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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mann halb auf. »Miss Duval? Professor Zamorra?«
    »Stimmt auffallend«, bemerkte Zamorra locker. »Wie haben Sie das nur so schnell erkannt?«
    »Wäre es anders, wären Sie entweder nicht hier oder jetzt tot«, erwiderte der Blonde ebenso locker. »Die junge Dame, die sich so hingebungsvoll mit mir befaßt, hört auf den einprägsamen Namen Janie, und mich nennt sie ihrerseits Ricardo. Wir haben Sie eigentlich etwas später erwartet, interkontinentale Flugzeuge pflegen für gewöhnlich mehrstündige Verspätungen zu haben - falls sie nicht gerade entführt werden. Trotzdem herzlich willkommen.«
    »Ricardo«, sagte Nicole. »Für Ihren Namen haben Sie eigentlich die falsche Haarfarbe. Haben Sie eigentlich noch einen weiteren Namen?«
    Er lachte leise. »Jemand, der dort angekommen ist, wo ich jetzt stehe, kommt mit einem Namen völlig aus. Die Leute in Wirtschaft und Politik, die für mich wichtig sind, können sich mehr als einen Namen sowieso nicht merken. Muß wohl an ihrem IQ liegen. Ich habe den Namen von meinem Vater, einem Einwanderer aus Spanien. Und die Haarfarbe stammt von meiner Mutter, einer Exilschwedin. Hat sich erstaunlicherweise auch bei meiner Tochter durchgesetzt. - Hat Ihnen Harris schon Ihre Zimmer gezeigt?«
    Unaufgefordert ließ sich Nicole in einem der Rattan-Stühle ihm gegenüber nieder. »Mylord belieben zu scherzen. Wir wären sicher aus dem Haus gekommen und nicht ums Haus herum , wenn uns jemand die Eingangstür geöffnet hätte.«
    »Ach, er wird noch unten am Strand sein«, erinnerte Janie. »Es ist ein Kreuz mit diesem Mann. Er wird teuer bezahlt, aber er ist nie da, wenn man ihn braucht. Und dieser Geizkragen«, sie versetzte Ricardo einen Klaps auf die Hinterbacken, »denkt überhaupt nicht daran, einen zweiten oder dritten Hausdiener zu engagieren.«
    »Bedenke, daß wir gerade um fünf Millionen US-Dollar ärmer geworden sind«, grinste Ricardo. »Da ist an eine Personalaufstockung gar nicht zu denken. Wir müssen sparen, koste es, was es wolle.«
    »Das sagt er immer«, seufzte Janie. »Mal kauft er eine Yacht, mal ein Flugzeug, mal einen Zeitungsverlag oder ein Filmstudio. Und jedesmal müssen wir sparen, und immer am Personal.«
    »Unsere permanente finanzielle Notsituation interessiert unsere Gäste sicher wenig«, wehrte Ricardo ab. »Sie sind wegen der Schleifspuren am Strand hier, nicht?«
    »Miss Hedgeson rief uns deshalb her«, sagte Zamorra. »Ich hoffe, unser Auftauchen ist Ihnen überhaupt recht.«
    »Weil ich meine Gastgeberpflichten im Moment etwas vernachlässige?« Ricardo schmunzelte. »Sehen Sie, mein Haus ist Ihr Haus, solange Sie sich hier aufhalten. Harris wird Sie in alles einweisen. Fühlen Sie sich ruhig heimisch, und stören Sie sich nicht an meiner Anwesenheit.«
    »Aber Harris ist doch unten am Strand«, erinnerte Janie.
    »Ja, aber ich hoffe doch, daß er sich im Laufe des Jahres mal wieder hier oben sehen läßt. Vielleicht produziert er auch heimlich neue Spuren. Die müssen ja irgendwoher kommen, nicht wahr? Diese sogenannten Kornkreise in Europa, die anfangs irgendwelchen UFOs zugeschrieben wurden, sind doch auch von ein paar Wichtigtuern in Nacht-und Nebel-Aktionen angelegt worden. Vermutlich finden auch diese Spuren eine ganz natürliche Erklärung.«
    Er räusperte sich.
    »Aber dazu werden Sie ohnehin Felicitas fragen müssen. Sie ist die große Entdeckerin der sandkörnigen Unglaublichkeiten.«
    »Und wo ist Felicitas? Vielleicht sollten wir die Zeit nutzen, uns mit ihr zu unterhalten, bis Ihr phänomenaler Mister Harris wieder auftaucht und uns in alles einweist, damit wir uns hier heimisch fühlen können«, schlug Nicole vor.
    Ricardo grinste.
    »Sorry, Lady, aber Felicitas ist auch unten am Strand, zusammen mit den anderen Mädchen.«
    »Schon verstanden«, sagte Nicole, erhob sich und faßte Zamorra bei der Hand. »Wir machen einen Strandspaziergang. Vielleicht stolpern wir dabei ja auch über Harris.«
    »Schicken Sie ihn dann getrost mit einem schwungvollen Tritt in den Hintern hierher«, bat Ricardo.
    Nicole zog Zamorra hinter sich her und winkte Ricardo und Janie zu. »Machen Sie in der Zwischenzeit ruhig weiter. Sie stören uns wirklich nicht.«
    ***
    Die Kreatur des Wahnsinns spürte, daß der Feind näherkam.
    Der größte lebende Feind jenes, der in Weltraumtiefen seine Gedanken ausgesandt hatte, um sie auf der Erde körperlich zu manifestieren.
    Fangarme zitterten in hungriger Gier, waren aber noch mit dem letzten Opfer

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