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0558 - Die Erde im Hypersturm

Titel: 0558 - Die Erde im Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingebettet.
    Die SAGITTARIUS raste mit Höchstbeschleunigung aus dem atomaren Inferno rund um den blauen Riesenstern heraus. Da die Navigations- und Ortungsgeräte wieder einwandfrei funktionierten, war das nicht weiter schwierig.
    Demidegeve lag in der Mitte des Kommandoraumes auf dem Boden.
    „Wir müssen ihm helfen."
    „Bleibt auf euren Stationen!" befahl Major Sagish der Mannschaft. „Ihr habt Wichtigeres zu tun, als einen raumkranken Ezialisten zu bedauern."
    Gleich darauf forderte er über Interkom aus der Krankenstation einen Medo-Robot an.
    „Das Kampfgebiet liegt hinter uns", meldete der Erste Offizier.
    „Wir nehmen jetzt die erforderlichen Messungen vor, um die Ursache für die Hyperschockwelle herauszufinden."
    „Ich ahne bereits, was geschehen ist", sagte Major Sagish dumpf.
    Der Medo-Robot kam in die Kommandozentrale und leistete Demidegeve Erste Hilfe.
    „Peiltdas Sonnensystem an!"
    „Peilung negativ."
    „Ich habe es geahnt."
    „Die Strukturtaster sind auf den Paratronschirm ausgerichtet - sie sprechen überhaupt nicht an. In dem Raumsektor, in dem das Sonnensystem liegt, findet nicht die geringste Emission statt."
    „Dann ist der Paratronschirm zusammengebrochen?"
    „Das allein kann es nicht sein. Wenn Sol noch auf ihrem Platz wäre, müßten die Taster zumindest auf sie ansprechen."
    „Was sagen die Massetaster?"
    „Massetaster auf Nullwert! In Richtung des Solsystems befindet sich in einer Entfernung von 100,2 Lichtstunden keine Sonne, kein Planet - nichts. Nicht einmal ein winziger Asteroid ist zu orten."
    Demidegeve war wieder auf die Beine gekommen. Er scheuchte den Medo-Robot fort, der ihn auf eine Schwebebahre betten wollte.
    „Na, schon wieder auf den Beinen?" erkundigte sich Major Sagish spöttisch, als er den Ezialisten neben sich auftauchen sah.
    „Ich habe alles mitgehört", sagte Demidegeve. „Wenn Sie mich gefragt hätten, wäre Ihnen viel Arbeit erspart geblieben. Ich wußte sofort, daß das Sonnensystem transistiert wurde."
    „Das war nicht schwer zu erraten", erwiderte der Epsaler bedrückt. „Aber wir mußten uns Gewißheit verschaffen. Das Solsystem ist verschwunden, aber was ist tatsächlich passiert?"
     
    *
     
    In der Kommandozentrale hatte sich eine gespenstische Stille breitgemacht. Die Männer hockten in ihren Kontursesseln und beobachteten ihre Instrumente. Langsam erfaßten sie die nüchternen Meßergebnisse in ihrer ganzen Tragweite.
    Der Paratronschirm mitsamt der Sonne, den acht Planeten, den Trümmern Plutos und dem Asteroidengürtel war verschwunden.
    Und damit alle im Solsystem befindlichen Menschen. Die Männer konnten es nur schwer fassen, daß sie von einem Augenblick zum anderen ihre Frauen, Kinder, Verwandten und Freunde verloren hatten. Sie waren ausgelöscht worden - einfach ausradiert, Und nur eine Hyperschockwelle hatte diesen Vorgang angezeigt.
    Waren sie für immer im Hyperraum verschollen?
    „Wir sind zu spät gekommen. Diese verdammten Computer konnten uns nicht rechtzeitig vor der Katastrophewarnen."
    „Wir können die Computer nicht verantwortlich machen."
    „Wen denn?"
    „Bull hat versagt. Er hätte eher zuschlagen müssen."
    „Es ist müßig, jetzt nach Schuldigen zu suchen!"
    „Wir werden weiterkämpfen, bis wir alle zehntausend Pilzraumschiffe vernichtet haben!"
    Demidegeve konnte die Männer gut verstehen. Sie brauchten ein Ventil für ihre Gefühle, sie mußten ihre Wut und die Enttäuschung abreagieren. Das konnte, je nach Temperament, auf mannigfaltige Art und Weise geschehen.
    Einer der Männer sprang aus seinem Kontursessel und baute sich vor seinem Kommandanten auf.
    „Es ist alles aus!" schrie er den Epsaler an. „Die Sonne scheint nicht mehr. Milliarden Menschenleben wurden ausgeblasen wie Kerzen! Sie sind alle tot, und ihr habt sie auf dem Gewissen."
    „Sie wissen nicht, was Sie reden", sagte Major Sagish.
    „O doch!" erwiderte der Mann. „Ich bin bei klarem Verstand.
    Und ich klage euch an, ich mache euch für den Tod von Milliarden von Menschen verantwortlich. Euch Majore, Admirale und Marschälle. Ihr hättet auf die Forderungen der Schwarmbeherrscher eingehen sollen - und wenn es nur zum Schein gewesen wäre. Aber ihr hättet die Bedingungen annehmen sollen. Dann wäre alles anders gekommen. Doch euer Größenwahn kannte keine Grenzen..."
    Demidegeve bewunderte die Ruhe, mit der der Epsaler die Beschimpfungen über sich ergehen ließ.
    Es war auch das Klügste, was er tun konnte. Der Mann konnte für

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