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0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

0558 - Im Griff des Teufels-Kraken

Titel: 0558 - Im Griff des Teufels-Kraken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er kaum absehen konnte, mit welcher Art von Kreatur er es tatsächlich zu tun hatte.
    Auch April war zwischendurch zu ihnen gekommen, um das weitere Vorgehen abzusprechen.
    Plötzlich zuckte sie heftig zusammen.
    Sekundenlang schloß sie die Augen und machte dabei den Eindruck, geistig abwesend zu sein.
    Sofort war Nicole bei ihr.
    »Was ist los, April? Was hast du?«
    April schüttelte sich wie ein nasser Hund.
    »Da war gerade etwas«, sagte sie leise. »Es streifte mich… wie ein Gespinst. Ich konnte es fast körperlich fühlen. Etwas Unheimliches. So, als würde ein Dämon…«
    Sie verstummte.
    Zamorra sah von seinem Einsatzkoffer auf und zu den beiden Frauen hinüber.
    »Was hast du gespürt? Kannst du es lokalisieren?«
    April schüttelte den Kopf.
    »Es ist in der Nähe«, sagte sie. »Wo aber genau, kann ich nicht sagen. Es war auch anders als vor Tagen, als ich es vom Schiff aus und dann vor den Klippen spürte.«
    »Eine zweite Kreatur?« stieß Nicole erschrocken hervor.
    »Ich weiß es nicht«, gestand April. »Doch das glaube ich nicht. Ungeheuer dieser Art tauchen selten in Massen auf.«
    Zamorra nickte.
    Es war eine alte Erfahrung - je gefährlicher eine Kreatur war, desto einzigartiger war sie auch. Starke Ungeheuer duldeten keine gleichstarke Konkurrenz neben sich. Es gab Machtkämpfe um Reviere, die dann jeweils nur von einem einzigen Monstrum beherrscht wurden - wenn bei diesen Machtkämpfen nicht ohnehin nur eine der Kreaturen zurückblieb.
    April trat zum Fenster und sah hinaus.
    In weiter Ferne, jenseits der Absturzkante der Felsklippen, zog sich das Meer schier endlos dahin. Tasmanien, jenseits der »Bass-Straße«, war längst nicht mehr zu sehen, und die ALPHA lag zu dicht an den Felsen, als daß sie aus dieser Höhe gesehen werden konnte.
    »Es war, als würden Botschaften gesendet«, sagte sie nach einer Weile. »Könnte… könnte das Telepathie gewesen sein? Es kommt mir so vor, als hätte jemand oder etwas Kontakt mit etwas anderem aufgenommen. Mit etwas, das sehr, sehr weit fort ist. Aber irgendwie war dieser Eindruck nicht wirklich neu. Ich glaube, ich habe das auch früher schon gespürt, nur nicht in dieser drastischen, deutlichen Form.«
    »Das würde bedeuten«, sagte Zamorra langsam, »daß dieses Ungeheuer in permanentem Kontakt mit etwas… etwas anderem steht?«
    April zuckte mit den Schultern. »Es ist möglich. Was sagt eigentlich dein Amulett dazu?«
    »Überhaupt nichts«, gab Zamorra zu. »Es läßt mich in diesem Punkt völlig im Stich. Es hat nicht einmal richtig reagiert, als ich in diese Felsspalte vordrang. Es war mein Unterbewußtsein, das mich warnte. Ich fürchte, auf Merlins Stern werde ich bei dieser Aktion verzichten müssen. Wenn das Amulett nicht mal in der Lage ist, den Gegner wahrzunehmen, wie soll es mich dann davor schützen oder ihn gar angreifen können? Deshalb habe ich ja extra gewartet, bis du mit unserer Ausrüstung aufgetaucht bist.«
    »Es war Ricardos Vorschlag«, wehrte sich April. »Er wollte das Flugzeug schnellstens wieder hier haben. Warum, weiß ich nicht, er benutzt es momentan ja überhaupt nicht. Aber die Gepäckabfertigung hat alles in allem eine gute Stunde gedauert, da scheint etwas nicht in Ordnung gewesen zu sein. Andere Passagiere haben geschimpft wie die Rohrspatzen, weil’s nicht richtig voranging.«
    »Vielleicht Zoll-Schikane«, überlegte Nicole. »Das Flugzeug war eine Maschine der Air France, kam aus Frankreich und hatte vorwiegend französische Reisende an Bord. Seit Chirac in seinem Anflug von Altersstarrsinn die Anweisung gab, die Atombombentests in der Südsee wieder aufzunehmen, ist Australien auf unsere Grande Nation verständlicherweise gar nicht mehr gut zu sprechen.«
    »Wenn ihr heute noch zuschlagen wollt, müßt ihr euch beeilen«, wechselte April das Thema. »Nicht mehr lange, und es wird dunkel. Um diese Jahreszeit sind die Tage noch recht kurz.«
    Zamorra nickte.
    »Ich glaube nicht, daß wir auf Tageslicht angewiesen sind. Die Felsen sind nicht so schwierig, daß man sie nicht auch bei Kunstlicht erklettern könnte, und die Nacht ist immerhin die Zeit der Dämonen. Vielleicht kriecht uns das Biest dann sogar entgegen. Hat es die Toten in Melbourne nicht auch während der Nacht gegeben?«
    »Wenn es sich in den Fällen um dieselbe Kreatur handelt«, wandte April ein. »Vielleicht haust in Melbourne aber auch jene Bestie, mit der dieses Ungeheuer hier in telepathischem Kontakt steht.«
    Sie wechselte einen

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