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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Uhr«, erwiderte Jane leise. »Ich habe Bourke benachrichtigt, Peter.«
    Er sah noch immer völlig verwirrt aus: »Hate ermordet? Großer Gott!«
    »Ist es dir auch recht, daß ich Bourke angerufen habe?«
    »Ich bin dir sehr dankbar dafür. Aber woher weißt du denn die Zeit, wann der Mord geschehen sein muß?«
    Jane erzählte von dem Schrei in der Nacht.
    »Ich habe geschlafen«, sagte er herausfordernd. Er dachte an seine Verteidigung. »Ich habe nichts gehört - aber eigentlich habe ich einen sehr leichten Schlaf. Hat Donald den Toten schon untersucht?«
    Jane nickte.
    Peter blieb noch einige Sekunden stehen und blickte von einer Frau zur anderen.
    »Ich werde mich anziehen und hinuntergehen.«, meinte er schließlich.
    Als er das Zimmer verlassen hatte, stellte Marjorie mit besonderer Betonung fest, daß Peter doch ziemlich erschüttert sei.
    »Ist das etwa nicht verständlich?« fragte Jane entrüstet.
    Marjorie lächelte. »Selen Sie nicht töricht! Übrigens höre ich die Schritte meines geliebten Gatten. Sie sind fast so leicht wie die eines Tigers.« Sie öffnete die Tür, und Donald kam mit finsterem Gesicht herein.
    »Hat es schon jemand Peter gesagt?«
    »Ja, ich«, erwiderte Jane.
    »Und Sie haben auch Bourke benachrichtigt, nicht wahr? Das war gar nicht klug. Es wird mir eine Sensation für die Abendblätter geben.«
    »Vertuschen kann man die Sache sowieso nicht«, bemerkte Jane. »Natürlich ist dies alles ganz schrecklich, aber ich weiß nicht, was wir damit zu tun haben!«
    »Wir haben alle damit zu tun«, gab Donald scharf zurück. »Es wäre vielleicht anders, wenn es gestern abend nicht die Schlägerei gegeben hätte. Glauben Sie etwa, daß die Dienstboten schweigen werden? Hate und Peter haben einander gehaßt. Ich habe schon Inspektor Rouper angerufen und ihn gebeten, sofort herzukommen; er ist zufällig gerade in Hertford. Wir brauchen Bourke gar nicht . . .«
    »Rouper kann Peter nicht leiden. Ich finde, Sie hätten mich vorher fragen sollen«, bemerkte Jane.
    Donald war über ihren Ton etwas verblüfft.
    »Gewiß, das hätte ich tun können«, meinte er nach einer Pause. »Aber Rouper ist kein schlechter Kerl, und ich glaube nicht, daß er einen Groll gegen Peter hegt.«
    Als Rouper kam, war Jane bereits angekleidet und stand vor dem Haus.
    »Guten Morgen, Mrs. Clifton«, begrüßte er sie in beinahe fröhlichem Ton. »Ihr Gatte hat einen kleinen Raufhandel gehabt, nicht wahr? Man hat mir mitgeteilt, daß der Doktor gestern abend bei mir angerufen hat, aber ich war gerade dienstlich unterwegs. Hoffentlich wird es nicht zu einer gerichtlichen Vorladung wegen tätlicher Beleidigung kommen . . .«
    Donald rief in scharfem Ton aus der Halle »Sind Sie es, Rouper? Kommen Sie bitte herein. Ich möchte mit Ihnen unter vier Augen sprechen.«
    Rouper ließ die verdutzte Jane stehen. Tätliche Beleidigung? Und gestern abend schon hatte Donald die Polizei angerufen? Aber dann konnte sich das Telefongespräch doch nur um die Schlägerei im Rosengarten gedreht haben, und Rouper wußte noch gar nichts von dem Mord . . .
    Jane eilte zu Marjorie. Die hörte sie an, ohne sie zu unterbrechen. Dann lachte sie hart auf, lief in Janes Zimmer und schlich zum Fenster. Sie konnte gerade noch Donald Wells und den Kriminalinspektor zwischen den Büschen verschwinden sehen, unter denen die Leiche lag.
    »Was soll die Geheimnistuerei?«
    Marjorie hatte Jane Cliftons Stimme noch nie so kalt und schneidend gehört; das war keine Frage, sondern ein Befehl.
    »Eines Tages werden Sie schon alles erfahren«, erwiderte sie, aber Jane gab diese für sie so wichtige Sache nicht so schnell auf.
    »Etwas stimmt hier nicht, Marjorie«, sagte sie gelassen. »Werden Sie mich in Ihr Vertrauen ziehen und mir alles erzählen, was Sie wissen, vermuten und glauben? Ich tappe noch im dunkeln. All das geht Peter an - glauben Sie, daß Peter wirklich Hate getötet hat?«
    Marjorie schwieg.
    »Ich habe geglaubt, daß Sie mir helfen wollen, Marjorie. Aber das können Sie nur, wenn Sie mir alles sagen, was Sie wissen. Was wissen Sie also?«
    »Nichts.« Diese Antwort kam schnell und entschieden. Jane überkam ein Gefühl großer Vereinsamung. Jetzt konnte ihr nur noch ein Mensch helfen, und das war Peter.
    Einige Minuten später klopfte sie an seine Tür. Peter stand am Fenster und starrte geistesabwesend auf das Gebüsch, in dem die beiden Männer verschwunden waren. Also auch er hatte sie beobachtet!
    »Peter!« Er hatte Jane nicht kommen

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