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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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obligatorischen Einkaufsorgie. Man gönnt sich ja sonst nichts.«
    Und nun waren sie im Landeanflug.
    Zamorra hatte gehofft, auf dem Weg von Melbourne zum Ziel etwas mehr über diese doch recht vage Geschichte zu erfahren. Eigentlich war er nur Nicole zuliebe mitgekommen, die sich über die Gelegenheit gefreut hatte, ihre einstige Studienkollegin wiederzusehen.
    Was Aprils Erzählung anging, vermutete Zamorra eine ganz natürliche Erklärung für die Phänomene. Daß April Magie gespürt haben wollte, konnte eine Reaktion ihres Unterbewußtseins auf eine Beobachtung sein, die ihr einfach übernatürlich vorgekommen war.
    Das Flugzeug rollte auf der ebenen Hochfläche aus, die beiden Passagiere lösten die Gurte und erhoben sich aus den schwenkbaren Clubsesseln, um die Maschine zu verlassen.
    Ein bewaffneter Mann in dunkler Kleidung, die ein wenig nach Uniform aussah, erwartete sie. Ein angeheftetes Namensschild verriet, daß er Merrit hieß.
    »Professor Zamorra? Miss Duval? Sie sind ein wenig früher gekommen, als wir erwarteten. Miss Iledgeson hat uns funktelefonisch unterrichtet, daß Ihr Gepäck per Yacht geliefert wird. Hatten Sie einen guten Flug?«
    »Es ging, danke«, sagte Zamorra. »Wenn wir zu früh hier sind…«
    »Es wird den Padrone nicht stören, denke ich. Er wird Sie höchstens bitten, sich für ein paar Minuten selbst zu beschäftigen. Wenn Sie einsteigen möchten?«
    Merrit wies auf einen Buggy, dessen Lenkrad er selbst übernahm. Dann ging es über einen gewundenen, von Hecken und Sträuchern gesäumten Weg hinüber zu der weiträumigen Anlage, auf der sich die Villa erhob.
    Merrit stoppte vor der großen Freitreppe des Portals.
    »Ich muß wieder zurück«, sagte er. »Entschuldigen Sie mich, aber die Türglocke finden Sie sicher auch ohne meine Unterstützung.«
    Kaum waren sie ausgestiegen, als er mit heulendem Elektromotor davonjagte.
    »Ein freundliches Volk, diese Australier«, brummte Nicole. »Wirklich, manchmal möchte ich sie knutschen. Den Empfang hatte ich mir eigentlich etwas anders vorgestellt. Erst läßt April uns einfach stehen, und dann dieser schwarze Sheriff… Wollen wir wetten, daß uns auch keiner die Tür aufmacht?«
    Zamorra schritt bereits die Marmorstufen empor. »Sieh nicht alles so schwarz. Die Australier sehen eben alles ein wenig lockerer und unkonventioneller.«
    Er betätigte die Türglocke, die tatsächlich ohne Unterstützung zu finden war.
    Und Nicole gewann ihre Wette.
    ***
    Hunger und Ungeduld wuchsen, und die Kreatur spürte, daß weitere Beute gekommen war. Doch dieser Beute ging eine ganz besondere Aura voraus.
    Da war eine Erinnerung.
    Nicht die Erinnerung des Wesens selbst. Aber als es aus der Kraft fremder Gedanken in eine greifbare Gestalt gezwungen worden war, hatte es unterbewußte Eindrücke seines Schöpfers aufgenommen.
    Fragmente unseliger Erinnerungen…
    Die Beute, die gekommen war, hatte einen Namen.
    Und dieser Name war für das unbegreifliche Wesen wie ein Fluch.
    ***
    »Gefällt mir immer besser, dieser Empfang«, wiederholte Nicole.
    Sie trat ein paar Schritte von der Villa zurück. Das großzügige Gebäude war im Stil der alten Herrenhäuser des amerikanischen Südens erbaut worden.
    Zamorra versuchte es noch einige Male mit der Türglocke, dann gab er schulterzuckend auf.
    »Niemand zu Hause«, kommentierte er spöttisch. »Oder das Personal hat heute Ausgang.«
    »Oder beides, und diesem Möchtegern-Sheriff hat keiner was davon erzählt. Schaun wir mal im Küchengarten nach«, schlug Nicole vor und begann das große Gebäude zu umrunden.
    Zamorra folgte ihr etwas langsamer.
    Als sie die Rückseite erreichten, hörten sie Stimmen. Zamorra schloß zu seiner Gefährtin auf.
    »Ich glaube, dieser Empfang ist schon eher nach unserem Geschmack, nicht wahr?« wandte sie sich ihm zu.
    Vor ihnen lag eine große, von Ziersträuchern eingefriedete Rasenfläche mit einem riesenhaften, nierenförmig geschwungenen Swimming-Pool und einer gefliesten Terrassenfläche davor. Ein Sonnendach spendete Schatten.
    Neben dem Pool lag ein Mann mit Badehose und athletischem Körperbau bäuchlings auf einer Luftmatratze und ließ sich von einer Schönheit im knappen String-Tanga mit Sonnenöl massieren.
    Als die beiden Nicole hörten, sahen sie zu den Ankömmlingen herüber.
    Der Mann, dem Aussehen nach Ende Vierzig, trug das blonde Haar halblang, das wesentlich jüngere Girl war braungebrannt und hatte eine blauschwarze Kurzfrisur.
    Jetzt richtete sich der

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