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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Techniken.«
    »Kein Interesse«, sagte ich lächelnd. »Ich nehme an, leichter haben Sie sich Ihr Geld noch nie verdient. Sie brauchen nichts zu tun und kassieren trotzdem.«
    »Es gehört nicht zu meinen Geschäftspraktiken, Geld ohne Gegenleistung zu nehmen«, sagte Julie Ross.
    »Dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als auf Mr. Blackthofns Geld zu verzichten«, sagte ich und zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    Auch sie hob die Schultern. »Nun, dann muß ich es eben anders versuchen«, sagte sie, und plötzlich sträubten sich ihre Haare.
    Ich traute meinen Augen nicht. Das tizianrote Haar stand kerzengerade von ihrem Kopf ab, und als sich Julies Mund öffnete, kam mir vor, als wären ihre Zähne größer und schärfer geworden, und ihre spitz zulaufenden Fingernägel wuchsen und wurden zu gefährlichen Krallen. Ich hatte eine Furie vor mir!
    ***
    Der Zwischenfall mit Jane Willoby war nicht geplant gewesen, und Magos Scherge hatte auch nicht den Auftrag gehabt, die Frau zum Totenkopf-Zombie zu machen.
    Das ghoulähnliche Wesen hatte selbständig gehandelt. Dagegen wäre an und für sich nichts einzuwenden gewesen, aber der Scherge hätte in diesem Fall die Frau vernichten sollen.
    Er hatte es nicht getan und ihr damit die Möglichkeit geboten, nach Hause zu gehen. Nachdem Timmy geflohen war und Alarm geschlagen hatte, verließen Mago und Metal das Blockhaus am Long Island Sound.
    Und nun befand sich der Silberdämon in einem anderen Versteck. Ein großes Penthouse war es, hoch über Manhattan, einem Adlerhorst gleich. Es gab einen Direktlift, mit dem man ungesehen die Garage erreichte, und dort unten stand ein Wagen, den Metal aber nur im Notfall benützen sollte.
    Er trat auf die große Terrasse hinaus. Büsche und immergrüne Bäume standen in einem Beet. Es gab einen nierenförmigen Swimming-pool und bequeme Liegestühle daneben.
    Hier oben hatte Metal keine neugierigen Nachbarn, und kein Kindergeschrei störte ihn. Nur das dumpfe Brummen des Straßenverkehrs pendelte zwischen den Wolkenkratzern zu ihm herauf, ohne lästig zu sein.
    Magos magische Kraft stützte ihn.
    Er fühlte sich schon viel besser. Seine dämonischen Fähigkeiten standen ihm zwar noch nicht wieder zur Verfügung, aber er wußte, daß es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis sie sich in ihm wieder entfalteten.
    Bis dahin würde er erkannt haben, ob es riskant war, gegen Atax anzutreten, oder ob er es vor sich selbst verantworten konnte.
    Es gab wohl keinen Dämon in den endlosen Weiten der finsteren Dimensionen, der sich mit dem zufriedengab, was er hatte. Sie alle wollten mehr, wollten höher hinauf, wollten anderen Dämonen Befehle erteilen.
    Metal war darin keine Ausnahme.
    Auch ihn hatte es schon immer an die Spitze gedrängt, und vielleicht ermöglichte ihm sein Bündnis mit Mago den Aufstieg.
    Ein kaltes Lächeln zuckte um seine Lippen. Vielleicht konnte er Mago mit List und Tücke zu seinem Steigbügelhalter machen, und wenn er sich erst einmal in den Sattel geschwungen hatte, würde der Schwarzmagier nach seiner Pfeife tanzen müssen.
    Ein ketzerischer Gedanke.
    Metal war froh, daß Mago nichts davon wußte. Wenn der Schwarzmagier geahnt hätte, wie sich der Silberdämon seine Zukunft vorstellte, hätte er ihn auf der Stelle vernichtet.
    Nichts wäre für ihn derzeit leichter gewesen als das.
    Mago, das war gebündelte schwarze Magie. Dem hatte Metal nichts entgegenzusetzen. Der Silberdämon war zur Zeit nicht stärker ais ein Mensch.
    Er vernahm ein Geräusch und drehte sich um.
    Durch die breite Schiebetür aus Glas trat Jane Willoby, der Totenkopf-Zombie.
    »Zurück!« herrschte Metal das Monster an. »Bleib im Penthouse! Niemand darf dich sehen!«
    Das schwarze Wesen gehorchte, wandte sich um und verschwand in einen der Räume.
    ***
    Die Furie fauchte wie eine Raubkatze.
    Sie warf sich mir mit hochgehobenen Armen und abgespreizten Fingern entgegen. Sie wollte mich mit ihren Krallen verletzen, und da sie wahrscheinlich damit rechnete, daß ich zurücksprang, tat ich das Gegenteil.
    Ich wuchtete mich nach vorn, und unsere Körper prallten gegeneinander. Julie Ross versuchte mich zu beißen. Ihre Zähne waren tatsächlich größer geworden.
    Ihr Mund öffnete sich.
    Ich schlug zu, und das Höllenmädchen stieß einen heiseren Wutschrei aus. Drei Schritte wich sie zurück, kam aber sofort wieder. Ihre messerscharfen Krallen zerfetzten meine Jacke und mein Hemd, erwischten zum Glück aber nicht meine Haut.
    Mehrmals traf

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