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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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»Eigentlich würde ich Lieber auf Donald warten - wenn Sie nicht dringend wünschen, daß ich Sie begleite. Und, Jane, vergessen Sie den Unsinn, den ich gestern nacht über Donald gesagt habe. Ich war wütend auf ihn und habe eine scharfe Zunge. - Es ist also wirklich Basil, nicht wahr? Nun, vielleicht ist es doch besser, wenn wir gleich fortfahren. Man muß versuchen, Basils Verwandte anzurufen - ich nehme an, daß er welche hat, gehört habe ich allerdings noch nie von ihnen.«
    Dieser Gedanke war Jane noch gar nicht gekommen. Irgendwo lebte vielleicht ein alter Mann oder eine alte Frau, für die diese Nachricht einen furchtbaren Schlag bedeutete. Sie schauderte zusammen.
    Jane wunderte sich über ihre eigene Haltung. Schließlich hatte sie Basil doch gern gehabt und bedauerte ihn sehr - aber warum fühlte sie nichts von dem Schmerz, den man beim Verlust eines guten Freundes empfindet? Als sie neben ihrem Koffer kniete, kam ihr plötzlich Klarheit. Der mitternächtliche Besucher - der Mann, der in ihrer Hochzeitsnacht in ihr Zimmer eingedrungen und der Mensch, der unter ihrem Fenster herumgeschlichen war -, niemand anderes war es gewesen als Basil Hate! Im Unterbewußtsein hatte sie es geahnt - doch seit wann? Schon im Rosengarten mußte sie Verdacht geschöpft haben, als er ihr von Peter erzählt hatte. Sein scheues Auftauchen und die Tatsache, daß er überhaupt erschienen war, hatten ihn verraten.
    Sie war wie versteinert, und erst Peters Stimme brachte sie wieder zu sich.
    »Bist du fertig? Bourke will sofort abfahren!« rief er.
    Sie hatte nur noch einiges obenauf zu legen, dann schlug sie den Kofferdeckel zu. Auf dem Boden des Koffers befanden sich die stummen Zeugen der Mordtat.
    »Komm herein.«
    Peter trat ein und sah bestürzt den großen Koffer an.
    »Könnte ich ihn dir nicht nachbringen? Er ist ziemlich groß und sicher auch schwer . . .«
    »Nein - ich muß ihn selbst mitnehmen.«
    Er ging hinaus und rief Bourke, aber der Chefinspektor war durchaus nicht entsetzt. »Wir können ihn ja oben festschnallen«, meinte er. »Es tut mir leid, daß ich Sie so drängen muß, Mrs. Clifton, aber wir müssen Hate ins Haus tragen.«
    Der Koffer wurde in die Halle gebracht und Jane folgte. Während sie gepackt hatte, waren die Zeitungen gekommen und von dem Diener auf den Tisch in die Halle gelegt worden. Bourke hatte nach der ersten Zeitung gegriffen, die ihm in die Hand kam. Sein Blick blieb auf einer Schlagzeile haften. »Großer Gott«, stieß er hervor. Die Meidung lautete:
DER GEHEIMNISVOLLE MORD IN HERTFORD: EINE LEICHE IM PARK DER JUNG VERMÄHLTEN!
    Mr. Basil Hate, ein bekannter Kunstkenner, wurde heute in den frühen Morgenstunden tot im Park des Landsitzes Longford Manor aufgefunden. Mr. Peter Clifton und seine junge Frau verbringen dort ihre Flitterwochen. Beide waren Freunde des Verstorbenen. Es besteht kaum ein Zweifel, daß Mr. Hate einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Die Polizei von Hertford befaßt sich mit der Untersuchung des Falles.
    »Lesen Sie das!«
    Bourke reichte Peter die Zeitung und rannte in die Bibliothek. Jane hörte ihn hastig telefonieren. Über Peters Schulter blickend, las sie die Nachricht mit klopfendem Herzen mit.
    »Wie furchtbar!« Peter legte die Zeitung fort. »Natürlich müssen sie die Tatsachen melden, wie sie sind, aber ich hatte gehofft, daß wenigstens du aus dem Spiel bleiben würdest!«
    Jane wußte, warum der Kriminalbeamte telefonierte, und wartete ängstlich auf seine Rückkehr. Nach einigen Minuten kam Bourke.
    »Das ist eine Londoner Ausgabe«, bemerkte er. »Sie wurde um vier Uhr morgens gedruckt - der Mord wurde um drei Uhr begangen und erst um sieben Uhr entdeckt. Jemand hat sich da als sehr rascher Reporter entpuppt. Und dieser Jemand ist auch der Mann, der den Mord begangen hat!« Er blickte Jane an. »Der Telefonbeamte, der Nachtdienst hatte, ist abgelöst, und es wird einige Stunden dauern, bis man mit ihm Verbindung bekommt. Dasselbe gilt auch für den Nachtredakteur. Ich habe die Redaktion ersucht, mir den Mann, der die Nachricht in Empfang genommen hat, um zwölf Uhr nach Scotland Yard zu schicken. - Sind Sie bereit, Mrs. Clifton?«
    Aber vor ihrer Abfahrt gab es noch eine Verzögerung. Als sie vor die Tür traten, fuhr gerade ein staubiges Taxi vor. In ihm saß, nur halb angekleidet, Mrs. Anderson. Im hellen Morgenlicht und ungeschminkt sah ihr Gesicht ohnehin schon schrecklich aus, jetzt aber war es auch noch von Wut und Schmerz verzerrt »Wo

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