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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hatte.
    »Mein Gott! Ist das nicht Peter?« stieß sie mit unterdrückter Stimme hervor.
    »Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe!« zischte Bourke ihr zu. Er zog die leblose Gestalt noch tiefer in den Schatten: Ein zufällig Vorübergehender oder gar ein Polizeibeamter der Streife, jede Kleinigkeit konnte ja seinen ganzen Plan zu Fall bringen. Und er selbst war im Begriff, etwas zu tun, was mit seiner Dienstpflicht nicht gut zu vereinbaren war; aber er tat es ganz bewußt und hoffte, richtig zu handeln.
    Gleich darauf horte er, daß der Rolls-Royce abfuhr, dann kam Jane zu ihm zurück.
    »Aus dem Weg«, flüsterte er ihr zu.
    Er nahm Peter auf die Schulter, eilte zum Bentley und ließ seine Bürde auf den niedrigen Sitz gleiten.
    »Steigen Sie ein und fahren Sie nach Hause«, gab er ihr hastig seine Weisungen. »Bis dahin dürfte er sich schon erholt haben, er bewegt sich ja jetzt schon. Führen Sie ihn möglichst unauffällig in die Wohnung und warten Sie dort, bis ich komme.«
    Jane hätte gern tausend Fragen an ihn gestellt, sah aber ein, daß sie damit warten mußte. Sie zitterte am ganzen Körper, biß aber die Zähne zusammen, setzte sich hinters Lenkrad und fuhr an. Bourke sah dem Schlußlicht nach, bis der Wagen um die Biegung der Hauptstraße verschwunden war.
    Dann zog er die Pistole aus der Tasche und roch nochmals an der Mündung. Sein Gesicht verzog sich zu einem grimmigen Grinsen, als er das Tor zuzog und langsam zur Vorderseite des Hauses ging. Er mußte nun zuerst den Chauffeur aushorchen. Wenn dieser ebenfalls Peters kleinen Wagen erkannt hatte, waren alle seine Bemühungen vergeblich; aber anscheinend war das nicht der Fall.
    »Mrs. Clifton ist schon mit einem Taxi nach Hause gefahren«, erklärte er. »Sie fühlte sich nicht ganz wohl.« Glücklicherweise waren sie knapp vor Erreichen des Landsitzes an einem Taxistand vorbeigekommen, so daß diese Erklärung glaubhaft wirkte. »Warten Sie hier auf mich!«
    Bourke schritt über den plattenbelegten Weg zum Haustor und mußte dreimal läuten, ehe ihm ein Dienstmädchen öffnete.
    »Sind Sie Mr. Clifton?« fragte das Mädchen. »Der Herr erwartet Sie schon. Entschuldigen Sie, daß es in der Halle so finster ist, aber der Herr will nicht haben, daß unnötig Licht gebrannt wird.«
    Anscheinend hatte sie den wirklichen Mr. Clifton nie gesehen, da sie die bejahende Antwort des Kriminalbeamten so ohne weiteres hinnahm. Nachdem sie der seltsamen Hausordnung zum Trotz Licht gemacht hatte, führte sie Bourke durch einen schmalen Gang zu einem Raum im hinteren Teil des Hauses.
    »Der Herr hat gesagt, wir dürfen ihn nicht stören, bis Sie kommen«, sagte sie halblaut.
    »Schön«, meinte Bourke. »Ich werde mich selbst anmelden.« Er öffnete die Tür. Sofort schlug ihm ein heftiger Luftzug entgegen; die Glastür zum Garten stand offen. »Warten Sie hier!« befahl Bourke.
    Ein großer Kronleuchter hing über dem Schreibtisch und verbreitete helles Licht. Der Schreibtisch, ein riesiges, altmodisches Möbel, stand in der Mitte des Zimmers, darüber gebeugt saß die Gestalt eines Mannes; sein Kopf ruhte auf dem auf der Tischplatte liegenden Arm, die Linke baumelte schlaff herab. »Wo ist das Telefon?«
    »In der Halle, Sir«, stammelte das Mädchen. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Das kann man wohl sagen! Rufen Sie sofort die Polizeistation an. Sagen Sie, Chefinspektor Bourke sei hier, und man möge unverzüglich den diensthabenden Kriminalbeamten und den Polizeiarzt hierherschicken.«
    Er schlug die Tür zu und trat langsam an den Schreibtisch.
    Der Wind blies die Vorhänge durch die offene Glastür schräg ins Zimmer; sorgfältig schloß Bourke diese Tür, ehe er seine Aufmerksamkeit der Leiche zuwandte. Das Löschpapier der Schreibmappe war mit Blut vollgesogen, ebenso das Blatt, auf dem der Tote offenbar geschrieben hatte, denn seine erstarrte Hand hielt noch immer einen Federhalter zwischen den Fingern.
    Bourke trat hinter die leblose Gestalt und las die wenigen Worte, die bereits auf das mit Nummer VII bezeichnete Blatt geschrieben waren:
›... Ich hatte das Gefühl, daß ich es unter den gegebenen Verhältnissen nicht gut ablehnen konnte, die Wünsche meines Klienten zu erfüllen. Es war um jene Zeit noch kein Anzeichen der fürchterlichen Krankheit ...‹
    Mit diesen Worten brach die Niederschrift ab. Blatt I bis VI fehlten. Er blickte in den Papierkorb - der war leer. Der Hauptteil der Aussage Radlows war verschwunden.
    Bourke verließ das Zimmer und

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