0558 - Im Griff des Teufels-Kraken
von ihren festen kleinen Brüsten zu lösen.
Sein Blick folgte der Spur bis zwischen die Klippen.
»Wie geht es da drüben weiter?« fragte er.
»Ich bin bisher noch nicht näher herangegangen«, sagte Felicitas. »Aber das können wir ja jetzt ändern.«
Sie setzte sich schon wieder in Bewegung, und Zamorra folgte ihr.
»Ihr seid verdammt leichtsinnig«, rief Nicole ihnen nach. »Was ist, wenn da in den Spalten etwas lauert und euch überfällt? Etwas, das solche Spuren hinterläßt, dürfte sich nicht von einer drohend erhobenen Faust zurückhalten lassen.«
»Aber vielleicht hiervon«, sagte Zamorra, öffnete sein Hemd und deutete auf das Amulett.
Die handtellergroße Silberscheibe mit den eigenartigen Verzierungen gleißte im Sonnenlicht auf.
»Wenn es etwas Magisches ist«, warnte Nicole. »Und auch dann nur vielleicht.«
Zamorra zuckte mit den Schultern.
»Wir werden sehen«, sagte er. »Ich gehe aber davon aus, denn etwas, das natürlich entstanden ist, kann solche Spuren nicht hinterlassen. Außerdem muß ich ohnehin in die Felsen, um wenigstens das Mädchen wieder zurückzuholen.«
Er wies auf Felicitas, die bereits einiges an Vorsprung gewonnen hatte. Mit einer schier unglaublichen Geschicklichkeit turnte sie jetzt zwischen den schroffen Steinen herum.
»Hol sie zurück, und spiel nicht den Helden, ehe wir nicht den Rest unserer Ausrüstung hier haben«, warnte Nicole.
Ihr gefiel die ganze Sache immer weniger.
Erst recht, als ihr Blick wieder auf das zum Beutel geknotete T-Shirt fiel.
Das…
***
Das Wesen, geschaffen aus Wahnsinn, fieberte dem Moment entgegen, in dem es seine Fangarme um die Beute schlingen und sie vernichten konnte.
Freiwillig kam der Todfeind immer näher.
Ahnungslos begab er sich in die Gefahr!
Näher und näher kam er heran!
Er und ein anderes Wesen!
Gleich… jetzt!
***
»Das ist völlig unmöglich!« stieß Matt Gordon hervor.
»Schauen Sie sich die Daten an, die der Hy-Kon liefert«, sagte Munro gelassen. »Mittlerweile dürften Sie ja wohl vertraut genug mit der Anzeige sein, daß Sie die Angaben verstehen können.«
»Der Hy-Kon spinnt!« behauptete April. »Oder der Computer!«
»Selbsttest!« kommentierte Ran Munro seine nächste Schaltung.
Der Test lief an, zeigte aber, daß der Hauptrechner der ALPHA-ANDROMEDA keinen Defekt aufwies.
»Also doch. Vierzig Meter Wassertiefe? Das ist doch völlig unmöglich! Das widerspricht allen Gesetzen der Physik!« ächzte Gordon.
Wieder änderte Munro mit schnellen Berührungen der Sensortasten die Bildwiedergabe.
»Hier, Gordon. Hier sehen Sie, was der Iiy-Kon-Taster im Bereich von zwei Metern über bis fünf Meter unter der Wasseroberfläche ortet. Nichts… und jetzt kippe ich die Richtung wieder… und da ist das Holzstück! Glauben Sie’s oder nicht, an den Fakten ändert das nichts. Das Holz treibt in rund vierzig Metern Tiefe, und es steigt nicht auf.«
»Schiffe, die gesunken sind und auf dem Meeresboden liegen, sind aber auch aus Holz«, warf April Hedgeson ein. »Zumindest in diesem Jahrhundert.«
»Die liegen auch nur deshalb da unten, weil das Wasser in ihr Inneres geflutet ist, und das macht sie insgesamt schwerer als das Wasser drumherum! Und im Laufe von Jahrhunderten haben sich Schiffshölzer so mit Wasser vollgesogen, daß sie praktisch keinen Auftrieb mehr haben! Deshalb zerfallen sie auch sofort, wenn sie an Land gebracht werden und das Wasser dann aus ihnen heraustrocknet. Aber auch das Holz uralter Schatzschiffe treibt nicht einfach auf halbem Weg zwischen Oberfläche und Grund! Das hier ist völlig unnormal!«
»Trotzdem müssen wir es akzeptieren… nicht, daß es mir gefallen kann!« sagte April. »Allerdings hat mir auch das spurlose Verschwinden der SANTIANA nicht gefallen. Und ich gehe davon aus, daß es sich hier und jetzt genauso wie vor Tagen tatsächlich um die SANTIANA handelt. Ran, informieren Sie die Küstenwache von unserem Fund.«
Ran Munro allerdings war Realist.
»Boß, uns glaubt doch kein Mensch, der die Unterhose nicht über den Kopf anzieht, daß wir das Fragment in dieser Tiefe gefunden haben! Die glauben uns doch nicht mal, daß wir so tief orten können!«
»Sonar…?«
»Das erkennt höchstens den Reflex, nicht jedoch das sauber abgeoildete halbe S auf dem Stück Holz! Mit Sonarortung könnten wir nicht mal feststellen, um welches Material es sich handelt. Außerdem, dürfen Sie mir mal ein privates Schiff zeigen, das sein Sonar nach unten richten kann. Das
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