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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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auf dem Landsitz Longford Manor Basil Hate ermordet zu haben.‹ Wenn ich diese Aussage unterzeichnete und Ihnen übergeben würde - was würden Sie dann tun?«
    Bourke schob seinen Schädel vor und bekam schmale Augen.
    »Ich werde Ihnen sagen, was ich tun würde«, erwiderte er mit seiner tiefen, rauhen Stimme. »Ich würde Sie hier auf der Stelle verhaften! Denn wenn irgend jemand verhaftet werden muß, so sind Sie es. Und ich habe für einen solchen Schritt ausreichendes Beweismaterial gegen Sie.«
    Wells war trotz seiner Selbstbeherrschung aschfahl geworden.
    »Unter welcher Beschuldigung?«
    »Ich beschuldige Sie, eine gefälschte Fünfzigpfundnote beim Rennen in Hurst Park bewußt in Umlauf gesetzt zu haben. Das ist nur die eine Beschuldigung, aber ich wage zu behaupten, daß ich morgen um diese Zeit die Anklagen gegen Sie nur so aus dem Ärmel schütteln werde.«
    Beide hatten die Masken fallenlassen. In Donalds Augen begann es zu funkeln.
    »Sie scheinen nicht zu wissen, was Sie reden, Chefinspektor. Sie sprechen nicht mit Dr. Wells aus Nunhead, verstehen Sie?«
    Bourke nickte höhnisch.
    »Das weiß ich wohl. Aber ich weiß auch, daß Sie zwölf Monate nach jener Untersuchung in der Lage waren, in der Harley Street eine Luxuspraxis einzurichten. Woher hatten Sie denn das Geld dazu?«
    »Was zum Teufel geht Sie das an?« explodierte der andere.
    »Eine ganze Menge. Angenommen, ich brächte Sie auf die Anklagebank, und Sie müßten glaubwürdig erklären, wie Sie zu Ihrem Wahlstand gekommen sind - überlegen Sie mal! Wenn Sie allerdings in der Lage sind, zu beweisen, daß Sie Ihren Reichtum auf ehrliche Art erworben haben, so steht es Ihnen frei, sofort zu Scotland Yard zu gehen und mich hinauswerfen zu lassen. Ich werde nicht ableugnen, was ich Ihnen eben gesagt habe. Aber ich warne Sie« - er drohte dem bleichen Mann mit dem Zeigefinger -, »lassen Sie Peter Clifton in Ruhe! Und wenn Sie einen Plan ausgeheckt haben, wie Sie sich seiner Millionen bemächtigen können, so lassen Sie ihn lieber fallen! Es sind zwei Morde begangen worden, und auch Sie waren in Longford Manor, als Basil Hate umgebracht wurde . . .«
    »Aber heute nacht habe ich das Haus nicht verlassen!«
    »Sie sind ein Lügner«, stellte Bourke ruhig fest. »Ich habe Sie von einem meiner Leute den ganzen Tag über beobachten lassen. Sie haben das Haus um acht Uhr verlassen und sind um Viertel vor elf zurückgekehrt. Mein Mann verlor Sie um neun Uhr fünfzehn aus den Augen und sah Sie erst wieder, als Sie hier vor der Tür aus einem Taxi stiegen.«
    Er nahm seinen Hut, ging zur Tür und riß sie so heftig auf, daß sie fast aus den Angeln flog.
    »Jemand wird für diese beiden Morde zur Verantwortung gezogen werden, Wells«, sagte er mit erhobener Stimme, »und es wird nicht Peter Clifton sein. Merken Sie sich das! Auch Rouper kann Ihnen nicht helfen, selbst wenn er nächste Woche noch im Amt sein sollte. Das können Sie ihm von mir bestellen. - Und Sie werden auch mit gefälschten Beweisstücken nichts erreichen, weder mit Zigarettendosen, die mit einer Marke gefüllt sind, die Peter nicht raucht, noch mit falschen Tagebüchern, die Ihr Komplice, der ›Fuchs ‹, geschrieben hat.« Damit krachte er die Tür hinter sich zu.
    Donald Wells setzte sich nieder, um seine Lage zu überdenken, Als sein Diener um Mitternacht hereinkam, saß er noch immer da, den Kopf in die Hände gestützt.
    »Sie können zu Bett gehen«, murmelte er, ohne aufzusehen. Zwei Stunden lang verharrte er in der gleichen Haltung, dann erhob er sich, streckte seine steifen Glieder, ging in sein kleines Laboratorium und mixte sich ein Getränk, das stärker als Whisky war.
    Sein Kopf war jetzt klar. Er nahm einen Bogen Papier und begann zu schreiben. Um sechs Uhr hatte er seinen Brief beendet. Er steckte ihn in einen großen Umschlag und adressierte ihn an den Leiter der Ermittlungsabteilung in Scotland Yard. Dann frankierte er ihn und ging in die Halle, aber an der Tür blieb er zögernd stehen. Nein, er wollte die Sache noch einmal überschlafen. Der Brief konnte auch später aufgegeben werden. Dieser Entschluß war sein Glück, denn vor dem Haus wartete ein Polizeibeamter in Zivil, der von Bourke sehr bestimmte Weisungen bekommen hatte.
    »Wenn Sie Wells mit einem Brief, der an Scotland Yard adressiert ist, aus dem Haus kommen sehen, so verhaften Sie ihn sofort und halten ihn in Marylebone Lane fest, bis ich komme«, hatte der Chefinspektor befohlen.
    Peter erwachte nach

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