Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0558 - Die Erde im Hypersturm

Titel: 0558 - Die Erde im Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
es wie Tentakel hinter sich nachzog. Aus dem Schädel blickten zwei Augen, die zwischen nackten Knochen eingebettet waren.
    Stanton schrie durchdringend.
    Das Ungeheuer, das nur aus Knochen und Muskeln zu bestehen schien, zuckte zurück und ging in die Knie.
    Stanton sah noch, wie sein Sohn die Hände in der Brust vergrub, als wolle er sich das künstliche Herz aus dem Leibe reißen, dann wurde er von einer hyperenergetischen Explosion in Stücke gerissen.
    Der Entmaterialisierungsschmerz raubte ihm die Sinne.
    Doch kaum hatte sich die gnädige Ohnmacht über ihn gesenkt, als gegenwirkende Kräfte ihn erneut ins Bewußtsein zurückriefen. Er hatte seltsame Visionen, von Planeten und Sonnen, die um ihn rotierten, von Menschen, namenlosen Männern und Frauen, die manchmal so winzig klein wie Amöben und dann wieder so groß wie das Universum selbst waren.
    Die Visionen verschwanden - Dick mit seinen ihn umschlingenden Schläuchen, die namenlosen Männer und Frauen, die Sonnen und Planeten wurden von einem Strudel erfaßt und davongewirbelt.
    Und Lionel Stanton explodierte zum zweitenmal.
    „Hyperschockwelle!"
    Der Schrei geisterte durch ganz Imperium-Alpha.
    Manuel Orchez war es, als käme er aus allen Lautsprechern, aus den Wänden, der Decke, dem Fußboden -ja, selbst aus jeder einzelnen Pore seines Körpers.
    „Hyperschockwelle!"
    Und Orchez assoziierte: „Sie haben uns belogen und betrogen!"
    Er verließ seine Funkkabine und stieß mit einer schreienden Frau zusammen, die sich den Kopf hielt.
    Die Zeit schien stehenzubleiben. Er selbst wurde ganz leicht schwerelos -immateriell. Er konnte schweben, Wände durchdringen. Er besaß keinen Körper mehr, war nur noch Geist.
    Aber sein Geist wurde von heißen Flammen umlodert. Seine Nerven zuckten wie Schlangen unter der sengenden Glut des unsichtbaren Feuers.
    Gedanken der Angst, Schmerzgefühle quollen aus der vergeistigten Masse seines Gehirns - Orchez war nur noch Angst und Schmerz.
    Was geschah mit ihm?
    Wenn etwas schlimmer als der Tod sein konnte, dann erlebte er es in diesem Augenblick. Fort war das Gefühl der Schwerelosigkeit, fort die Empfindung der Immaterialität.
    Er war schwerer als Blei und versank in der Tiefe eines alles verschlingenden Brodems. Durch die Schwefelschleier und den Qualm der Hölle hindurch sah er aus dem Winkel geratene Wände, verzerrte Instrumente, Menschen von skurriler Gestalt.
    Und dann hatte auch er wieder einen Körper. Sein Mund schrie: „Danton und Bull und die anderen haben uns belogen! Sie haben versprochen, den Schwarminstallateuren das Handwerk zu legen. Sie haben uns bis zuletzt in Sicherheit gewiegt, bis uns die zweite Hyperschockwelle erfaßte ... Sie wird uns vernichten."
    Und Manuel Orchez' wiedergewonnener Körper wurde zerrissen. Er zerfiel in Myriaden von Atomen, von denen jedes ein Quell pochenden Schmerzes war. Und jedes der Myriaden Atome war auch ein Auge. Und jedes Auge sah visionäre Bilder.
    Roi Danton, klein wie eine Kellerassel, zum Zertreten wie geschaffen!
    Reginald Bull, aufgebläht wie ein Luftballon, nahe der flammenden Sonne, Staatsmarschall Bull, der im Kampf gegen die Schwarminstalla-teure versagt und die Menschheit ins Unglück gestürzt hatte.
    Galbraith Deighton, von unbestimmbarer Gestalt, so unbeständig in seiner Erscheinung wie die trügerische Sicherheit, die er den Terranern gegeben hatte.
    Roi Danton wurde'von zwei kollidierenden Planeten zerdrückt.
    Reginald Bull zerplatzte. Galbraith Deighton wurde vom Nichts aufgesogen. Die ganze Scheinwelt löste sich auf.
    Und die Myriaden Atome fügten sich zu ihrer ursprünglichen Form zusammen. Manuel Orchez wurde wiedergeboren.
    Der Schmerz der Wiedergeburt riß ihn in tiefe Bewußtlosigkeit hinab.
    Demidestapha blickte durch das große Bullauge des Observatoriums, und ihm war, als habe er ein alchimistisches Gefäß vor sich, in dem er eben ein Universum erschaffen hatte.
    Er wußte auch, wieso dieser Eindruck entstand. Es kam dabei nicht darauf an, ob er der Schöpfer gewesen war oder ein anderer. Ausschlaggebend war,daß dieses Universum in seiner Unvollkommenheit von keinem höheren Wesen als dem Menschen erschaffen worden sein konnte. Denn diesem Universum fehlte die dritte Dimension. Es sah so aus, als seien die Erde, der Mond, die Sonne, die Planeten und die Sterne des Schwarms nur auf einen Karton gemalt und vor das Bullauge geklebt worden.
    Das Bild hatte keine Tiefenwirkung.
    Wie kommst du mit den Messungen voran, Geve? erkundigte er

Weitere Kostenlose Bücher