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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von zehn Quadratkilometern sind aber nicht miteinander verwandt oder verschwägert.«
    »Favoritin? Das heißt, sie ist nicht deine Mutter?«
    »Wir sind Freundinnen. Meine Mutter starb bei meiner Geburt, und Ricardo hat nie wieder geheiratet. Er kann es nicht, sagt er. Mit anderen Frauen Zusammensein, warum nicht? Aber verheiratet sein heißt, wirklich zu lieben, und das kann man nur einmal im Leben.«
    »Und Janie?« hakte Zamorra ein.
    »Sie ist die beste Fotografin, die ich kenne. Ich habe ein Poster von ihr als Wandtapete in einem meiner Zimmer, ein Sonnenuntergang in Afrika. Sie hat um die zweihundert Bilder verschossen, war aber nur mit diesem einen zufrieden. Sie hat schon jede Menge Preise gewonnen, deshalb hat Ricardo sie auch für sich engagiert. Er hat Hunderte von Fotografen und Bildagenturen an der Angel, aber die besten Bilder kommen immer von Janie.«
    »Und so ein Talent wird für Sexfotos verschwendet?« seufzte Nicole.
    »Das ist keine Verschwendung«, protestierte Felicitas und drehte sich im Gehen zweimal mit ausgebreiteten Armen um die eigene Achse. »Sie fängt Schönheit und Lebensfreude ein. Wenn Männer Mädchen fotografieren, fotografieren sie Objekte. Für den Kommerz. Dafür, daß möglichst viele dieser Magazine von möglichst vielen Männern für möglichst viel Geld gekauft werden. Janie fotografiert Leben, sie fängt Stimmungen ein, und ihre Bilder gefallen selbst Frauen. Ich bin auch oft ihr Modell, und es macht mir Spaß.« Zamorra winkte ab. »Jedem das, was ihm gefällt…«
    Dann erreichten sie die Stelle, an der die Spuren im Sand noch deutlich zu erkennen waren.
    Und Zamorra stutzte…
    ***
    »SANTIANA?« echote Matt Gordon.
    »Captain Sheppard nannte diesen Namen«, erinnerte April Hedgeson. »Das ist der kleine Segler, der vermißt wird. Vielleicht haben wir jetzt endlich eine Spur von dem Kahn, den wir vor Tagen beobachtet haben und den wir trotz unserer phänomenalen Technik nicht mehr wiederfinden konnten.«
    »Unsere Sichtung soll also wirklich die gesuchte SANTIANA sein?« brummte Gordon.
    »Immerhin könnte das hier ein Trümmerstück der SANTIANA sein«, nickte April. »Von der Strömung her kann es hinkommen, die fließt in dieser Jahreszeit von West nach Ost und dreht erst zum Sommer wieder in umgekehrte Richtung. Wenn die SANTIANA vor Ricardos Privatstrand zerschmettert wurde, können Trümmer jetzt tatsächlich hier treiben.«
    »Sie kennen sich ziemlich gut aus«, stellte Gordon fest.
    »Ich pflege mich mit den Eigenarten der Gewässer vertraut zu machen, die ich befahre«, sagte April gelassen.
    »Das gefällt mir«, gestand Gordon. »Was mir nicht gefällt, ist der Unterton, den ich eben aus Ihren Worten herausgehört habe. Vor Ricardos Privatstrand, zerschmettert wurde… Das klingt, als wollten Sie dem Padrone die Schuld daran geben. Wir versenken keine fremden Schiffe! Wenn sie unbefugt im Sperrgebiet des Padrone kreuzen, fordern wir sie zum Verschwinden auf und lassen sie dann von der Küstenwache oder der Marine entfernen. Aber wir zerschmettern keine Schiffe an Ricardos Privatstrand!«
    »Meine Güte, ist ja gut«, seufzte April und sprach dann ruhig weiter: »Wir sollten uns dieses Stück Holz näher ansehen. Sagen Sie, Ran… wieso ist der Hy-Kon automatisch darauf angesprungen?«
    Munro legte den Kopf schräg.
    »Der Suchlauf war noch gespeichert. Der Hy-Kon-Taster lief im Hintergrund mit, auf breiteste Streuung. Als er fündig wurde, aktivierte er automatisch das Signal. Segler sind meist aus Holz, und Holz hat er entdeckt. Es hätte auch ein Baumstamm sein können.« Er sah wieder nach der Anzeige. »Da gibt’s allerdings etwas, was mich überrascht.«
    »Und das wäre?«
    Munro zuckte mit den Schultern.
    »Normalerweise treibt Holz an der Oberfläche, weil’s ein geringeres spezifisches Gewicht hat als Wasser, nicht wahr?«
    »So behauptet es die Physik«, sagte April.
    »Tja, dieses Stück Holz wurde von unserem Hy-Kon-Taster in einer Tiefe von vierzig Metern lokalisiert…«
    ***
    Zamorra betrachtete die eigenartigen Spuren. Er konnte sich nicht erinnern, jemals etwas Ähnliches gesehen zu haben. Es gab kein Tier und kein Fahrzeug jedweder Art, das derartige Schleifspuren im Sand hinterlassen konnte.
    Als ob es mehrere Körper besäße!
    Was immer es war!
    »Diese Spur ist neu!« erklärte Felicitas und deutete in den Sand. »Die neuen Schleifspuren überdecken die alten teilweise.«
    Zamorra hockte sich nieder und fuhr mit den Händen durch den

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