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0558 - Die Erde im Hypersturm

Titel: 0558 - Die Erde im Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unbekannten folgten ihnen wie Schatten zur Krankenstation.
    Der Arzt, der die Verantwortung für die vier Transmittergeschädigten übernommen hatte, erwartete sie bereits in seinem Sprechzimmer.
    „Als ich Ihren Befund erhielt, bin ich auf dem schnellsten Weg hergekommen", sagte Stanton. „Hat sich Dicks Zustand inzwischen geändert?"
    Der Arzt lächelte aufmunternd. „Er befindet sich außer Lebensgefahr. Das künstliche Herz arbeitet tadellos, die anderen Organe haben keine Abwehrreaktionen gezeigt. Ich will nicht zu optimistisch sein, aber in spätestens fünf Tagen wird er stark genug sein, so daß wir die Haupttransplantationen vornehmen können."
    „Warum hat ausgerechnet Dick ein künstliches Herz bekommen?" fragte Stanton aggressiv.
    „Nach dem Unfall waren nur noch drei funktionsfähige Herzen übrig", sagte der Arzt milde. „Das von Ihrem Sohn war zerstört worden. Wir haben uns bemüht, jedem der vier Opfer seine eigenen Organe zu erhalten und ihnen das ursprüngliche Aussehen zurückzugeben. Das war mit unglaublichen Schwierigkeiten verbunden, weil ..."
    „Ihre Schwierigkeiten interessieren mich nicht", unterbrach ihn Stanton. „Ihre voreilige Entscheidung behagt mir nicht, Doktor.
    Warum haben Sie mich nicht gleich nach dem Unfall angerufen?
    Wir hätten uns bestimmt arrangieren können."
    „Ich glaube, ich verstehe nicht ganz."
    „Nun, Sie hätten es bestimmt nicht zu bereuen gehabt, wenn Sie zu der Ansicht gekommen wären, daß eines der drei Herzen Dick gehört."
    „So meinen Sie das", sagte der Arzt betroffen. „Sie sind Geschäftsmann und glauben wahrscheinlich, daß alles seinen Preis hat. Auf die Idee, daß ein Arzt moralische und ethische Maßstäbe ansetzen muß, kommen Sie vermutlich erst gar nicht."
    „Ich pfeife auf Ihre Moral", rief Stanton zornig. „Hier geht es um die Existenz meines Sohnes. Ihnen genügt es, daß er überhaupt am Leben bleibt. Aber mir geht es auch darum, daß er wie ein Mensch aussieht und sich unter Menschen bewegen kann."
    „Ich habe mein Bestes getan."
    „Ihr Bestes ist wohl kaum genug für einen Stanton!"
    Der Arzt holte tief Atem.
    „Wenn Sie in meine Fähigkeiten kein Vertrauen haben, können Sie ruhig Ärzte Ihrer Wahl hinzuziehen."
    „Das habe ich schon getan", sagte Stanton und deutete auf seine zwei Begleiter. „Das sind Kollegen von Ihnen. Sie werden ab sofort Dicks Behandlung übernehmen. Darf ich ihn sehen?"
    Der Arzt nickte und führte sie zu einem Krankenzimmer.
    Als er die Tür öffnete, sagte er: „Seien Sie bitte leise. Er benötigt dringend Ruhe."
    Stanton schaute in das Zimmer.
    „Mein Gott!" entfuhr es ihm. Er war kreidebleich, in seinem Gesicht zuckte es. „Ich lasse Dick keine Sekunde länger hier. Ich habe meine Raumjacht auf dem Flughafen stehen. Veranlassen Sie, daß Dick an Bord gebracht wird."
    „Das können Sie nicht tun, Mr. Stanton", protestierte der Arzt.
    „Er ist nicht transportfähig."
    Stanton schaute seine Begleiter fragend an. Sie nickten unmerklich.
    „Ich übernehme die Verantwortung", sagte Stanton. „Schaffen Sie ihn auf mein Schiff."
    Jetzt schaltete sich Anderson ein.
    „Nehmen Sie doch Vernunft an, Mr. Stanton", sagte er beschwörend.
    „Es ist Ihr Recht, Ihre eigenen Spezialisten mitzubringen, um Dick von ihnen behandeln zu lassen. Aber ich kann ganz einfach nicht verstehen, daß Sie das Risiko eines Transports eingehen wollen. Wir haben eine modernst ausgestattete Krankenstation.
    Sie werden keine Klinik mit besseren Bedingungen finden."
    Stanton sah Anderson eine Weile an, dann schien er sich entschlossen zu haben, dem Leiter des Ezialisiti-schen Instituts eine Erklärung zu geben.
    Er sagte: „Es mag stimmen, daß es im Solsystem keine Klinik gibt, in dem Dick besser aufgehoben wäre. Aber die Bedingungen in der Krankenstation meines Schiffes sind nicht schlechter, dort soll Dick bleiben."
    „Warum wollen Sie ihn ausgerechnet an Bord eines Schiffes unterbringen?" fragte Anderson verwundert.
    „Weil ich ihn nicht zurücklasse, wenn ich das Solsystem verlasse", antwortete Stanton. Er wandte sich ab, drehte sich aber dann noch einmal um. In einem fast vertraulichen Tonfall fügte er hinzu: „Der Paratronschirm, der der Menschheit Sicherheit bieten soll, wird ihr zum Verhängnis werden. Alle, die sich innerhalb des Paratronschirms befinden, sind schon so gut wie tot. Deshalb flüchten wir rechtzeitig in den Schwarm hinaus."
     
    9.
     
    „Funkfeuerung!" befahl Admiral Naum Macton.
    Auf

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