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0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

Titel: 0557 - Gehetzt, gejagt, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier abgestiegen sind und zumindest einen Teil der Nacht in diesem Gasthof verbracht haben.«
    »Sie haben sich eben geirrt.« Lorna strich das Haar zurück, und verließ ihren Platz hinter der Theke. Ihr Ziel war ein mit Wasser gefüllter Eimer aus rotem Plastik. Sie bückte sich, um das Tuch im Wasser auszuwaschen. Dabei drehte sie Jane und Suko den Kücken zu. Gleichzeitig rutschte der Saum ihres Pullovers in die Höhe.
    Die neuen Gäste bekamen große Augen. Suko handelte zuerst. Er stand blitzschnell auf und hatte Lorna mit drei lautlosen Schritten erreicht. Bevor sie mitbekam, was ihr geschah, griff Suko zu und zog die im Hosenbund steckende Pistole hervor.
    »Was haben wir denn da?«
    Lorna fuhr herum. Ihr Gesicht glühte. Die Augen glänzten. Sie glich einer Wildkatze. »Geben Sie die Waffe her!« Sie wollte Suko die Pistole aus der Hand reißen. Der aber war schneller und versteckte sie auf dem Rücken. Es sah so aus, als wollte Lorna ihm das Gesicht zerkratzen. Sie beherrschte sich im letzten Augenblick.
    »Ist das Ihre Pistole?« fragte Suko.
    »Ja!«
    »Schön.« Er nickte. »Besitzen Sie einen Waffenschein?«
    Lornas Gesicht zeigte einen trotzigen Ausdruck. »Ich wüßte nicht, was Sie das angeht, Mister.«
    »Es geht mich einiges an«, sagte Suko. »Zufällig bin ich Polizist.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Suko holte einen Ausweis hervor und ließ das Mädchen lesen. Er steckte ihn wieder weg und sprach mit veränderter Stimme. »So, Lorna, kommen wir mal zur Sache!«
    »Ich wüßte nicht, was…«
    »Die Waffe gehört also Ihnen«, unterbrach Suko sie. »Welches Fabrikat ist es?«
    »Das weiß ich doch nicht.«
    »Sie kennen nicht das Fabrikat, das Modell?« Suko lächelte süffisant. »So etwas habe ich noch nie bei jemandem erlebt, der sich auf eine Schußwaffe verläßt. Dann will ich es Ihnen sagen. Diese Pistole ist eine Beretta, ein italienisches Modell.«
    »Na und?«
    »Hören Sie zu. Außerdem ist die Waffe nicht mit normalen Kugeln geladen, sondern mit speziellen Geschossen aus geweihtem Silber. Wetten, daß es der Fall ist?«
    »Sie… Sie spinnen ja.« Lorna wollte weiterhin bockig erscheinen, konnte die Unsicherheit nicht überdecken. Sie schabte mit ihren Handflächen über die stoffbedeckten Oberschenkel, als ihr Suko die Beretta zeigte und das Magazin aus dem Griff schnellen ließ. Dann puhlte er eine Kugel hervor. »Da, schauen Sie! Sie besteht aus Silber. Nur wenige Menschen befinden sich im Besitz einer derartigen Waffe. Unter anderem unsere Freunde John Sinclair und Bill Conolly. Ich trage übrigens selbst eine Silberkugel-Beretta. Und jetzt möchte ich gern wissen, wo die beiden Männer hingefahren sind. Und wann sie abfuhren.«
    Lorna ging rückwärts, bis sie die Theke erreicht hatte. Mit dem Rücken lehnte sie sich gegen den Handlauf. Sie atmete nur durch die Nase, ihr Blick flackerte dabei, die Lippen zuckten, und sie hatte ihre natürliche Gesichtsfarbe verloren.
    »Wir warten«, sagte Jane, in den letzten Minuten nur mehr Beobachterin. »Aber lassen Sie sich nicht zu lange Zeit, Lorna. So etwas geht nie gut. Glauben Sie mir.«
    Das Mädchen nickte Jane zu. »Ja, Sie haben recht. Mr. Conolly und Mr. Sinclair waren hier.«
    »Wunderbar. Weshalb nicht gleich so?«
    »Ich gebe normalerweise keine Auskünfte über Gäste.«
    »Das ist auch richtig und lobenswert«, erklärte Jane Collins. »Sie kommen sogar dermaßen gut mit Ihren Gästen aus, daß diese Ihnen ihre Waffen überlassen.«
    »So muß es wohl gewesen sein«, erwiderte sie pikiert.
    »Wollen Sie uns für dumm verkaufen?« fragte Jane und stand auf.
    Sie ging auf Lorna zu. »Ich möchte Sie noch einmal bitten, nicht mehr zu lügen. Wir bekommen die Wahrheit heraus. Es ist allerdings besser, wenn Sie sie uns sagen.«
    »Das habe ich schon. Ich kann Ihnen das Zimmer der beiden zeigen. Ihre Freunde sind nicht mehr da.«
    »Wann fuhren sie weg?«
    »In der Nacht.«
    »Gemeinsam?«
    »Ja.«
    »Lüge«, sagte Suko. »Bill Conolly hat mich angerufen und erklärt, daß John Sinclair vorgefahren ist. Okay, Mädchen, der Spaß hat ein Ende. Sie besitzen Bills Waffe. Wie sind Sie an die Beretta herangekommen? Freiwillig gibt er sie nicht aus der Hand.«
    »Ich habe sie gefunden.«
    »Ach nein – und wo?«
    »In seinem Zimmer. Er muß sie dort verloren haben.«
    »Und er fuhr waffenlos weg?«
    »Ja.« Frech schaute Lorna Suko ins Gesicht. »Das heißt, er ging weg. Seinen Porsche hat Mr. Sinclair genommen. Wenn Sie das Zimmer

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