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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Schenken wollten sie ihn mir nicht.«
    Ich hatte meinen Peugeot im Verlauf meines vorletzten Abenteuers verloren, und natürlich brauchte ich einen anderen fahrbaren Untersatz, aber daß Vicky Bonney mich damit heute überraschen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
    Funkelnagelneu war das Fahrzeug, und die Lederpolsterung roch so intensiv, als käme sie direkt aus der Gerberei.
    Dieser Wagen war stärker, schneller und repräsentativer als sein Vorgänger, und ich glaube nicht, daß ich mich dafür entschieden hätte. Er wäre mir zu teuer gewesen.
    »Ich hoffe, er gefällt dir«, sagte Vicky Bonney lächelnd.
    »So ein edles Fahrzeug muß einem gefallen.«
    »Ich habe lange hin und her überlegt, für welche Marke ich mich entscheiden soll«, sagte meine Freundin. »Fast hätte ich wieder einen Peugeot gekauft, aber dann sagte ich mir, es wäre patriotischer, die heimische Wirtschaft zu unterstützen, und so fiel meine Wahl auf dieses Fahrzeug.«
    Ich startete den Motor. Er lief so leise, daß ich ihn kaum hörte. Alles war neu und ungewohnt für mich, aber nach den ersten Kilometern fand ich mich schon ganz gut zurecht.
    Mr. Silver saß hinter Vicky. Er beugte sich zwischen uns vor und sagte; »Ein neuer Wägen - ein neues Image. Wenn du dir jetzt auch noch das Rauchen angewöhnst und nur noch echten schottischen Whisky trinkst, mauserst du dich noch zum britischen Paradedetektiv.«
    Ich lachte. »Tut mir leid, aber dafür bin ich nicht zu haben. Scotch statt Pernod, das ginge gerade noch, aber Rauchen - nein, danke. Da bleibe ich schon lieber bei meinen Lakritzenbonbons und falle weiterhin aus dem Rahmen.«
    Vicky wollte wissen, wie es uns in der Feuerwelt ergangen war, und Mr. Silver, Cruv und ich erzählten ihr eine wahre, haarsträubende Geschichte.
    »Ich bin glücklich, daß sich dieser Feuerkeim nicht mehr in dir befindet«, sagte meine Freundin. »Es war für mich ein entsetzlicher Schock an jenem Morgen, als ich dich mit brennendem Kopf im Badezimmer sah.«
    »Es ist vorbei, gehört der Vergangenheit an«, sagte ich.
    Wir erreichten Paddington, und wenig später bog ich in die Chichester Road ein. Vor dem Haus Nr. 22 hielt ich meinen neuen Wagen an.
    »Wie gefällt dir der Rover?« wollte Vicky wissen.
    »Gut. Sehr gut. Er ist eine Klasse für sich.«
    Wir betraten das Haus, in dem es merkwürdig still war.
    Aber es war nicht leer.
    Boram, der weiße Vampir, mußte da sein, und Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, die zur Hälfte Arma in sich trug.
    Und natürlich auch Lance Selby, unser Freund und Nachbar, den wir zu uns genommen hatten, nachdem Mago die weiße Hexe Oda getötet hatte.
    Ich erkundigte mich nach Lance, und Vicky Bonney schüttelte traurig den Kopf. »Es geht ihm sehr schlecht. Er wird es wohl nicht mehr allzu lange machen.«
    Ich begab mich zur Hausbar und nahm mir einen Pernod, um damit meine Wut über unsere Ohnmacht hinunterzuspülen.
    Verdammt, wir konnten für Lance Selby nichts tun. Wir waren dazu verurteilt, zuzusehen, wie er immer älter wurde und in naher Zukunft sterben würde.
    Keiner von uns konnte ihm helfen.
    ***
    Paviankrieger!
    Nicht viele, nur vier, aber bereits einer wäre zuviel für Metal gewesen. Sie kamen langsam näher. Er sah ihre Schwerter blitzen und rechnete damit, daß sie mit ihm kurzen Prozeß machen würden.
    Wokkon, der neue Herrscher, hatte seinem Volk zwar befohlen, die Waffen niederzulegen, und er wollte die Affenwelt rein von allen bösen Einflüssen halten, aber das hieß nicht, daß die Affenkrieger ihre Waffen nicht mehr gegen Fremde richten durften.
    Und Metal war nicht nur ein Fremder, war nicht bloß ein Wesen von einer anderen Welt - er war ein Dämon!
    Folglich mußte er sterben.
    Die vier Paviane rückten näher. Metal starrte sie haßerfüllt an. »Ich habe keine Angst vor euch zotteligen Bastarden!« preßte er wütend hervor. »Ich weiß, daß ihr mich töten werdet, aber ich bettle nicht um mein Leben. Mein Fluch wird euch nach meinem Tode verfolgen und eines Tages vernichten. Kommt! Kommt her, ihr Feiglinge! Und tötet einen wehrlosen Dämon!«
    Er sah, wie einer der Affenkrieger sein Schwert hob.
    Es war noch nicht lange her, da hätte ihm Metal seinen Feuerblick in den Pelz gesetzt und ihn damit problemlos vernichtet. Auch mit den drei anderen Gegnern wäre er im Handumdrehen fertig geworden.
    Aber diese Zeit war vorbei.
    Jetzt war Metal schwach und hilflos und mußte geschehen lassen, was geschah.
    Er hörte das Surren des Schwerts,

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