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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erstaunt.
    An einer Stelle war ein Farbfleck.
    Nein, es waren zwei.
    Ein Strich und ein Bogen direkt an der Bruchkante. Ein senkrecht geteiltes »S«.
    »SANTIANA«, murmelte April Hedgeson.
    ***
    Am Fuß der Klippen bot sich ein atemberaubender Anblick. Auf der einen Seite glitzerten die Wellenkronen der weiten, ebenen Wasserfläche im Sonnenlicht, und auf der anderen erhob sich die schroffe, aufragende Felswand. Von unten sah alles wesentlich steiler und gefährlicher aus als von oben.
    Das würde sich ändern, je weiter sich Zamorra und Nicole von den Felsen weg in Richtung Wasserkante bewegten. Dann würden die normalen Proportionen wenigstens teilweise zurückkehren.
    Stimmen klangen auf, Rufe, Lachen. Es drang hinter einem Felsvorsprung hervor.
    Zamorra machte ein paar Schritte vorwärts, um die Stelle sehen zu können - und blieb abrupt wieder stehen.
    Da tobte im Sand mehr als ein halbes Dutzend hübscher Bikini-Mädchen, teils mit, teils ohne Oberteil und aller Haar- und Hautfarben. Sie waren lachend und rufend mit Ball- und anderen Spielen beschäftigt.
    Nicole stieß Zamorra an. »Da sind deine durstenden Mädchen, die dich mit dankbaren Küssen begrüßen werden. Du leidest doch jetzt nicht etwa unter Berührungsängsten?«
    »Ich?« murmelte Zamorra.
    Dabei hätte er sich so etwas schon denken können.
    Von Harris war nichts zu sehen.
    »Felicitas?« rief Nicole laut und übertönte damit das Rufen und Lachen der Mädchen. »Felicitas?«
    Sekundenlang wurde es ruhig. Ein naturblondes Mädchen mit bis über die nackten, festen Brüste wirbelnder Haarpracht wandte sich um. Sie winkte den anderen, ohne sie weiterzumachen, und lief auf Zamorra und Nicole zu.
    »Ich bin Felicitas. Und ihr müßt Zamorra und Nicole sein. Schön, daß ihr was zu trinken mitgebracht habt«, fügte sie mit einem Blick auf die Kühlbox hinzu. »Aber weshalb macht das nicht Harris?«
    »Er ist also nicht hier?« vergewisserte sich Zamorra.
    Felicitas strich sich durch das lange Blondhaar. »Natürlich nicht. Wir haben schon sehnsüchtig auf ihn gewartet. Das heißt, eher auf die Getränke. Kommt.«
    Sie öffnete dié Kühlbox, nahm eine Flasche heraus und schraubte sie auf, um ausgiebig zu trinken. Dann rief sie die anderen Mädchen her.
    »Zamorra wartet darauf, von durstigen Lippen dankbar geküßt zu werden«, vermerkte Nicole.
    »Und Nicole wartet darauf, die dazugehörigen Augen auskratzen zu müssen«, warnte Zamorra prompt.
    »Na, dann lassen wir das mal lieber«, meinte ein braunhäutiges Girl. »Eigentlich reine Verschwendung, einen gutaussehenden Mann nur für eine Frau zu reservieren.«
    Nicole grinste verwegen und betrachtete wieder ihre Fingernägel.
    Zamorra wandte sich Felicitas zu. »Harris ist tatsächlich nicht hier unten? Miss Janie meinte, er sei hierher unterwegs, und dann fanden wir die Kühlbox. Kann dem Mann etwas zugestoßen sein?«
    Felicitas schüttelte den Kopf.
    »Nicht, auf dem bequemen Trampelpfad«, behauptete sie und deutete zu den Klippen hinüber. »Abgestürzt kann er nicht sein. Habt ihr unterwegs etwas gesehen?«
    »Nur ein paar Spalten und Höhlen, in denen er sich vielleicht versteckt haben könnte.«
    »Harris versteckt sich nicht, das paßt nicht zu ihm. Dafür ist er viel zu trocken und verbissen. Da stimmt was nicht… Aber ihr seid vermutlich nicht wegen Harris hier, sondern wollt euch die Spuren ansehen, nicht wahr?«
    »Eigentlich schon«, bemerkte Nicole. »All right, ich zeig’s euch«, versprach sie. »Wartet einen Augenblick, ich ziehe mir eben was an.«
    Sie lief leichtfüßig zu einem wirren Haufen aus Strandlaken und Kleidungsstücken, und Zamorra sah, wie sie nach einem dort liegenden Walkie-talkie griff und hineinsprach. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie das Funkgerät wieder beiseite legte und in ein T-Shirt schlüpfte.
    Als sie zurückkam, nickte sie den Models zu. »Wir sind in ’ner halben Stunde oder so zurück.«
    Sie setzte sich in Bewegung und ging vor Zamorra und Nicole her.
    »Hast du das Haus angefunkt?« fragte Zamorra.
    Felicitas nickte, ohne sich umzusehen. »Ja. Mir gefällt Harris’ Verschwinden nicht. Der Mann kann sich schließlich nicht einfach in Luft aufgelöst haben. Ricardo hat mir versprochen, daß er die Security ausschickt, um nach ihm zu suchen.«
    »In welcher Beziehung stehst du eigentlich zu ihm?« fragte Nicole.
    »Ah, April hat euch auch nichts gesagt? Ricardo ist mein - Vater. Janie ist seine derzeitige Favoritin, alle anderen im Umkreis

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