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0561 - Leichenwagen zur Hölle

0561 - Leichenwagen zur Hölle

Titel: 0561 - Leichenwagen zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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absolut bekannt und top war.
    Ich hatte nicht vor, mich in den Trubel von Harrod’s zu stürzen, ich würde meine Geschenke auch woanders bekommen. Ich hatte mir so einiges aufgeschrieben: Parfüm, Bilderrahmen, Geldbörse, Handschuhe für Suko und so weiter.
    Der Kauf von Weihnachtsgeschenken war bei mir eigentlich nie ohne Probleme vonstatten gegangen. Da steckte ich irgendwie in einem teuflischen Kreislauf. Irgend etwas lief immer schief. Ich rechnete auch an diesem Tag damit, daß so etwas passieren konnte.
    Die U-Bahn brachte mich dorthin, wo Menschenmassen kauften, schauten, suchten und fluchten.
    Das Suchen nach Geschenken bedeutete harte Arbeit, oft genug auch Streß. Ich hatte beschlossen, mich von der Hektik nicht anstecken zu lassen, sondern cool zu bleiben.
    Im Strom der Passanten trieb ich weiter. Ich schaute in erhitzte, in mürrische, lächelnde, mal wütende und auch entspannte Gesichter.
    Die jungen Leute wirkten locker, die älteren geben sich ziemlich verbissen oder gestreßt.
    An manchen Stellen sah ich vor Füßen, Schuhen und Beinen das Pflaster nicht mehr. Um überhaupt voranzukommen, mußte ich mich treiben lassen, was ich auch gern tat, denn wer stemmte sich schon gegen den Strom an?
    Eine Frau überholte mich, gab nicht acht, rempelte mich an, war vorbei und drehte sich um.
    Ihr weit geschnittener Pelzmantel stand offen und wehte wie eine Fahne. Glutaugen unter dunklen Locken starrten mich ärgerlich an.
    Die prallen Tüten an ihrer Rechten wirkten wie Fluggepäck. Der gelbe Seidenschal hing locker um ihren Hals und wippte ebenso wie die Ketten, die den dunklen Pullover zierten.
    »Entschuldigung!« sagte ich.
    »Wofür?«
    »Daß Sie mich angerempelt haben und daß einige Tiere Ihretwegen gestorben sind.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Denken Sie an Ihren Mantel.«
    »Ach, hau ab!« Sie ging weiter, und ich setzte meinen Weg ebenfalls mehr oder weniger gut fort. Ich ließ mich in das erste Geschäft treiben. Es war eine der tollen Nobel-Parfümerien, wo man an Duftwässerchen, Cremes, Badezusätzen, Schminkutensilien so ziemlich alles bekam, was einer Haut guttat oder nicht.
    Ich kannte den Geschmack meiner Freundin Sheila. Ihr Mann, Bill, hatte mir die Marke des Parfüms aufgeschrieben. Ein kleines Fläschchen kostete mich ziemlich viel Geld. Die Verkäuferin präsentierte mir den Betrag mit ihrem geschäftsmäßigen Lächeln.
    »Was?« fragte ich.
    Sie war etwas irritiert. »Wie meinen Sie?«
    »Hören Sie mal, Gnädigste, ich hatte nicht vor, Ihren Laden hier zu kaufen.«
    Darauf bekam ich es knüppeldick. Zunächst schaute sie mich von oben bis unten an. Der Blick war so arrogant, daß selbst ich rot wurde. Dann sagte sie so laut, daß auch andere es hören konnten: »So wie Sie aussehen, Mister, können Sie nicht einmal den Inhalt eines Teils der Ladentheke hier bezahlen.«
    Die Kunden lachten, ich gab ihr das Geld und nahm das Zeug schweigend in Empfang. Eines war sicher: Diesen Laden würde ich nie mehr in meinem Leben betreten.
    Draußen atmete ich tief durch. Verdammt, die Perle hinter der Kasse hatte mich geärgert. Mir war die Lust, weitere Geschenke zu kaufen, eigentlich vergangen.
    »Blöd, diese Weiber, nicht?«
    Ich schaute nach rechts, denn von dieser Seite war ich angesprochen worden. Ein etwa vierzehnjähriger Junge stand vor mir. Er war fast schon so groß wie ich, hatte dunkelblondes Haar, ein sehr offenes Gesicht und Pickel auf der Stirn. Jeans trug er nicht. Dafür eine grüne, modisch geschnittene Hose und eine schwarze, ziemlich weite Jacke mit zahlreichen Taschen.
    »Manchmal ja.«
    »Ich kenne das, Sir.«
    »Du?«
    »Ja.«
    »Woher denn?«
    »Man kommt ja rum«, sagte er. Dann wandte er sich ab. »Vielleicht sehen wir uns noch.«
    Bevor ich nachhaken konnte, war er bereits im Gewühl der Passanten verschwunden. Der Junge war mir ungewöhnlich vorgekommen. Besonders für sein Alter. Die meisten reagierten nämlich anders und nicht so überaus selbstsicher.
    Ich vergaß die Begegnung im nächsten Geschäft wieder, denn dort war es zum Brechen voll. Dabei wollte ich für Lady Sarah einen Videofilm, für Jane Collins eine LP und für Bill ein Buch besorgen.
    Aber in dem Gewühl war so gut wie nichts zu finden.
    Zudem blendeten mich die Lichter. Da hingen die künstlichen Tannenbäume von der Decke. Die Zweige waren mit Schnee aus Schaum vollgepappt. Elektrische Kerzen gaben ihr Licht ab, das von den Oberflächen silbriger Kugeln reflektiert wurde.
    Mal bimmelten

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