben bei uns.«
    »Weshalb?«
    »Es könnte ja sein, daß wir noch Fragen haben – nicht wahr?«
    »Wie Sie wollen.«
    Suko schaute sich im Zimmer um. Jane blieb an der Tür stehen und beobachtete Lorna. Sie machte jetzt wieder einen sicheren Eindruck, lächelte sogar, als sie sah, daß Suko nichts fand.
    Er untersuchte auch Bills Gepäck, ohne auf eine Spur zu stoßen.
    Achselzuckend kam er auf Jane zu. »Tut mir leid. Er hat uns keinen Hinweis auf irgendein Ziel hinterlassen.«
    »Das hat er auch mir nicht gesagt«, erklärte Lorna.
    Suko gab keine Antwort. Er suchte die andere Zimmerhälfte ab und schob Lorna dabei zur Seite. Einen Herzschlag später erstarrte er in seiner gebückten Haltung, den Blick dabei starr zu Boden gerichtet. Ein leiser Pfiff drang über die gespitzten Lippen.
    »Was ist denn?« fragte Jane.
    Suko gab keine Antwort. Er bückte sich und hob etwas auf, das nahe eines Schrankbeins auf dem Fußboden gelegen hatte. »Schaut euch das einmal an«, sagte er leise.
    Lorna bewegte sich kalkbleich auf die Tür zu, aber Jane vertrat ihr den Weg. »Das ist eine entleerte Einwegspritze«, sagte sie leise.
    »Genau.« Suko blickte das Mädchen an. »Und jetzt frage ich Sie, wie diese Spritze hier in das Zimmer ihrer beiden Gäste gelangt ist. Auf Ihre Antwort bin ich gespannt.«
    »Das weiß ich doch nicht«, sagte Lorna patzig. »Vielleicht hing Ihr Freund an der Nadel!«
    »Mensch, halten Sie den Mund!« fuhr Suko Lorna an. Er hatte Mühe, sich zu beherrschen, und das kam bei ihm selten vor. Aber er fühlte sich von Lorna auf den Arm genommen, das war kein Spaß mehr. Der Inspektor hielt die Spritze gegen das durch das Fenster strömende Licht. »Man kann noch einen Fingerabdruck erkennen. Ich glaube nicht, daß er von unserem Freund stammt. Soweit ich mit bloßem Auge sehe, ist der von Ihnen, Lorna. Sie haben die Spritze gehalten und das Ding Bill Conolly in den Körper gerammt. Wo ist er?«
    »Nicht hier!«
    »Dann haben Sie ihn weggeschafft!« rief Jane.
    »Nein!«
    Beide bissen bei diesem jungen Mädchen auf Granit. So etwas hatten sie noch nie erlebt. Lorna war härter als mancher Gangster, den Suko schon verhört hatte.
    »Wollen Sie das Haus durchsuchen?« fragte sie. »Es steht Ihnen zur Verfügung.«
    »Nein!« Suko schüttelte den Kopf. »So dumm werden Sie nicht gewesen sein. Ich bin davon überzeugt, daß Sie Mr. Conolly weggeschafft haben. Aber ich frage mich, aus welch einem Grund Sie das getan haben. Wer gab Ihnen den Befehl?«
    »Kann ich gehen? Ich muß unten weitermachen.«
    Suko wollte noch etwas sagen, doch Jane Collins hob den Arm.
    »Laß es gut sein.«
    Sie verließen das Zimmer. Wieder ging Lorna vor. In der Gaststätte sagte sie: »Ich bekomme von Ihnen noch Geld für den Tee.«
    »Das können Sie haben.« Suko zählte die Münzen ab. Dann wandte er sich zur Tür. »Bisher haben Sie gewonnen, Lorna. Aber man kann nicht nur gewinnen. Einmal kippt auch die Lage. Sie stehen dicht davor. Ich sage Ihnen nur eines. Wir kommen noch einmal wieder. Entweder mit oder ohne Mr. Conolly. Sollten wir dann herausgefunden haben, daß Sie in der Sache tief drinhängen, gibt es Ärger. Sogar sehr großen.« Mit diesen Worten verließen Suko und Jane das Haus.
    »Mein lieber Schwan«, sagte die Detektivin. »Dieses kleine Biest hat uns eingemacht.«
    »Das kannst du laut sagen.« Suko schloß die Türen des diamantschwarzen BMW auf. Bevor sie starteten, warf er noch einen Blick auf das Haus. Er sah die Gestalt des Mädchens hinter einer Fensterscheibe, rechts neben der Tür. Wenn ihn nicht alles täuschte, lächelte Lorna kalt.
    Wütend fuhr Suko an…
    ***
    Auch ich fuhr, aber ich befand mich bereits am Ziel. Der Ort Talley lag vor uns.
    Wir rollten hinein in diese tote, geisterhafte,

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