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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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weiterhin nur an.
    »Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend«, sagte Jerry Willoby krächzend. »Und entschuldigen Sie die Störung. Unsere Tür steht immer für Sie offen, okay? Morgen, übermorgen - wann Sie wollen, können Sie kommen. Ein Glas ist schnell gefüllt.«
    Willoby wandte sich um und eilte nach Hause.
    Schweiß glänzte jetzt auf seiner Stirn, und unter den Achseln hatte er große feuchte Flecken.
    Jane Willoby hatte ein paar Häppchen in der Küche vorbereitet. Als sie die Tür gehen hörte, band sie die kornblumenblaue Schürze ab, zupfte sich die Locken zurecht und setzte ein freundliches Lächeln auf.
    Doch in der Diele stand nur ihr Mann.
    Jerry Willoby nahm seine Brille ab und wischte sich nervös über die Augen.
    »Was ist, Jerry?« fragte Jane. »Wieso hast du unseren neuen Nachbarn nicht mitgebracht?«
    »Er wollte nicht kommen.«
    »Du hast dich bestimmt wieder so ungeschickt angestellt, daß du alles verdorben hast. O Jerry, warum kannst du nie etwas richtig machen?«
    Willoby setzte seine Brille auf und starrte seine Frau wütend an. »Fang nicht schon wieder an, an mir herumzunörgeln, Jane!«
    »Nicht so laut. Denk an Timmy.«
    »Ach was! Denkst du, der Kleine weiß nicht schon längst über uns Bescheid? Kinder sind sehr empfindsam. Sie spüren, wenn es in einer Ehe kriselt, und das tut es bei uns ziemlich heftig.«
    Jetzt wurde Jane ärgerlich. »Ist das meine Schuld?«
    »In so einem Fall sind immer beide Teile schuld. Verdammt noch mal, ich habe es satt, daß du in mir immer einen Versager siehst. Es kotzt mich an, daß du tagtäglich auf mir herumhackst. Ich bin, wie ich bin! Finde dich damit gefälligst ab! Und wenn du das nicht kannst, scher dich zum Teufel!«
    Jane Willoby sah ihren Mann entsetzt an. »Jerry!«
    »Ach, laß mich in Ruhe!«
    Er stürmte ins Wohnzimmer. Sie folgte ihm und verlangte, daß er sich entschuldigte, doch dazu war er nicht bereit.
    »Und zu unserem Nachbarn gehe ich auch nicht mehr, damit du es weißt!« sagte er schroff. »Mit diesem Kerl stimmt irgend etwas nicht Er stand nur da und sah mich an. Aber mit was für einem Blick. Angst und bange konnte einem davon werden.«
    Jane Willoby lachte spöttisch. »Du bist ja so furchtbar leicht einzuschüchtern, warst immer schon ein Hasenfuß.«
    »Er nannte mir nicht einmal seinen Namen.«
    »Ich wette, wenn ich ihn eingeladen hätte, wäre er gekommen.«
    »Überschätz dich nicht, meine Gute.«
    »Soll ich es dir beweisen?«
    »Du bleibst hier! Wir haben es nicht nötig, diesem Idioten in den Hintern zu kriechen. Wenn er nicht kommen will, soll er's bleiben lassen. Vielleicht ist er ein gesuchter Verbrecher, der Angst hat, entdeckt zu werden.« Jerry Willoby wies aus dem Fenster. »Sieh doch mal hinüber. Nicht einmal Licht hat er brennen. Ich sage dir, der Typ spinnt. Ich bin froh, daß er mein Haus nicht betritt.«
    »Ja, am liebsten würdest du Fenster und Türen vernageln, damit uns niemand besuchen kann.«
    »Zum Geier, ja, ich bin nicht besonders scharf auf Besuche. Ich habe einen harten Job, der mich auslaugt. Ich bin müde, wenn ich nach Hause kommen, und kann auf Gäste verzichten.«
    »Das ist wieder mal typisch für dich. An mich denkst du nicht. Daß ich den ganzen Tag keine Ansprache habe, ist dir egal.«
    »Du hast Timmy.«
    »Timmy!« schrie Jane Willoby und lachte spitz. »Ein sechsjähriges Kind.«
    »Er ist dein Sohn.«
    »Aber was kann ich mit einem sechsjährigen Jungen schon reden?«
    »Verdammt noch mal, warum suchst du dir dann nicht auch einen Job?«
    »Und was wird mit Timmy?«
    Jerry starrte seine Frau zornig an. »Jane, jetzt reicht es mir aber bald wirklich. Weißt du überhaupt, was du willst? Ich rackere mich ab, damit wir ein halbwegs sorgenfreies Leben führen können, und du hast nichts Besseres zu tun, als mir das Leben zur Hölle zu machen, wenn ich von der Firma nach Hause komme.«
    »Ich erwarte mehr Verständnis von dir, mehr Respekt; Und ich will nicht ein Leben lang unter deinem Glassturz stehen!«
    »Dann geh doch rüber zu diesem Affen. Trink mit ihm in seinem Haus, und tu, was dir sonst noch Spaß macht, aber laß mir endlich meine Ruhe, sonst vergesse ich mich.«
    Ein zorniges Feuer loderte in Janes Augen. »Du drohst mir? Du mickrige halbe Portion wagst es, mir zu drohen? Weißt du denn überhaupt, warum ich dich geheiratet habe? Es war nicht Liebe, wie du vielleicht annimmst. Ich dachte, du würdest in deiner Firma Karriere machen. Den Mund hast du damals ja

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