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0558 - Die Erde im Hypersturm

Titel: 0558 - Die Erde im Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebildet. Die Oberflächentemperatur wird dadurch beängstigend hochgetrieben. Im Augenblick beträgt sie schon fünfundvierzigtausend Grad Celsius. Wenn die Schwarminstallateure den Zapfvorgang noch weiter beschleunigen, wird der blaue Riese bersten.
    NOMIX: Das kann uns nur recht sein.
    SAGITTARIUS: Ganz im Gegenteil. Wenn der blaue Riese zur Supernova wird, zerreißt er den Paratronschirm des Solsystems.
    NOMIX: Wir werden versuchen, den Funkverkehr zwischen den Götzen und den Schwarminstallateuren durch Störsendungen zu unterbinden. Damit könnten wir erreichen, daß die Zapftätigkeit der Schwarminstallateure stagniert. Was sagt NATHAN dazu?
    Imperium-Alpha: NATHAN rät zu dieser Vorgehensweise. Seht zu, daß die Götzen keinen Einfluß mehr auf die Schwarminstallateure ausüben können. Dann gewinnt ihr jene Zeitspanne, die ihr braucht, um die Flotte der Pilzraumschiffe zu zerschlagen.
    Manuel Orchez wurde aus der Leitung geworfen, als sich Roi Danton mit ihm in Verbindung setzte.
    „Haben Sie alles mitgehört?" erkundigte sich Danton vom Bildschirm des Interkoms.
    „Sie haben mir die Erlaubnis dazu gegeben", erwiderte Orchez angriffslustig.
    Danton ging nicht darauf ein. „Dann wissen Sie auch, was auf uns zukommen kann."
    Orchez nickte. „Wenn es unserer Flotte nicht gelingt, die Schwarminstallateure an der Verstärkung der Zapftätigkeit zu hindern, wird der blaue Riese zur Nova."
    „Stimmt", bestätigte Danton, „und dann könnte keine Macht des Universums unser Sonnensystem mehr retten. Ich wäre Ihnen dankbar dafür, wenn Sie die Bevölkerung über diese düsteren Zukunftsaussichten noch nicht informieren."
    „Das hatte ich sowieso nicht vor", erklärte Orchez.
    Die Menge vor dem Flughafen von Lima hatte sich zerstreut.
    Lester Anderson registrierte es mit Befriedigung und Erleichterung.
    Noch immer kamen Katastrophenmeldungen aus allen Teilen der Erde und von den Planeten. Die Störungen der Sonne, die Gravitationsschwankungen, die verstärkten Magnetstürme und die im Steigen begriffene kosmische Strahlung zeigten überall im System verheerende Auswirkungen.
    Doch die solare Menschheit hatte sich erstaunlich rasch damit abgefunden. Als bekannt wurde, daß Staatsmarschall Reginald Bull mit einer Flotte aufgebrochen war, um die Schwarminstallateure an den weiteren Transitionsvorbereitungen zu hindern, hatte sich die Panikstimmung in der Bevölkerung fast schlagartig gelegt. Die Geschehnisse der nächsten Umgebung waren auf einmal unbedeutend, man blickte durch die Bildschirme der Fernsehgeräte ins All hinaus, wo sich eine viel größere Gefahr zusammenbraute. Und seltsam - die Menschen, die noch vor wenigen Stunden einen Weltuntergang befürchtet hatten, nahmen die Bedrohung durch die Schwarminstallateure gelassen entgegen.
    Sie kannten die Schlagkraft der Solaren Flotte. Es stand für sie außer Zweifel, daß Reginald Bulls Flotte den Schwarminstallateuren rechtzeitig das Handwerk legen würde.
    Durch die Entspannung der Lage war es Anderson möglich gewesen, einen Teil seiner Lehrer und Studenten aus der Zivilschutztruppe zurückzuziehen. Wenn die Massenhysterie nicht durch irgendein unvorhergesehenes Ereignis neu entfacht wurde, konnte das Ezialistische Institut morgen wieder das Lehrprogramm aufnehmen.
    Anderson schreckte hoch, als das Bildsprechgerät an seinem Arbeitstisch summte. Er wandte sich von der Glaswand ab, durch die er auf die Stadt hinuntergeblickt hatte, und ging zum Visiphon.
    Seine Sekretärin kündigte ihm den Besuch von Lionel Stanton an. Anderson bat ihn zu sich. Lionel Stanton war der Vater eines der vier Studenten, die den Transmitterunfall erlitten hatten.
    Als Präsident und Hauptaktionär der Alpine-Positronik-AG gehörte er zu den reichsten und einflußreichsten Privatleuten des Solsystems.
    Der große, stattliche Mann mit dem scharfgeschnittenen Gesicht kam festen Schrittes in das Zimmer. Aber Anderson entging es nicht, daß in der starren Maske seines Gesichts die Augen eine tiefe innere Verzweiflung widerspiegelten. Er ging Stanton drei Schritte entgegen und drückte ihm stumm die Hand.
    „Darf ich Dick sehen?" fragte Stanton bedrückt.
    „Das müssen die Ärzte entscheiden", sagte Anderson. „Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Mr. Stanton, dann bringe ich Sie zur Krankenstation."
    Im Vorzimmer warteten zwei Begleiter Stantons, die sich ihnen kommentarlos anschlossen.
    Da Stanton sie nicht vorstellte, interessierte sich Anderson nicht weiter für sie. Die beiden

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