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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ablaufenden Bilder betrachtete, die Merlins Stern ihm zeigte.
    Der Drudenfuß in der Mitte der handtellergroßen Silberscheibe hatte sich wieder in einen Mini-Bildschirm verwandelt, und auf dem lief dieser »Rückwärts-Film« nun ab. Auch heute kostete es Zamorra gewaltige Anstrengungen, diesen Rückwärtslauf zu steuern und voranzutreiben.
    Da sah er den Mann, der vor ihnen in dieser Wohnung gewesen war!
    Zeitlich kam es hin. Es mußte derjenige sein, den Zamorra im Treppenhaus vergeblich verfolgt hatte, weil sich der Flüchtige so unwahrscheinlich schnell bewegte.
    Der Fremde hielt beim Verlassen der Wohnung etwas Großes in den Händen. Es war in Stoff eingewickelt.
    Und dann spürte Zamorra kurzzeitig das Aufflammen gewaltiger magischer Energie!
    Doch noch ehe die Gewalten im nachhinein auch ihm gefährlich werden konnten, verlosch das Bild im Amulett, und es ließ sich nicht wieder rekonstruieren.
    Merlins Stern hatte von sich aus das Experiment abgebrochen!
    Zamorra löste sich aus seiner Halbtrance.
    »Was ist los?« fragte Nicole. »Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!«
    »Habe ich vielleicht auch«, murmelte Zamorra.
    Ja, er hatte den Eindringling wiedererkannt.
    Es war der Algerier, den er vorhin vor den Radikalen gerettet hatte!
    ***
    Plötzlich paßten wieder ein paar Puzzle-Stücke zusammen.
    Die unglaubliche Schnelligkeit, mit der sich der Algerier und auch seine Begleiterin bewegt hatten… Das mußte mit Magie zu tun haben.
    Zweimal hatten sie ihre paranormalen Fähigkeiten jetzt unter Beweis gestellt. Diese Magie und das Auftauchen des Mannes in Szodaks Wohnung lieferten vielleicht auch die Erklärung dafür, warum das Paar nicht vor den ausländerfeindlichen Radikalen davongelaufen war. Die beiden hatten auf Szodak gewartet, der ja ebenfalls in Bahnhofsnähe erschienen war. Wahrscheinlich waren sie die »Auftraggeber«, für die Szodak gearbeitet hatte.
    Die beiden hatten sicher anfangs nicht damit gerechnet, daß die Pöbeleien der dumpfsinnigen Glatzenträger derartige Auswüchse annahmen! Und später hatten sie es nicht gewagt, ihre Magie in der Öffentlichkeit einzusetzen, und das vor zwei Dutzend Zuschauern! Zamorras Eingreifen war garantiert das beste gewesen, was ihnen passieren konnte.
    Allerdings hatte das Amulett Zamorra nicht vor ihnen gewarnt! Trotz aller Unzuverlässigkeit hätte sich Merlins Stern aber garantiert gemeldet, wenn die beiden Leute tatsächlich Dämonen oder dämonische Wesen gewesen wären.
    Im Nachhinein ärgerte sich Nicole, daß sie Szodaks Bewußtsein nicht weiter sondiert hatte. Vielleicht hätte sich diese Katastrophe dann verhindern lassen.
    Vielleicht…
    Aber jetzt war es zu spät, über verpaßte Gelegenheiten nachzudenken und Schuldkomplexe zu wälzen, dadurch wurde auch nichts rückgängig gemacht, was bereits geschehen war.
    »Was jetzt?« überlegte sie. »Siehst du eine Möglichkeit, dem Algerier zu folgen?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Von hier aus nicht, da müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Wir werden die Polizei unterrichten müssen. Die Münze… wie hast du sie angefaßt?«
    »Nur am Rand mit spitzen Fingern.«
    »Vielleicht gibt es Fingerabdrücke, die von unseren Freunden stammen. Falls es sich tatsächlich um Flüchtlinge, um Asylsuchende handelt, sind sie registriert und damit auffindbar. Leider habe ich vorhin nicht aufgepaßt, als die beiden von der Polizei nach ihren Personalien gefragt wurden… und da sie keine Anzeige erstatten wollten, sehe ich auch anderweitig wenig Chancen, ihnen auf den Pelz zu rücken.«
    »Und dann?«
    Zamorra sah zu Szodak hinüber. »Wenn ich wüßte, was wir nur für diesen armen Teufel noch tun könnten… Aber ich fürchte, daß er nie wieder der werden wird, der er einmal war… Wir können nur versuchen, etwas über JUPITER AMMON herauszufinden, vielleicht bringt uns das auf die Spur zurück.«
    Aber große Hoffnungen machte er sich nicht.
    Von JUPITER AMMON hatte er bis vor ein paar Tagen nie etwas gehört…
    ***
    Und die Polizei auch nicht.
    Aber zu Zamorras Erstaunen lieferte die Sûreté bereits am folgenden Tag andere Daten. Ungefragt.
    Die beiden Algerier waren in ganz Frankreich unbekannt, nirgendwo gab es Fingerabdrücke. Sie waren weder als Asylsuchende registriert, noch waren Einreise-Visa auf jene Namen ausgestellt worden, die sie bei der polizeilichen Befragung am Bahnhof angegeben hatten.
    Also waren die Namen vermutlich falsch, und die beiden Personen

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