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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sand. Er fühlte sich merkwürdig hart an, wesentlich fester als der, durch den sie bisher gegangen waren. Das erklärte möglicherweise, daß die Flut die erste Spur nicht völlig hatte auslöschen können. Zamorra zog die Brauen zusammen. Außerhalb des Bereichs, in dem die Spuren lagen, war der Sand feinkörnig und rann ihm schneller durch die Finger, als er nachgreifen konnte. Aber dort, wo es die Schleifspuren gab, war er hart, klebten die Sandkörner sogar ein wenig zusammen.
    Gerade so, als wären sie feucht.
    Das waren sie jedoch nur in den tieferen Rillen, wo noch Restwasser stehengeblieben war.
    »Wie… Lehm«, murmelte Nicole. Sie hatte ebenfalls eine »Bodenprobe« genommen. »Aber Sand kann doch nicht seinen Charakter ändern und zu Lehm werden, oder?«
    Zamorra antwortete nicht. Er glaubte etwas entdeckt zu haben. »Schaut euch doch mal die glatte Fläche dort drüben an. Fällt euch etwas auf?«
    »Nichts«, gestand Nicole.
    »Was soll da sein?« fragte Felicitas. »Seht euch es mal von hier aus an«, verlangte Zamorra und winkte sie beide zu sich. »Na, immer noch nichts?«
    »Verflixt!« stieß Felicitas hervor. »Das ist ja… das schimmert doch…«
    »Wie ein Regenbogen!« ergänzte Nicole. »Aber einer, der flach auf dem Boden liegt… wie eine Folie, die jemand über den flachgepreßten Sand gedrückt hat!« Zamorra federte auf, ging zu der Stelle hinüber und hieb mit dem Schuhabsatz Löcher in die kompakte Sandmasse.
    »Jetzt immer noch?«
    »Verschwunden!« stieß Nicole hervor. »Wie ein Schatten, den das Licht trifft… Die ganze Fläche schimmert jetzt nicht mehr!«
    »Das erklärt, weshalb es vorher niemandem aufgefallen ist. Da ist sicher jemand von uns auf der Fläche herumgestiefelt und hat damit den Eindruck gelöscht… und es ist wohl auch niemand auf die Idee gekommen, sich das Ganze vorher aus meiner kauernden Perspektive anzuschauen, oder?«
    Felicitas schüttelte den Kopf.
    Er bewegte sich über den zerwühlten Sand und sah noch drei weitere Regenbogenflächen über glattgeschliffenen Stellen. Jedesmal, wenn er dann Veränderungen an der glatten Oberfläche vornahm, verschwand auch hier das Schimmern so abrupt, als würde es jemand abschalten. Der Eindruck kehrte auch nicht zurück, als Zamorra versuchte, die Stelle wieder zu glätten.
    Ihm kam eine andere Idee.
    Er hockte sich an eine der Wasserrinnen und betrachtete die Beschaffenheit von Sand und Wasser. Wo die Furchen gezogen worden waren, sah alles normal aus, aber im gleichen Moment, in dem Zamorra mit dem Finger versuchte, den Sand unter der dünnen Wasserschicht aufzuwühlen, veränderte der seine Konsistenz.
    Normal wäre es gewesen, wenn sich jetzt ein Sandschleier gebildet hätte, der das vorher klare Wasser getrübt hätte.
    Es wurde auch undurchsicntig, nur entstanden nicht die wolkenartigen Schleier…
    Sondern eine seltsam schleimige Substanz.
    »Und das ist auch noch niemandem aufgefallen«, murmelte Zamorra.
    Felicitas hatte ihm über die Schulter gesehen. »Durch die Wasserrinnen ist keiner von uns gegangen. Weshalb sollte man auch durch Wasser gehen, wenn es genug trockenen Boden ringsum gibt?«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Weshalb geht man an den Strand, wenn man wasserscheu ist?«
    Die Blonde bückte sich blitzschnell, griff ins klare Wasser, ohne den Boden dabei aufzuwühlen, und begann Nicole mit ein paar Hand voll zu bespritzen.
    Die Französin sprang Sekundenbruchteile zu spät zurück.
    »He!« protestierte sie angesichts der Wasserflecken. »Das war ein teures Modellkleid!«
    »Du hättest es ja vorher ausziehen können«, feixte Felicitas. »Weshalb geht man an den Strand, wenn man sich unter dicken Klamotten vor der Sonne versteckt?«
    Zamorra betrachtete derweil die schleimige Masse, die sich allmählich wieder auf dem Boden abzusetzen begann.
    »Wir sollten das untersuchen lassen«, meinte er. »Es gibt doch in Melbourne sicher Labors, die das können. Ich möchte wissen, was das für ein Teufelszeug ist, das den Sand in dieser Form verändert.«
    »Beim nächsten Mal bringen wir ein Gefäß mit her«, überlegte Nicole.
    »Das bißchen Sand bekommen wir doch auch so transportiert«, meinte Felicitas. Sie streifte ihr Shirt ab und breitete es auf dem Boden aus, dann schaufelte sie etwas von dem Sand darauf und knotete alles zu einem Tragebeutel zusammen. »Warum müßt ihr Europäer immer alles so unglaublich kompliziert angehen?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern und versuchte, seine Augen

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