0561 - Verstoßen ins Nichts
erholt und kann ein paar Sprünge riskieren. Er wird mit mir die Umgebung erkunden.
Irmina, Sie warten zusammen mit Schmitt und Ribald auf unsere Rückkehr. Das Wasserloch ist eine Stelle, die wir leicht wiederfinden können."
Er trat an Tschubais Seite.
„Ich schlage vor, daß wir ein paar Meilen in der bisher eingeschlagenen Richtung springen."
„Einverstanden!" Ras ergriff seinen Arm.
Sie entmaterialisierten.
Praktisch im gleichen Augenblick fanden sich die beiden Männer in einer gewaltigen Müllgrube wieder. Von Pflanzenwuchs war nichts mehr zu sehen.
Alaska stieß eine Verwünschung aus.
„Schon sitzen wir wieder mitten im Dreck!"
„Hier finden wir nichts!" stellte Tschubai fest. „Am besten wird es sein, wenn wir gleich weiterspringen."
„Warten Sie!" Saedelaeres Blicke wanderten über den oberen Rand der Grube. „Ich möchte mich zumindest umsehen."
Sie entdeckten einige Leuchterscheinungen. Es waren grünliche Lichter, die in unregelmäßigen Abständen aufflackerten.
„Dort sind Gärungsprozesse in Gang gekommen", versuchte Alaska das Phänomen zu erklären.
Als sie jedoch näher auf die leuchtenden Stellen zugingen, erloschen die Lichter.
Saedelaere hatte kurz zuvor den Eindruck, daß es sich um glühende Bälle handelte, die auf dünnen Stangen balancierten. Doch er konnte sich täuschen.
„Wir springen weiter!" entschied er.
Der nächste Sprung führte sie in eine plattgewalzte Ebene, die bis zum Horizont reichte. Alaska blickte sich ratlos um.
„Hier sind die Müllberge eingeebnet worden", stellte er fest.
„Ob hier jemand bauen wollte?"
Tschubai stampfte mit den Füßen lauf den Boden.
„Sehr fest. Hier waren schwere Maschinen am Werk."
„Aber wozu?" fragte Saedelaere.
„Ich weiß nicht", gab Tschubai zu. „Vielleicht benutzt jemand diese Ebene als Landefeld."
Dieser Gedanke war nicht so abwegig, fand Alaska.
Er war sicher, daß sie Spuren von hartgebrannter Materie finden würden, wenn sie nur lange genug suchten. Doch dazu hatten sie keine Zeit. Sie mußten feststellen, ob es irgendwo zivilisiertes Gebiet gab.
Sie wanderten ein paar Minuten über die riesige Ebene, ohne etwas Besonderes zu entdecken. Es war bedrückend still. Die kleine Sonne stand bereits tief am Himmel, sie würde in der nächsten Stunde untergehen. Die Dunkelheit, das wußte Alaska, würde ihre Suche nach den Spuren der Zivilisation bedeutend erschweren.
„Wir müssen uns beeilen, Ras."
Sie teleportierten erneut.
Sie materialisierten auf einer polierten Fläche, die ebenso wie die Ebene, von der sie kamen, bis zum Horizont reichte.
Die beiden Männer blickten sich erstaunt um.
Saedelaere bückte sich und strich mit der Hand über das silberfarbene Material. Es fühlte sich kühl und fest an.
„Eine Kunststoffschicht", vermutete Ras.
Er bekam keine Antwort. Alaska lag flach auf dem Boden und hatte den für ihn nutzlos gewordenen Helm abgenommen. Ein Ohr preßte er gegen das silberfarbene Material. Er spürte sehr schwache Vibrationen. Dann nahm er verschiedene Geräusche wahr.
Sie kamen von unten.
Er winkte Tschubai.
„Hören Sie sich das an!" forderte er den Afroterraner auf.
Sie lauschten gemeinsam.
„Haben Sie eine Idee?" fragte Ras schließlich.
„Ja", versetzte der Maskenträger. „Meiner Ansicht nach stehen wir auf einer gigantischen Abdeckung, auf einer Art Dach. Unter uns befinden sich Hohlräume. Vielleicht halten wir uns über einer Müllaufbereitungsanlage auf, vielleicht haben wir auch etwas anderes entdeckt."
„Und was sollen wir tun?" Tschubai deutete mit einem Daumen nach unten. „Durch das Dach teleportieren?"
„Noch nicht! Wir versuchen den Rand dieses Gebietes zu erreichen. Wir teleportieren ein paar Kilometer. Haben Sie noch Kraft dazu?"
„Natürlich!"
Sie teleportierten.
Als sie stofflich wurden, befanden sie sich noch immer auf der poliert wirkenden Fläche, aber am Horizont zeichneten sich flache Gebirge ab.
„Dorthin müssen wir!" entschied Alaska, ohne die Hand des Mutanten loszulassen. „Vorwärts, Ras! Ich bin gespannt, wie es dort aussieht."
Er konnte seine Enttäuschung nicht verbergen, als sie eine Sekunde später vor einer grauen Felswand standen. Das „Dach" verschwand in ihr. Es war kaum ein Übergang zu erkennen.
„Es muß doch irgendwelche Eingänge geben", sagte Alaska.
Sie wanderten an der Felswand entlang, doch der Anblick war überall gleich. Tschubai blieb stehen und untersuchte die Felsen.
„Ich bin sicher, daß wir
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