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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ziemlich tief in deinem Fleisch.«
    »Wo ist sie? Ich würde das Ding gern sehen«, sagte Metal.
    »Ich habe sie zerstört, und ich habe mit schwarzer Magie deine Genesung beschleunigt. Dennoch wird es noch eine Weile dauern, bis du wieder voll einsatzfähig bist. Du wirst dich zwar bald gesund fühlen, aber deine magischen Kräfte werden erst nach und nach zurückkehren. Deshalb ist es besser, du hältst dich fürs erste im Hintergrund. Wer gegen Atax kämpfen will, muß im Vollbesitz seiner Kräfte sein, sonst währt sein Leben nur kurze Zeit. Hast du dich hier schon ein wenig eingelebt?«
    »Wo sind wir?« wollte Metal wissen.
    »Auf der Erde.«
    »Das ist mir schon klar, aber auf welchem Kontinent, in welcher Stadt?«
    »In New York. Was du dort draußen siehst, ist der Long Island Sound.«
    Metal sah den Jäger der abtrünnigen Hexen fragend an. »Warum ausgerechnet New York?«
    Das granitgraue Gesicht des Schwarzmagiers verzerrte sich zu einem breiten Grinsen. »Weil auch Atax hier ist.«
    ***
    Atax, die Seele des Teufels, trieb sich in menschlicher Gestalt in der Hudson-Metropole herum. Er nannte sich Scott Donlevy, war fünfunddreißig, groß, kräftig und hatte schwarzes Pomadehaar.
    Die Kneipe, in der er saß, war ein übles Lokal. Dealer und Nutten gaben sich hier ein Stelldichein. Schränker, Langfinger und Straßenräuber fühlten sich hier gleichfalls wohl.
    Der Abschaum der Stadt war in dieser Kneipe versammelt, und solchen Menschen fühlte sich Atax natürlich zugetan, denn ihre Seelen waren heute schon der Hölle gewiß.
    Nur wenige Gäste konnten von sich behaupten, eine reine Weste zu haben. Einige von ihnen hatten sich zufällig hierher verirrt, andere kippten auf dem Heimweg nur noch schnell einen Drink und sahen zu, so rasch wie möglich wieder rauszukommen. Atax sagte diese Atmosphäre zu.
    Er, der Herrscher der Spiegelwelt, die alles umkehrte, aus Böse Gut und aus Gut Böse machte, saß hier zwischen diesen gestrandeten Existenzen, und sie hatten keinen blassen Schimmer, wer sich in ihrer Mitte befand.
    Wenn er sich ihnen in seiner wahren Gestalt präsentiert hätte, hätten alle, selbst die mutigsten Kerle, in panischem Schrecken die Flucht ergriffen, aber es war nicht seine Absicht, sich hier zu erkennen zu geben. Er befand sich gewissermaßen inkognito in dieser Kneipe.
    Die Seele des Teufels wartete auf einen Mann namens Larry Bloom. Es war noch Zeit, bis der Mann eintraf.
    Wenn er die Kneipe aber betrat, würden seine Minuten gezählt sein, denn Atax hatte vor, ihn zu töten.
    ***
    »Atax ist ebenfalls in New York?« fragte Metal. »Was will er hier?«
    Mago zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es herausfinden, und ich werde dafür sorgen, daß ihm eine Serie von Mißerfolgen beschieden ist. Vielleicht nennt ihn Asmodis eines Tages unverblümt einen Versager. Das wird Atax' Situation komplizieren, und er müßte alle Anstrengungen unternehmen, um bei Asmodis nicht in Ungnade zu fallen, denn eine größere Schmach, als daß er als Versager vor dem Tribunal der Dämonen landet, könnte es für die Seele des Teufels nicht geben. Ich werde alles, was er unternimmt, stören, aber ich werde nicht offen gegen ihn kämpfen, noch nicht.«
    »Wenn Asmodis ihn fallenläßt, wird dieser Kampf nicht nötig sein«, sagte Metal.
    Der Schwarzmagier lachte. »Um so besser.«
    Metal plante, auf jeden Fall sein eigenes Süppchen zu kochen und auf der Hut zu sein. Er würde so tun, als stünde er hundertprozentig auf Magos Seite, doch sowie das zu gefährlich wurde, würde er rechtzeitig abspringen.
    Der Silberdämon erfuhr, daß das Haus von einem Mann gemietet worden war, der der Hölle nahestand.
    Solche Menschen gab es überall auf der Welt, und die Dämonen bedienten sich ihrer, wenn sie sie brauchten.
    Mago fragte nach den Nachbarn, und Metal sprach über die Willobys, die er kennengelernt hatte.
    »Keinen Kontakt zu ihnen«, sagte Mago.
    »Ich bin nicht erpicht auf die Gesellschaft von Menschen«, bemerkte Metal.
    »Besser, wir fallen nicht auf. Wir sind hier, um uns auf Atax zu konzentrieren. Komplikationen sollten tunlichst vermieden werden.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung«, sagte Metal.
    Im selben Moment klopfte es.
    Der Schwarzmagier stieß einen ärgerlichen Zischlaut aus, und sein Scherge griff sofort zur Höllenpeitsche.
    »Sieh nach, wer das ist«, verlangte Mago von Metal.
    Der Silberdämon begab sich zum Fenster und schob den Vorhang ein Stück zur

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