0563 - Gespensterjagd
könnte sich als blinder Passagier in mein Schiff schleichen?"
„Ich weiß nicht, was ich denken soll", meinte der Großadministrator. „Aber ich weiß, daß wir nichts riskieren werden. Ende."
Mitten in Tolots brüllendem Gelächter schaltete die Hyperkomzentrale ab. Aber wenige Sekunden später wurde der Bildschirm abermals hell. Diesmal blinkte er in blutigem Rot, das Zeichen für eine Alarmmeldung.
„Zentrale Robotvermittlung!" sagte die unmodulierte Stimme von vorhin. „Hilferuf von Ortungsstation D-B-478. Ich überspiele!"
Das rote Blinken erlosch, dafür wurde undeutlich das Innere einer Station sichtbar. Schemenhafte Gestalten bewegten sich, und eine menschliche Stimme sagte hastig: „Major Oruba spricht. Soeben wurden Leutnant Gregory und Sergeant Meilin tot in der Wachstube gefunden. Ihre Körper sind zu einer schaumigen Masse geworden und nur noch an den Raumschutzanzügen zu erkennen gewesen."
Jemand sagte etwas zu Oruba. Ich verstand nicht, was er sagte, aber es schien den Major in Panik zu versetzen, denn er schrie: „Etwas Unheimliches geht vor. Auf dem Flur liegen die Leichen von weiteren drei meiner Leute. Es scheint, als ging..."
Über den Bildschirm zuckte ein Blitz, dann wurde er schwarz.
Bevor wir zu einer Reaktion fähig waren, summte der Melder des tragbaren Telekoms, den Lord Zwiebus am Gürtel trug.
Der Pseudo-Neandertaler riß das Gerät aus der Magnethalterung und schaltete es ein.
„Hie spricht Überwachungssatellit CEPHIR, Captain Lindeman!"
sagte eine tiefe Stimme. „Wir haben eine schwere Explosion angemessen. Sie fand bei der Position von D-B-478 statt und wurde offenbar durch einen kleinen nuklearen Sprengsatz hervorgerufen."
Rhodan nahm Zwiebus den Telekom aus den Händen und sagte: „Hier Rhodan. Ich habe verstanden, Captain Lindeman. Ende."
Noch bevor er das Gerät abgeschaltet hatte, beorderte Lordadmiral Atlan mit seinem Armband-Telekom einen Hilfs - und Bergungstrupp an die Position der explodierten Ortungsstation.
Unterdessen hatte Fellmer Lloyd sich in die allgemeine Hyperkomfrequenz des Merkur einschalten lassen und warnte alle Personen vor der neuen Gefahr.
Als er fertig war, ließ der Großadministrator einen Pararaum-Richtstrahl zur Biopositronik NATHAN im Erdmond schicken und informierte das gigantische Gehirn über die rätselhaften Vorgänge auf Merkur. NATHAN forderte dringend weitere Informationen an.
Perry Rhodan gab sie ihm wenige Minuten später, als das eben gelandete Raumschiff Tolots explodierte.
Diesmal hatte der Gegner ohne sein Wissen einen folgenschweren Fehler begangen, denn der Haluter wurde nicht durch die Explosion getötet. Er verhärtete seine Körperstruktur gerade noch rechtzeitig, wurde mit einem Traktorstrahl aus den glühenden Trümmern geholt und wurde noch im Vakuum wieder voll handlungsfähig.
„Ü'Krantomür ist ein Dezentralisierer", berichtete er uns über Telekom. „Bevor er die Bombe zündete, konnte ich auf einem Monitorschirm der Steuerkanzel sehen, wie er sich anscheinend aus dem Nichts zusammenfügte. Meine Planhirnauswertung ergab, daß der Götze die psionische Fähigkeit besitzt, seinen Körper in Einzelmoleküle aufzulösen, von denen jedes parapsychisch aufgeladen und daher für sich allein handlungsfähig ist.
Am Zielort fügen sich die Moleküle dann unheimlich schnell wieder zum ursprünglichen Körper zusammen und schlagen zu."
Ich merkte, wie mich ein Gefühl eisiger Kälte beschlich. Wenn es stimmte, daß Ü'Krantomür ein Dezentralisierer war, dann konnte er praktisch an jedem Ort Merkurs wieder auftauchen, ohne daß ihn jemand daran zu hindern vermochte.
Er konnte auch in der KONG-KONG ercheinen, in der Caruh aVacat Dienst tat...!
Ich mußte unbedingt etwas unternehmen!
*
Ein schwaches Wimmern lenkte meine Aufmerksamkeit auf Yorgho. Der Begleiter des Götzen hatte sich in eine Ecke des Verhandlungsraumes verkrochen und schien sich zu fürchten.
Ich erinnerte mich an meinen Würfelzucker.
Zögernd ging ich auf das Tier zu, während ich überlegte, daß man Yorgho nicht für das verantwortlich machen konnte, was sein Herr tat. Schließlich waren auch bei uns Menschen die Haustiers von Verbrechern unschuldig an dem, was ihre Herren verbrochen hatten.
Yorgho tat mir leid.
Alleingelassen von seinem Herrn, in einer völlig fremdartigen Umgebung, mußte es sein Leben lang an dem daraus resultierenden Trauma leiden, wenn ihm niemand half.
Ich kauerte mich neben das schneckenähnliche
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