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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Schritt. Bis Metal völlig wiederhergestellt war, würde wohl noch einige Zeit vergehen, aber er war Mago dankbar, daß er ihm soweit geholfen hatte, wobei sich seine Dankbarkeit natürlich in Grenzen hielt.
    Ob er Magos Verbündeter bleiben würde, würde sich weisen, das wußte er selbst noch nicht genau.
    Er wollte sich die Chancen ansehen, die Mago gegen Atax hatte. Waren sie annehmbar, so würde er auf Magos Seite bleiben, denn dann würde ein Sieg über Atax auch ihn mit nach oben bringen.
    Es war immer besser, Herr statt Knecht zu sein…
    Der Silberdämon sah sich neugierig um. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Ihm waren auf Protoc die Sinne geschwunden, und zu sich gekommen war er hier in diesem Blockhaus.
    Metal verließ das Bett und schlurfte durch die Räume. Das Haus war leer.
    Der Silbermann schob die Gardine zur Seite und warf einen Blick aus dem Fenster. Die Sonne strahlte hell von einem kobaltblauen Himmel, vor dem Haus gab es einen saftiggrünen, kurzgeschnittenen Rasen, und der Garten, in dem einige hohe, schattenspendende Bäume standen, endete vor blauen Fluten.
    Metal nahm an, daß er sich auf der Erde befand.
    Aber wo, auf welchem Erdteil, das entzog sich seiner Kenntnis.
    Er fragte sich, ob ihn Mago und seine Schergen hier versteckt hatten. Durfte er es wagen, das Haus zu verlassen? Oder war es besser, drinnenzubleiben und so zu tun, als wäre das Blockhaus unbewohnt? Wohin hatte sich Mago mit seinen Schergen begeben? Wann würden sie wiederkommen?
    Viele Fragen, auf die Metal keine Antwort wußte.
    Ein starkes Schwindelgefühl packte ihn, und er mußte sich an einer Kommode festhalten, um nicht umzufallen. Benommen schüttelte er den Kopf. Schwäche kroch in seine Beine, und sie wollten ihn nicht mehr tragen.
    Sich mit den Händen abstützend, kehrte er zum Bett zurück. Ächzend sank er darauf nieder, legte sich auf den Rücken und schloß die Augen.
    Kindergeschrei drang durch die geschlossenen Fenster. Metal reagierte mit Zorn darauf. Er hätte den kleinen Krakeelern am liebsten den Hals umgedreht, und wenn sie nicht bald still waren, würde er es auch tun.
    »Menschen!« knurrte der Silberdämon verächtlich. Menschen waren ihm zuwider.
    Es gab so viele Dimensionen und Welten. Warum mußte ihn Mago ausgerechnet auf die Erde bringen?
    Der Lärm der spielenden Nachbarkinder nahm zu, und es zuckte gefährlich in Metals Gesicht. Er wollte seine Ruhe haben.
    Als der Schwächeanfall abebbte, stand Metal abermals auf. Er trat ans Fenster. Auf dem Nachbargrundstück lag eine junge Frau in einem bequemen Liegestuhl.
    Sie trug einen knapp sitzenden roten Bikini und hatte eine atemberaubende Figur. Ihr Gesicht wurde zum Großteil von einer riesigen Sonnenbrille verdeckt. Der Rest war hinter einer Illustrierten verborgen.
    Drei Kinder sausten mit Federschmuck und Kriegsbemalung um sie herum. Sie schrien sich die Lungen aus dem Hals und knallten mit Trommelrevolvern.
    Die Frau mußte entweder taub sein oder stählerne Nerven haben. Sie nahm von den tollenden Kindern keine Notiz.
    Metal trat auf die schattige Veranda. Hier draußen war der Lärm der Kinder doppelt so laut. Verdrossen zog Metal die Silberbrauen zusammen. Eine steile Unmutsfalte stand über seiner Nasenwurzel.
    Einer der kleinen »Indianer« kämpfte sich durch die Büsche, die an mehreren Stellen die Grundstücke voneinander trennten.
    Der Junge blieb erschrocken stehen, als er Metal erblickte. Im Moment unterschied sich der Silberdämon so gut wie gar nicht von einem Menschen.
    Metal blickte den Kleinen feindselig an. Das Kind hatte Angst vor ihm, lief aber nicht weg, sondern starrte ihn mit großen Augen an.
    »Bist du unser neuer Nachbar?« fragte der »Indianer«. »Ich heiße Timothy. Meine Freunde nennen mich Tim. Aber jetzt bin ich der Häuptling ›Großer Bär‹.«
    »Timothy!« drang eine Frauenstimme durch die Büsche, und dann erschien die Bikinischönheit. »Oh…« Sie stutzte, als sie Metal sah, wußte nicht, ob sie bleiben oder umkehren sollte, hätte jetzt wohl gern ein bißchen mehr angehabt.
    Mit schnellen Schritten ging sie zu dem Jungen und griff nach seiner Hand.
    »Das ist unser neuer Nachbar, Mom«, sagte Tim. »Er ist ein sehr großer Mann, nicht wahr? Er ist bestimmt viel stärker als Daddy.«
    »Wirst du wohl still sein?« sagte die brünette Frau verlegen. »Ich habe dir ausdrücklich verboten, das Nachbargrundstück zu betreten. Wenn du nicht gehorchen kannst, wirst du von nun an im Haus bleiben.«

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