0558 - Im Griff des Teufels-Kraken
es gefährlich ist.«
»Ist es das, was diese Spuren hinterlassen hat? Es hat auch da oben einige Verwüstungen angerichtet.«
»Ich habe sie gesehen«, sagte Zamorra. »Vermutlich ist es gut, daß du nicht einfach hinaufgeklettert bist, als du diese Spuren zum ersten Mal sahst. Und du solltest dich auch vorerst von hier fernhalten… Dann lebst du länger.«
Sie sah ihn nachdenklich an und nagte an ihrer Unterlippe. Vermutlich war sie nicht sicher, ob sie ihn für versponnen halten oder seine Warnung ernst nehmen sollte.
Aber da war das Unerklärliche dieser Spuren, und da war der - veränderte! -Sand, der einfach durch die enggewebten Fasern ihres T-Shirts gerieselt war.
Nicole wechselte einen schnellen Blick mit Zamorra. Er verstand, und für Sekundenbruchteile öffneten beide ihre telepathische Abschirmung.
Nicole forschte in seinen Gedanken und hob dann die Brauen.
Schon bauten beide die Abschirmung wieder auf, die verhinderte, daß andere ihre Gedanken lesen konnten. Oft genug hatte ihnen diese Abschirmung das Leben gerettet, weil Dämonen ihre Pläne und ihr Wissen so nicht ausspionieren konnten.
Nicole wußte jetzt, daß Merlins Stern vermutlich versagt hatte.
Aber sie wußte auch, daß Zamorra noch einmal hinauf wollte. Allein, um andere nicht in Gefahr zu bringen.
Sie schüttelte den Kopf.
Warte ab, signalisierte ihr Blick.
Doch Zamorra setzte sich bereits in Bewegung.
***
Das Killergeschöpf hatte die Beute schon unmittelbar vor sich gesehen, als diese plötzlich schlagartig die Flucht ergriff.
Etwas schien sie gewarnt zu haben.
Es war überraschend für die Alptraumkreatur gewesen, die schon fest damit gerechnet hatte, daß der Gegner ihr direkt in die Beißwerkzeuge kletterte!
Das Wesen war von der Reaktion verblüfft.
Nun gut…
Wenn die Beute nicht zu ihm kam, mußte es zur Beute gehen.
Dabei war die Zeit denkbar schlecht gewählt. Gerade hatte es andere Beute verdaut. Der Hunger würde wiederkehren, sehr bald schon, doch bis dahin war durch das frisch erlegte Menschenwesen eine vorübergehende Sättigung erreicht. Eine Sättigung, die das aus Wahnsinn geformte Wesen in seinen Reaktionen verlangsamte.
Es brauchte Zeit…
Vielleicht war es sogar gut, daß der Todfeind zurückwich. Unter besseren Voraussetzungen, mit dem entsprechenden, wieder erstarkenden Hunger, war ein Angriff sicher besser durchzuführen.
***
Zamorra kletterte vorsichtig wieder hinauf.
Er war nicht hundertprozentig sicher, ob es richtig war, was er tat. Wenn es sich bei der Gefahr, die dort oben wartete, um ein nichtmagisches Wesen handelte, nützte ihm das Amulett überhaupt nichts.
Oder vielleicht doch?
Immerhin bestand die Möglichkeit, daß es reagierte, wenn er direkt angegriffen wurde. So war es in Ägypten gewesen, in dem unterirdischen Tempel, in dem sich der Kobra-Dämon Ssacah eingenistet hatte.
Vielleicht war es hier ähnlich. Vielleicht war das die künftige Funktionsweise der Silberscheibe - keine generelle Warnung mehr vor schwarzmagischen Einflüssen, sondern nur noch Reaktion im Ernstfall?
Er wollte es jetzt wissen.
Bei jedem Schritt, den er tat, vergewisserte er sich, daß er schnell umkehren und flüchten konnte, ohne dabei das Risiko eines Sturzes auf sich zu nehmen. Die Kletterpfade zwischen diesen Steinen waren immerhin sicher genug.
Schon seltsam…
Durch die Verwüstungen, die dieses Etwas auch hier im Fels angerichtet hatte, wurde das Klettern noch einfacher.
Auch wenn es hier keinen relativ breit ausgetretenen Pfad gab.
Unten wartete Nicole in Bereitschaft. Es war eine Geste, kaum mehr. Wenn er wirklich abstürzte, würde sie nicht schnell genug sein können…
Diesmal warnte ihn nichts, daß sich dort über ihm eine unmittelbare Gefahr befand.
Dabei wartete er förmlich darauf, daß sein Unterbewußtsein Alarm gab.
Doch nichts dergleichen geschah!
Langsam stieg er weiter nach oben…
Schritt für Schritt.
Den Punkt, an dem er vorhin Felicitas zurückgerufen hatte, hatte er langst hinter sich gebracht.
Da mußte etwas sein.
Was war es?
Warum regte es sich nicht?
Wann würde es zuschlagen ?
***
Die Ortungssysteme der ALPHA-ANDROMEDA entdeckten insgesamt fünf weitere Trümmerstücke. Sie trieben in unterschiedlichen Entfernungen und Tiefen. Der Strömungsrichtung und der Computerberechnung nach paßte alles zum Verschwinden des Seglers vor Ricardos Privatküste.
Das bedeutete, daß der Segler dort zerstört worden war.
Von der Besatzung gab es keine Spur.
Ob
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