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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erkennen.
    Fast zweifelte er an seinem Verstand. Erstens gab es hier keine Kraken, und zweitens gab es Kraken nur im Wasser, nicht jedoch an Land.
    Der Fangarm riß ihn mit einem heftigen Ruck zwischen die Felsen!
    Hinein in eine Höhlenöffnung, die im Stein verborgen lag!
    Harris kam nicht einmal dazu, aufzuschreien. Er war schon tot, als er in der künstlich geschaffenen Röhre im Fels verschwand…
    ***
    Das Flugzeug erwies sich als eine ATR 42 mit zwei unter den Tragflächen montierten Turboprop-Motoren. Normalerweise wurden Flugzeuge dieses Typs im Kurz- und Mittelstreckenverkehr eingesetzt und waren für 36 bis 40 Passagiere ausgelegt.
    Diese Maschine war umgerüstet worden, wie der recht gesprächige Pilot versicherte. Sie besaß Zusatztanks im Rumpf, welche die Reichweite um über das Dreifache erhöhten, und die Einrichtung entsprach eher einer kleinen Wohnung mit Gästezimmern und hochmodernem Büro als einem Flugzeug.
    Es gab sogar ein recht luxuriös ausgestattetes Bad. Wenn Ricardo reiste, wollte er auf nichts verzichten.
    Während des kurzen Fluges blieb den beiden Passagieren kaum die Zeit, ihren Kaffee zu trinken. Für ein Flugzeug war die Entfernung von rund 150 Kilometern ein besserer Hüpfer, aber wer fuhr in Australien schon mit dem Auto, wenn er es nicht mußte? Fast die Hälfte aller Strecken wurde per Luftweg zurückgelegt, und bei den riesigen Entfernungen außerhalb der Städte und Ballungsräume war das auch kein Wunder.
    Zamorra sah seine Gefährtin nachdenklich an.
    »Du kennst April besser als ich«, sagte er schließlich. »Glaubst du, daß an ihrer wirren Geschichte, die sie dir am Telefon erzählt hat, wirklich was dran ist? Oder ist das nur einer ihrer Tricks, um uns auf eine ihrer wildverrückten Parties zu locken?«
    »Wie kommst du darauf?« fragte Nicole mit erhobenen Brauen. »Sicher, zuzutrauen wäre es ihr durchaus, aber…«
    »Es sind über anderthalb Jahre vergangen, seit wir uns zuletzt über den Weg gelaufen sind«, erinnerte sich Zamorra. »Und wir hatten uns gegenseitig versprochen, künftig in etwas engerem Kontakt zu bleiben. Nur ist daraus bis heute nichts geworden. Da könnte es doch sein, daß sie Nägel mit Köpfen macht, einen Köder auswirft und uns an der langen Angelschnur hierherzieht.«
    »Ich glaube das nicht«, erwiderte Nicole. »Ich könnte mir eher vorstellen, daß sie mit einem geeignet kleinen Boot die Loire hinauffährt und schließlich irgendwo kurz vor Roanne oder Feurs auf Grund läuft. Oder daß sie per Fallschirm über Château Montagne abspringt. Vergiß nicht, daß sie Magie spüren kann, seit sie von dem Dämon besessen war. So wie dein Amulett es ja auch kann.« Damit klopfte sie gegen die handtellergroße, silbrige Scheibe vor Zamorras Brust.
    Zamorra seufzte. In letzter Zeit hatte das Amulett ihn mehr als einmal im Stich gelassen. Ihm war es, als habe es die Trennung von dem künstlichen Bewußtsein noch nicht verkraftet, das sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren in ihm gebildet hatte. Vor kurzem hatte dieses Bewußtsein körperliche Gestalt angenommen - und sich verabschiedet. Zamorra hätte nur zu gern gewußt, wo »Taran« sich jetzt aufhielt. [2]
    Seit jenem Moment der Trennung aber reagierte Merlins Stern, das Amulett, nicht mehr so zuverlässig wie früher.
    Das hatte Zamorra in letzter Zeit in einige gefährliche Situationen gebracht. Nicht zuletzt in dem unterirdischen Tempel in der nordägyptischen Wüstenlandschaft, wo der Schlangendämon Ssacah eines seiner Nester eingerichtet hatte. Auf ihn und seine Brut hatte Merlins Stern nicht einmal reagiert. Auch Robert Tendyke und die telepathischen Peters-Zwillinge waren bei dem Abenteuer mit von der Partie gewesen - und um ein Haar wären sie dabei alle umgekommen. [3]
    Kaum heil nach Frankreich ins Château Montagne zurückgekehrt, wurde Zamorra von der daheimgebliebenen Nicole mit der Nachricht überrascht, daß April Hedgeson aus Australien angerufen habe und Zamorras wie auch Nicoles Anwesenheit dort dringend erforderlich sei. Es ging darum, ein magisches Phänomen aufzuklären, um geheimnisvolle Spuren und einen verschwundenen Segler.
    Also hatte Zamorra seinen Koffer erst gar nicht wieder in den Schrank gestellt, sondern nur neu gepackt.
    »Fliegen wir um den Globus, packen’s an und bringen es hinter uns«, hatte er gesagt. »Und ich werde versuchen, die Reisespesen der guten April beziehungsweise ihrer Firma aufs Auge zu drücken - einschließlich deiner

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