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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sie nach Hause.«
    »Tut mir leid, daß ich Ihnen soviel Umstände mache.«
    »Es sind keine Umstände. Ich habe sowieso nichts Besseres zu tun.«
    »Ich habe eine Flasche echten französischen Kognak zu Hause, die werden wir köpfen, einverstanden?«
    Donlevy grinste. »Da sage ich nicht nein.«
    Larry Bloom schüttelte den Kopf. »Meine Güte, haben Sie dem Mistkerl gezeigt, wo's langgeht. Wo haben Sie so zu kämpfen gelernt, Scott?«
    »Bei der Armee«, log Atax. »Es war eine Spezialeinheit.«
    »Ich wette, Sie waren der Beste Ihres Haufens.«
    »Ja, das war ich«, sagte Atax und betrat mit dem Filmvorführer, dessen absolutes Vertrauen er gewonnen hatte, das Gebäude, in dem der Mann wohnte.
    Sie fuhren mit dem Lift zur siebten Etage hoch. Larry Blooms Wohnung war klein, aber gemütlich. In der Diele streckte sich Bloom mit schmerzverzerrtem Gesicht und massierte seine Magengegend.
    »Der Mann hatte einen verflucht harten Schlag am Leib«, stöhnte er. Neben der Tür hing ein kleiner Spiegel. Als Bloom einen Blick hinein warf, erschrak er. »Mein Gott, ich sehe entsetzlich aus. Frankensteins Monster ist eine Schönheit gegen mich.«
    Er führte Donlevy in den Living-room und forderte ihn auf, Platz zu nehmen. Er drehte das Radio an, stellte zwei große getönte Kognakschwenker auf den Tisch, holte die teure Flasche und entkorkte sie.
    »Die habe ich für einen besonderen Anlaß aufgehoben«, erklärte er.
    Ja, dachte Atax. Dies ist ein besonderer Anlaß. Dies ist dein letzter Drink, deine flüssige Henkersmahlzeit!
    Bloom goß ein und hob sein Glas. »Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Scott. Darauf möchte ich trinken. Ohne Ihre großartige Hilfe läge ich jetzt wahrscheinlich mit gebrochenem Kiefer und angeknacksten Rippen im Krankenhaus.«
    Sie tranken.
    Larry Bloom entschuldigte sich. Er sagte, er müsse sich im Bad ein wenig restaurieren und das blutbefleckte Hemd wechseln.
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte Scott Donlevy.
    »Wenn Ihnen der Kognak schmeckt, gießen Sie sich ruhig davon ein, soviel Sie wollen.«
    »Mach' ich«, sagte Atax, und Larry Bloom verschwand Richtung Bad.
    Der Dämon grinste. Die Sache war bestens eingefädelt. Wenn der Filmvorführer zurückkehrte, würde er sein blaues Wunder erleben.
    Der Mann verbrachte fünfzehn Minuten im Badezimmer. Als er wiederkam, sah er wesentlich besser aus. Das Blut war abgewachsen, er trug ein blütenweißes Hemd, das Haar war gekämmt, und einige Schrammen waren unter hautfarbenen Pflasterstreifen verborgen.
    Atax erhob sich.
    »Warum bleiben Sie nicht sitzen?« fragte Larry Bloom freundlich lächelnd. »Sie haben doch nicht etwa die Absicht, schon zu gehen.«
    »Aber nein«, sagte Atax und grinste. »Mir gefällt es hier sehr gut.«
    »Eine bescheidene Behausung.«
    »Mir gefällt es hier so gut, daß ich mich zu bleiben entschlossen habe.«
    »Damit machen Sie mir eine große Freude, Scott«, sagte der Filmvorführer.
    »Ich werde bleiben und deine Rolle übernehmen«, sagte der Dämon.
    Larry Bloom lächelte verwirrt, »Wie meinen Sie das?«
    »Ich habe vor, auf dich überzugehen, von deinem Körper Besitz zu ergreifen! Ich werde du sein, und Scott Donlevy wird es nicht mehr geben.«
    Bloom schaute ihn verständnislos an, dann warf er einen Blick auf die Kognakflasche und lachte.
    »Der Alkohol läßt Ihre Phantasie Blüten treiben, wie?«
    »Sieh zu, was passiert, Larry Bloom!« verlangte Atax, die Seele des Teufels. »Ist das Phantasie?«
    Der Dämon machte einen Schritt zur Seite, aber nur er, und damit trat er aus Scott Donlevy heraus. Er stand jetzt neben dem Mann, in dessen Gestalt er sich bisher verborgen hatte.
    Ein Ungeheuer, dessen transparenter, zeitweilig spiegelnder Körper von violett schillernden Adern durchzogen war. Seine Stimme veränderte sich, war plötzlich weder die eines Mannes noch einer Frau, denn Atax, die Seele des Teufels, war geschlechtslos.
    »Ist das Phantasie?« fragte der Dämon noch einmal.
    Es war Larry Bloom unmöglich, zu begreifen, was er sah. Zuviel getrunken hatte er nicht. Also konnte er nur von den vielen Schlägen, die seinen Kopf getroffen hatten, einen Schaden davongetragen haben.
    »Das… das. ist doch…«
    »Unmöglich?« fragte Atax höhnisch. »Es gibt kaum etwas, das mir nicht möglich ist.«
    »Wer… wer bist du?« fragte Bloom erschüttert.
    »Ich bin Atax, die Seele des Teufels.«
    »Des Teufels… was… wie?«
    Der Dämon hob die Hand, und Scott Donlevy zerfaserte neben ihm

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