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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Strand der flachgepreßte Sand!
    Als Zamorra zum zweiten- und drittenmal hinsah, konnte er das Regenbogenschimmern nicht mehr wahrnehmen. Entweder hatte er sich getäuscht, weil der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen war, oder die Beschichtung des Steins hatte sich blitzschnell verändert - weil sie sich durchschaut fühlte?
    Ich muß wirklich verrückt sein, das anzunehmen! durchzuckte es Zamorra.
    Aber er konnte kein Regenbogenschimmern mehr wahrnehmen.
    Ein Stück Holz lag da.
    Zamorra hob es auf. Es war bearbeitetes Holz, das nach Salzwasser roch.
    Das Trümmerstück eines Schiffes?
    Unwillkürlich mußte er daran denken, was April am Telefon gesagt hatte. Wenig genug war es gewesen, aber sollte nicht gerade hier vor diesem Strand ein Segelboot spurlos verschwunden sein?
    Zamorra hielt das Holz wie eine primitive Schlagwaffe in der Hand und setzte einen Fuß vor den anderen. Aber er trat nur ein paar Meter weit…
    Dann stoppte ihn ein anderer Geruch.
    Er mischte sich in das Salzige, war jedoch nur schwach ausgeprägt. Bei der ersten Wahrnehmung war er nicht eindeutig zuzuordnen, nur gehörte er nicht zu den angenehmen Erfahrungen.
    Blut…?
    Aber auch Fäulnis! Verwesung!
    Und da war auch wieder das Gefühl einer nahenden Gefahr. Sie jagte mit der Geschwindigkeit eines Langstreckenläufers aus der Finsternis heran und Zamorra entgegen!
    Immer noch reagierte Merlins Stern nicht auf die Gefahr!
    Da wirbelte Zamorra herum.
    Er floh!
    Er spurtete die paar Meter zum Ausgang der Felshöhle, stoppte rechtzeitig, um nicht vom eigenen Schwung über die Klippenkanten hinweg getragen zu werden und mehr als ein Dutzend Meter tief abzustürzen, und im nächsten Moment tat er das, was er in diesen Sekunden als das einzig richtige ansah.
    Er floh nicht nach unten, sondern setzte seine Kletterpartie aufwärts fort!
    Über die künstlich vergrößerte Öffnung im Fels hinweg nach oben!
    Für Bruchteile von Sekunden hatte er den Eindruck, daß etwas Unglaubliches unter ihm aus der Öffnung zuckte und ins Leere tastete. Aber es mußte eine Täuschung gewesen sein, ein Trugbild seiner überreizten Fantasie, denn das Bild hatte weder Bestand, noch sah er das, was nach ihm zu greifen schien, wieder zurückschnellen.
    Auf den zweiten Blick war alles ruhig und friedlich…
    Er verzichtete darauf, nach unten zurückzuklettern.
    Die obere Kante der Klippen war inzwischen näher, warum sollte er sich also unnötig anstrengen und denselben Weg noch mal nach unten klettern?
    Er winkte Nicole und Felicitas zu, die er immer noch unten am Strand sah, und stieg weiter nach oben.
    Dort erst merkte er, daß sich sein linker Fuß bei der Flucht aus dem Hohlraum in etwas verheddert hatte, ohne daß es ihm aufgefallen war.
    Er hatte den Stoff mitgenommen.
    Ein roter Baumwollfetzen, der wie der Ärmel eines T-Shirts aussah, und ein schwarzweiß gestreifter Fetzen, an dem ein goldener Knopf hing.
    Der rote Stoff war es, der nach Verwesung stank.
    Der schwarzweiße roch nach Blut.
    ***
    Das manifestierte Grauen registrierte überrascht, daß sein Todfeind zurückkehrte… Und damit auch der Todfeind dessen, der das Alptraumgeschöpf durch die Kraft seiner Gedanken in Form gezwungen hatte.
    Er kam zum zweiten Mal zu dem vorübergehenden Versteck!
    Er kletterte herauf, diesmal allein, und er erreichte den Eingang des Verstecks.
    Das Abbild des Wahnsinns schreckte zurück.
    Das Verhalten des Feindes war unverständlich. Unlogisch. Irritierend.
    Erschreckend.
    Es war, als fühle der Feind keine Angst! Warum sonst sollte er ein zweites Mal kommen?
    Er hatte keine Angst! Er war - furchtlos!
    Also fühlte er sich überlegen, war vielleicht sogar überlegen!
    Und dann flammte jäh Licht auf!
    Licht, das nicht echt war, sondern von magischer Kraft gesteuert wurde!
    Von der Kraft weißer Magie, die unwahrscheinlich stark war und doch nur einen winzigen Teil ihrer Stärke zeigte.
    Jetzt jedoch wußte die Kreatur aus bösen Gedanken, über welche Macht der Feind verfügte und warum der Schöpfer ihn fürchtete!
    Diesmal war es die Aiptraumkreatur, die sich fluchtartig zurückzog, tiefer in das Gestein, das dazu in seiner Struktur verändert werden mußte!
    Der Feind setzte nach.
    Da wußte das Wesen aus Wahnsinn, daß es kämpfen mußte, wenn es nicht vom Feind überrollt werden wollte. Es blähte sich auf -Und jetzt war es der Feind, der abermals floh!
    Die Killerkreatur spürte Erleichterung.
    Sie verfehlte zwar den Feind, der überraschenderweise in die

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