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0563 - Totensturm der Geisterfrau

0563 - Totensturm der Geisterfrau

Titel: 0563 - Totensturm der Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorstreckte und der Zeigefinger wie die Spitze einer Lanze gegen den Deckel stach.
    Sie berührte ihn.
    Sofort zog sie die Hand wieder zurück. Es war nur mehr ein Reflex gewesen, verbrannt hatte sich das Mädchen nicht. Wahrscheinlich hatte sie sich dies auch beim erstenmal eingebildet, so nahm sie das Buch erneut in die Hand.
    Das war ihr Fehler, denn diesmal reagierte es.
    Dina wurde davon dermaßen überrascht, daß sie nicht einmal schreien konnte.
    Sie hörte das puffende Geräusch. Einen Moment später flog der Deckel auf. Grellrotes Feuer schoß ihr entgegen und setzte den hellblauen Kittel in Brand.
    Dina rannte weg, stürzte ins Bad. Sie drehte sofort den Hahn auf, ließ die kalte Flüssigkeit in einem dicken Strahl herausschießen und hielt den brennenden Arm darunter.
    Das Wasser löschte zischend das Feuer, es kühlte und überdeckte die Schmerzen, die jedoch zurückkehrten, als Dina den Arm wegzog. Vom Gelenk bis hoch zu den Schultern war nicht nur der Stoff verbrannt, auch die Haut war stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Als schwarzes, verkohltes Etwas hing sie in Streifen herab, und Dina hatte plötzlich schreckliche Angst, sterben zu müssen. Später konnte sie selbst nicht mehr sagen, wie es ihr gelungen war, das Zimmer zu verlassen.
    Irgendwie war sie auf den Hotelflur gelangt und hatte dort gräßlich geschrien.
    Daß Helfer herbeieilten, war ihr nicht mehr bewußt geworden. Da hatte sie bereits bewußtlos auf dem Teppich gelegen…
    ***
    Lady Sarah Goldwyn, Suko und ich befanden uns nicht mehr auf dem Friedhof, der so etwas wie das Prunkstück des Pariser Stadtteils Montmartre war, neben der weißen Basilika Sacre Coeur natürlich. Von einer Telefonzelle aus hatte ich ein Taxi bestellt. Zu dritt warteten wir auf den Wagen. Und das mit verdammt trüben Gesichtern oder auch nachdenklichen, denn nachzudenken gab es viel.
    Eigentlich hätten Suko und ich in London sein müssen. Aber Lady Sarahs Anruf hatte dafür gesorgt, daß wir jetzt in Paris standen und uns über zwei gefährliche Fälle Gedanken machen konnten.
    Beim ersten ging es um einen sechsfachen Frauenmörder, mit dem praktisch alles begonnen hatte, und – wie konnte es anders sein – auch um Sarah Goldwyn. [1]
    Sie war mit einer Reisegruppe nach Paris gefahren. Angeblich, um sich zu erholen und sich ein paar schöne Tage zu machen. Tatsächlich aber wollte sie ein altes Templer-Grab auf dem Cimetiere Montmartre finden, das eine besondere Bedeutung haben sollte, wie die Horror-Oma bei der Lektüre eines entsprechenden Buches herausgefunden hatte.
    Es war ihr nicht gelungen, das Grab zu finden. Sie war voll in einen Polizeieinsatz hineingetappt, der als Falle für einen Mörder aufgebaut worden war. Lady Sarah hatte mitbekommen, wie die Beamten der Sonderkommission den Killer stellten, als er über eine blonde Frau – sie spielte den Lockvogel – herfallen wollte. Der Killer war von Kugeln durchsiebt worden. Er hätte tot sein müssen. Das war er nicht. Nach den Schüssen stand er auf, eingehüllt in eine feurige Wolke, aus der zudem das Gesicht des Teufels hervorschimmerte.
    Für Sarah Goldwyn, die nicht grundlos Horror-Oma genannt wurde, lag der Fall klar. Dieser Killer war kein Mensch mehr. Es mußte sich um eine Person handeln, die mit dem Teufel im Bunde stand, denn nur er konnte ihn derart beschützt haben.
    Das Templergrab war vergessen. Statt dessen alarmierte sie Suko und mich, und sie rief auch noch bei Jane Collins an, die nichts Bes seres zu tun hatte, als uns zu begleiten.
    Es war dann zu einem Streit zwischen uns gekommen. Jane hatte sich selbständig gemacht, weil sie unbedingt den sechsfachen Frauenmörder finden wollte.
    Wer sie kannte, wußte, daß sie ihren eigenen Kopf besaß. Wir hatten sie nicht zurückhalten können. Jane war gegangen, und wir kümmerten uns um das Templergrab, zu dem uns Lady Sarah führte.
    Selten zuvor waren wir drei so überrascht worden, als wir den Namen auf dem Grabstein gelesen hatten.
    Manon de Valois!
    Der Name Valois war gerade für mich kein unbekannter. Schließlich war Hector de Valois, ein ehemaliger Templerführer und einer der Vorbesitzer meines Kreuzes praktisch in mir wiedergeboren worden. Nun standen wir vor der Grabstätte seiner Schwester, wie Lady Sarah uns erklärte. Endlich spielte sie mit offenen Karten. Wir erfuhren von ihr, daß Hectors Schwester anders gewesen war als ihr Bruder. Sie sollte sich der Baphometh-Gruppe der Templer zugewandt haben. Um genaueres

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