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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Loire-Ufer ja noch frei.«
    »Bei dem Prachtwetter?« zweifelte Zamorra.
    Derweil flatterte Fooly wieder zur Baumkrone empor. »Sucht euch besser einen anderen Tag dafür aus. Ihr bekommt nämlich Besuch.«
    Zamorra sah nach oben. »Woher willst du Bonsai-Drache das denn schon wieder wissen?«
    »Mein Freund, der Baum, verriet es mir. Seine Gefährten haben es ihm mit dem Wind zugerauscht: Ein fremdes Auto fährt den Weg zum Château her.« Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Dann sollten wir so schnell wie möglich verschwinden, ehe der Besuch uns noch antrifft«, säuselte Nicole und lief schon in Richtung Gebäude.
    Zamorra folgte ihr.
    Aber sie waren nicht schnell genug. Der Besuch war schon da; Raffael Bois, der alte Diener, versicherte gerade, daß die Herrschaften anwesend seien, und wies dem Besucher den Weg in den kleinen Salon…
    »Ich liebe loyales Personal«, seufzte Zamorra. »Heute bleibt uns aber auch gar nichts erspart…«
    ***
    Pierre Robin hatte in einem Buch geblättert und schob es in das Schrankregal zurück, als Zamorra und Nicole den kleinen Salon betraten.
    »Pardon, daß es ein wenig länger gedauert hat, aber wir waren nicht auf Besuch eingerichtet und…«
    »Und ihr mußtet erst aus dem Bett fallen und euch anziehen«, grinste der Chefinspektor verständnisvoll.
    Zamorra nahm Platz, und Raffael servierte Getränke und einen kleinen Imbiß, den er im Blitzverfahren in der Küche zusammengezaubert hatte. Der Mann, mittlerweile um die neunzig Jahre alt, war immer wieder ein Phänomen in seiner Allgegenwart.
    »Was treibt dich her, Mörderjäger?« fragte Zamorra.
    Robin lehnte sich zurück. »Vielleicht die Aussicht auf einen solch aparten Anblick«, damit wies er auf Nicole. »Vielleicht aber auch eine Bitte um Hilfe.«
    »Schon wieder Unsichtbare, die in Lyon ihr Unwesen treiben, oder etwa erneut ein Drache?« Damit spielte Zamorra auf die letzten Fälle an, bei denen sie miteinander zu tun gehabt hatten. Geheimnisvolle und mörderisch aggressive »Unsichtbare« waren aus einer anderen, noch unbekannten Welt zur Erde gekommen. Später hatten sie einen Drachen gezwungen, Château Montagne anzugreifen, und dabei war auch Fooly hierher gelangt und anschließend dauerhaft im Château verblieben. [1]
    In den letzten Tagen hatten Zamorra und Nicole auch in Australien mit den Unsichtbaren zu tun gehabt. Sie waren in Sydney erschienen, hatten April Hedgesons Hochseeyacht in die Luft gesprengt und für allerhand weiteren Ärger gesorgt. Nebenbei hatte sich auch der Dämon Zarkahr wieder einmal gezeigt. [2]
    Mittels der magischen Regenbogenblumen, die es inzwischen auch in Sydney gab, waren Zamorra und Nicole schließlich nach Hause zurückgekehrt. Eigentlich hatten sie gehofft, zumindest für den Rest des Tages völlig ungestört zu bleiben, gerade weil bis auf Raffael und Fooly niemand im Haus war…
    Aber nun war Pierre Robin hier, der untersetzte, oft etwas zerknittert aussehende Mann mit dem Schnauzbärtchen, das seinem Gesicht einen pfiffigen Ausdruck verlieh. Er hatte sich mit der Zeit in Lyon eingelebt. Ursprünglich hatte er seinen Dienst in Paris versehen, war wegen seiner unkonventionellen Methoden aber strafversetzt worden. Daß er nicht ganz aus dem Polizeidienst geflogen war, verdankte er seiner Erfolgsquote.
    Das alles hinderte ihn nicht daran, in Lyon mit seinen bewährten Methoden weiterzumachen. Und hier hatte er allerdings in Staatsanwalt Gaudian einen Gönner gefunden, der auch schon einmal ein Auge zudrückte.
    Jetzt schüttelte Robin den Kopf.
    »Nein, diesmal haben wir es wohl nicht mit diesen Unsichtbaren zu tun… die mir übrigens selbst Gaudian nicht so recht abnehmen will. Nein, diesmal ist es ein wahnsinniger Mörder, der seine Opfer bestialisch zurichtet.«
    »Und deshalb kommst du… zu uns?« Zamorra hob die rechte Augenbraue. »Wahnsinnige Mörder sind nicht unser Metier. Falls du ein Gespenst oder einen Dämon anzubieten hättest, könnten wir vielleicht ins Geschäft kommen…«
    »Was hältst du von einem Mörder, der Inka-Methoden bevorzugt oder Voodoo einsetzt? Unser Skalpellbändiger meinte nach der Obduktion, ich sollte mich mal an dich wenden.«
    »Inka-Methoden? Voodoo? Erzähl mal mehr. Aber glaub ja nicht, daß du mich nur mit ein paar Stichworten aus der Reserve lockst. Ich habe nämlich beschlossen, daß Nici und ich ein paar Jahrzehnte Urlaub nehmen, und den möchte ich ungern unterbrechen.«
    »Jahrzehnte«, brummte Robin. »Immer diese Unsterblichen

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