Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
vermutlich sogar unter Ihren eigenen Landsleuten.«
    Der Mann nickte verstehend, doch als er das Geld schließlich wieder zurückstecken wollte, war er etwas ungeschickt, die Börse entfiel ihm, und einige Münzen rollten über den Asphalt.
    Darunter eine, die Zamorra merkwürdig bekannt vorkam.
    Er hob sie auf.
    Die Rückseite war spiegelblank, die Vorderseite zeigte ein Gewirr verschlungener Linien…
    Und die Beschriftung JUPITER AMMON!
    Zamorra sah auf. »Was ist das für eine Münze?«
    Im gleichen Moment stürmten die beiden wie von Furien gehetzt davon…
    ***
    Szodaks Augen wurden schmal.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, stieß er furchtsam hervor. »Gehen Sie! Lassen Sie mich in Ruhe! Ich will nichts mit Ihnen zu tun haben!«
    »Auch nicht, wenn ich das Doppelte von dem biete, was Sie Albert deCarjon in Lyon geboten haben?«
    »Gehen Sie!«
    Szodak wandte sich ab, doch Nicole drängte ihn an die Hausmauer und blockierte mit beiden Armen rechts und links seinen Fluchtweg.
    »Szodak, wenn Sie den Knoten behalten, sind Sie in Lebensgefahr! Man wird Sie töten, so wie deCarjon und vor ihm drei andere Händler! Sie wissen es doch! Sie haben doch auch Rob Tendyke angerufen und informiert!«
    Er schluckte.
    »Sie… wissen zuviel«, murmelte er. »Sie reden von Dingen, die…«
    Er verstummte.
    »Ja? Was für Dinge? Sprechen Sie!«
    »Nicht hier«, murmelte er hastig. »Sie - Sie wollen das Artefakt wirklich kaufen? Für zehn Millionen? Haben Sie überhaupt soviel Geld?«
    »Ja!«
    »Sie sehen nicht danach aus.«
    Sie zwang sich, ihm ins Gesicht zu blicken. In dieses abstoßende, häßliche Gesicht, das Ekel in ihr erzeugte.
    Dabei konnte Arpad Szodak überhaupt nichts für sein Aussehen…
    Wofür er sehr wohl etwas konnte, war der Gestank, der von ihm ausging. Wie hatte sich Robin noch gleich Zamorra gegenüber geäußert?
    Den nimmt doch kein Mensch als Anhalter mit, der seine fünf Sinne halbwegs beisammen hat! Wenn du ihn siehst, weißt du, warum!
    Der unangenehme Gestank verstärkte noch den negativen Eindruck, den sein Gesicht ausübte.
    »Ich sehe nicht danach aus? Weil mein Partner und ich mit dem Zug angereist sind statt mit dem Rolls-Royce? Szodak, Sie sehen auch nicht wie jemand aus, der fünf Millionen lockermachen könnte! Für wen wollten Sie das Geschäft vermitteln? Verkaufen Sie an mich, zehn Millionen sind mehr als die lausige Provision, die Sie von Ihrem Auftraggeber erwarten!«
    Sie bluffte eiskalt.
    Natürlich hatte sie nicht die Absicht, zehn Millionen Francs für ein Artefakt zu verschwenden, von dem sie nicht einmal sicher sein konnte, ob es echt war. Über solche Unsummen konnte nicht einmal ein vermögender Mann wie Zamorra verfügen.
    Aber Nicole ging es auch nur darum, mit Szodak ins Gespräch zu kommen und vielleicht dieses Artefakt, diesen von einem Schwerthieb durchtrennten Orakelknoten, zu Gesicht zu kriegen.
    Außerdem mußte Szodak geschützt werden - falls er nicht selbst der unheimliche Mörder war.
    Und ihn zu schützen hieß, ihn von dem verfluchten Knoten zu befreien!
    »Ich Werde Ihre Bonität überprüfen«, sagte er. »Wer sind Sie?«
    »Nicole Duval.«
    »Ihre Bank?«
    Sie nannte sie ihm. »Das Konto lautet auf Professor Zamorra deMontagne. Wenn ich Sie begleiten darf, kann ich der Bank das nötige Kodewort für die telefonische Abfrage nennen.«
    »Schon gut«, wehrte er ab. »Ich glaub’s.«
    Wieder hatte sie geblufft, und wieder war Szodak darauf hereingefallen.
    Als Nicole kurz ihre telepathischen Fähigkeiten einsetzte, stellte sie fest, daß er seinerseits nur versucht hatte, sie auf die Probe zu stellen. Er hatte nicht wirklich vorgehabt, ihre Bonität zu überprüfen.
    »Kommen Sie heute nachmittag gegen drei Uhr in meine Wohnung. Sie wissen, wo das ist?«
    »Ja.«
    »Bringen Sie das Geld mit. Bar oder Barschek, nichts anderes. Zehn Millionen Francs, dann können Sie die beiden Goldklumpen mitnehmen.«
    Damit gab er erstmals zu, tatsächlich etwas zu besitzen, das er verkaufen wollte.
    »Gold?«
    »Natürlich! Was glauben Sie, woraus der Gordische Knoten sonst besteht? Ein phrygischer König stattet seinen Streitwagen doch nicht mit Hanfseilen aus! -Etwa drei Kilo Gold in Form von geflochtenen Golddrähten, aber als Knoten in zwei Teile geschlagen! Wußten Sie das nicht?«
    »Ziemlich stolzer Goldpreis«, bemerkte Nicole.
    »Sie haben zehn Millionen geboten, und ich nehme sie an. Bringen Sie weniger Geld mit, brauchen Sie erst gar nicht aufzutauchen.

Weitere Kostenlose Bücher