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0558 - Die Erde im Hypersturm

Titel: 0558 - Die Erde im Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zum Flughafen volle vier Stunden benötigt.
    Aber jetzt war es endlich geschafft.
    Stanton wagte es lange nicht, Dick in seiner Spezialkabine aufzusuchen. Erst als die 40-Meter-Luxusjacht nach Überquerung der Mondbahn eine kurze Linearetappe zurücklegte und zwei Millionen Kilometer vor dem Paratronschirm in den Einsteinraum zurückfiel, überwand er sich.
    Als er in Dicks Kabine kam, waren die beiden von ihm hinzugezogenen Spezialisten bereits mit ersten prophylaktischen Maßnahmen beschäftigt. Der eine von ihnen kam bei Stantons Anblick sofort aus der energetischen Operationsglocke.
    .Alles in Ordnung, Mr. Stanton", sagte er. „Der Transport hat Dick nicht geschadet."
    „Ist er bei Bewußtsein?" wollte Stanton wissen.
    „Er ist nicht bewußtlos", sagte der Arzt vorsichtig. „Aber er phantasiert. Es wäre nicht sinnvoll, wenn Sie jetzt mit ihm sprächen. Wir müssen ihm zuerst einige Beruhigungsmittel geben und versuchen, sein Fieber herunterzudrücken. Dann können Sie zu ihm."
    „Wann wird das sein?"
    „Sagen wir - in einer halben Stunde."
    Stanton machte wortlos kehrt und ging zurück in die Kommandozentrale. Dort erwartete ihn der Kapitän mit sorgevollem Gesicht.
    „Ich habe mich mit Imperium-Alpha in Verbindung gesetzt", berichtete er. „Wie Sie es mir aufgetragen haben, Mr. Stanton.
    Aber man weigerte sich, mich mit Roi Danton zu verbinden."
    „Haben Sie gesagt, in wessen Auftrag Sie handeln?"
    „Selbstverständlich, Mr. Stanton."
    „Und trotzdem hat man Sie nicht verbunden? Dann werde ich die Sache selbst in die Hand nehmen."
    Er führte über eine Viertelstunde Hyperkomgespräche mit Offizieren der verschiedenen Instanzen, bis er schließlich Roi Danton an den Apparat bekam.
    „Ich bin der Direktor der Alpine-Positronik", sagte Stanton ohne viele Umschweife. „Meine Gesellschaft hat den Einbau eines Großteils der positronischen Sonderausstattung der MARCO POLO durchgeführt ..."
    „Das interessiert mich im Augenblick recht wenig", unterbrach Danton ihn. „Kommen Sie besser gleich zum Kern der Sache.
    Was kann ich für Sie tun?"
    Stanton sagte indigniert: „Ich möchte, daß Sie eine Strukturschleuse im Paratronschirm öffnen, damit ich mit meinem Schiff in den Schwarm hinausfliegen kann."
    „Sind Sie lebensmüde?"
    „Eben nicht. Darum möchte ich das Solsystem verlassen."
    „Schlagen Sie sich das aus dem Kopf."
    „Mit welcher rechtlichen Handhabe begründen Sie Ihr Verbot, das einer Beschränkung der persönlichen Freiheit gleichkommt."
    „Es gibt immerhin Notstandsgesetze." In einem etwas milderen Tonfall fuhr Danton fort: „Außerhalb des Paratronschirms patrouillieren ständig Kampfraumschiffe der Götzen. Sie würden mit Ihrer Jacht nicht weit kommen. Und überhaupt - wohin wollen Sie sich im Schwarm wenden?"
    „Das ist nicht Ihre Sache. Geben Sie für die ARMAGEDDON nun eine Strukturschleuse frei, oder zwingen Sie mich, andere Maßnahmen zu ergreifen?"
    Stanton erfuhr nie, was Danton von seiner Drohung hielt.
    Denn in diesem Augenblick wurde die Luxusjacht von einer schweren Erschütterung erfaßt. Noch bevor die Gravitationsstabilisatoren wirksam werden konnten, verlor Stanton den Halt und wurde über den Boden der Kommandozentrale geschleudert. Während er über den Boden schlitterte, sah er auf dem Panoramabildschirm, wie mit dem systemumspannenden Paratronschutzschirm eine Veränderung vor sich ging. Er schien plötzlich zu pulsieren.
    Wie ein riesiges Herz! dachte Stanton. Der Paratronschirm blähte sich auf und fiel wieder in seine Ausgangsstellung zurück, blähte sich auf, fiel in sich zusammen. Dabei schossen über seine Oberfläche die Farben des Spektrums in willkürlicher Reihenfolge.
    Stanton erinnerte sich an seinen Sohn, der hilflos in seiner Kabine lag, mit einem künstlichen Herzen in der Brust.
    Die Alarmsirene heulte auf.
    Stanton stolperte aus der Kommandozentrale, stieg über ein am Boden liegendes Mannschaftsmitglied und tastete sich den Korridor entlang. Noch immer erbebte die ARMAGEDDON unter den unheimlichen Erschütterungen. Vor Stantons Augen verschwammen die Wände und der Boden.
    „Dick!"
    Der Ruf wurde als schauriges Echo zurückgeworfen.
    Und dann traf ein Schlag seinen Körper - ein unsichtbarer Hammer sauste auf ihn nieder und drückte ihn gegen die Wand des Korridors.
    Aus einem vier Meter entfernten Seitengang tauchte ein Ungeheuer auf. Es keuchte wie eine Dampfmaschine.
    Blut sprudelte aus Schläuchen, die aus seinem Körper ragten und die

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