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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Leiter anlegen müssen, aber die hing noch in ihrer Verankerung an der Wand.
    Langsam stieg Zamorra wieder abwärts. Nicole wartete bereits drei Etagen tiefer vor der Wohnungstür, hinter der Arpad Szodak hausen sollte.
    Fragend sah sie ihren Gefährten an. Zamorra zuckte rçiit den Schultern. »Ich habe ihn verloren. Aber so schnell kann eigentlich kein Mensch sein!«
    »Vielleicht hatte es auch gar nichts mit unserer Sache zu tun«, überlegte Nicole. »Vielleicht war es ein Hausbewohner, der selbst unangenehmen Besuch erwartete. Zinshaie, Russen-Mafia, die Schwiegermutter… Vielleicht hast du niemanden mehr gefunden, weil er wieder in seiner Wohnung verschwunden ist und du beim Hinaufstürmen das Schließen der Tür nicht gehört hast.«
    »Wer in so einer Panik flüchtet, hat etwas zu verbergen«, widersprach Zamorra. »Vielleicht haben wir gerade Szodaks Mörder verpaßt…«
    »Das glaubst du doch nicht im Ernst!«
    »Wenn wir Szodaks Adresse haben, warum soll sie dann nicht auch sein Mörder haben? Ich frage mich bloß, wo die polizeiliche Überwachung bleibt. Pierre hat zwar gesagt, daß die hiesigen Kollegen Szodak keinen Bewacher vor die Tür stellen wollten, aber einen Schatten hätten sie ihm angehängt. Von dem ist hier aber nirgendwo etwas zu sehen.«
    »Als ich Szodak verfolgte, war da auch niemand. Oder er hat ihn abgehängt.«
    Sie hatten sich flüsternd unterhalten, und Zamorra schob jetzt die Wohnungstür auf.
    »Nicht abgeschlossen«, wunderte er sich. »Das ist doch nicht normal für einen, der drei Kilo Gold sein eigen nennt.«
    Nicole zog die Strahlwaffe, entsicherte sie und stellte sie auf Betäubung ein. Den schußbereiten Blaster in der Hand, drang sie hinter Zamorra in die Wohnung ein.
    Es stank.
    Arpad Szodak war in der Wohnung.
    Ihm hatte man nicht das Leben genommen.
    Aber den Verstand…
    ***
    Er kauerte in einer dunklen Ecke seiner Wohnung und duckte sich furchtsam zusammen, als Zamorra und Nicole sich ihm näherten. Er wimmerte vor sich hin, und in seiner Hilflosigkeit wirkte er noch abstoßender als zuvor.
    Nicole versuchte, telepathisch in seine Gedankenwelt vorzudringen, zog sich aber blitzschnell wieder zurück. Der Wahnsinn Szodaks hatte versucht auch auf sie überzugreifen.
    Was geschehen war, ließ sich aus Szodaks Erinnerung nicht mehr rekonstruieren.
    Der arme Teufel würde die psychiatrische Anstalt wohl nie wieder verlassen. Sein Geist war verwirrt. Zerstört. Vernichtet.
    Zwei Klumpen Gold waren in der Wohnung nicht zu finden, doch Szodaks Finger und Handflächen zeigten leichten Goldschimmer.
    Als habe er krampfhaft versucht, die Klumpen festzuhalten…
    Es mußte sich um äußerst weiches Gold handeln. Auch Albert deCarjon hatte Goldabrieb an seinen Fingern gehabt…
    Es gab kaum Geld in der Wohnung, nur ein paar Francs, aber die reichten wohl nicht einmal, um die täglichen Einkäufe zu tätigen. Der Artefakt-Dieb hatte wahrscheinlich nicht einmal den Anschein erweckt, für den Gordischen Knoten bezahlen zu wollen.
    Statt dessen hatte er mit einer ganz abscheulichen Erbarmungslosigkeit zugeschlagen.
    Diesmal hatte er sein Opfer nicht getötet, sondern es zu einem Wesen ohne Verstand gemacht. Einem Wesen, das sich vor jeder Bewegung fürchtete, das sinnlose Laute wimmerte…
    Und das fortan ein Schattendasein führen würde, bis ans Lebensende in einer Welt voller Alpträume, Schrecken und niemals verstummender Angst.
    Ein Schicksal, so grausam wie die Hölle selbst…
    Nur mühsam konnten Zamorra und Nicole ihre Blicke von der bedauernswerten Kreatur lösen.
    Nicole hob etwas auf, das am Boden gelegen hatte. Eine unscheinbare, kleine Münze…
    JUPITER AMMON!
    Zamorra zuckte plötzlich merklich zusammen.
    Er hatte das Gefühl, daß sich sein Amulett erwärmte, doch es war viel schwächer als jemals zuvor.
    Immerhin - Merlins Stern schien wieder magische Einflüsse anzeigen zu können!
    Ein winziger Fortschritt?
    Auf jeden Fall aber das Signal, daß sich Schwarze Magie hier ausgetobt hatte. Höllenkräfte mußten eingegriffen haben, um aus Szodak das zu machen, was sie jetzt vor sich sahen.
    Zamorra probierte es wieder mit der Zeitschau. Diesmal brauchte er nur wenige Minuten in die Vergangenheit zu greifen, da das grausige Ereignis eben erst geschehen war.
    Aber so ganz schien sich das Amulett von der gewaltigen Anstrengung vor zwei Tagen noch nicht wieder erholt zu haben. Abermals glaubte Zamorra, sich durch zähen Sirup zu bewegen, während er die rückwärts

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