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0563 - Totensturm der Geisterfrau

0563 - Totensturm der Geisterfrau

Titel: 0563 - Totensturm der Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darüber zu erfahren, mußten wir in dem Buch nachschlagen, das Lady Sarah mitgenommen und im Hotelzimmer gelassen hatte. Wahrscheinlich würde uns der Weg nach der Lektüre des Buches noch einmal zum Friedhof führen.
    Endlich kam das Taxi. Wir standen im Wind vor dem Eingang und wirkten ein wenig verloren.
    Der Fahrer hielt neben uns. Ich stieg auf den Beifahrersitz und nannte das Ziel.
    »Es wird dauern, Monsieur.«
    »Weshalb?«
    »In Paris ist mal wieder alles zu.«
    »Das kennen wir aus London.«
    Da war ich noch optimistisch. Später nicht mehr, denn wir steckten unweigerlich fest und diskutierten darüber, ob es nicht besser war, mit der Metro weiterzufahren.
    Der Fahrer hielt sich raus, nuckelte an seiner Schwarzen und schaute ansonsten den jungen Pariserinnen nach, die sich mit gekonnten Bewegungen und äußerst grazil zwischen den stehenden Fahrzeugen herschlängelten.
    »Wann flacht denn der Betrieb ab?« fragte ich.
    »Am späten Abend.«
    »Ah so.«
    Endlich kamen wir weiter. Auch nur, weil unser Fahrer den Gehsteig benutzte. Erwischt wurden wir nicht. Schließlich erreichten wir sogar den Hotelturm, dessen Fassade ein Bild aus dunklen und hellen Rechtecken bildete.
    Ich zahlte, legte noch ein Trinkgeld drauf und sah den Fahrer gequält grinsen, als ich ihm eine gute Fahrt wünschte.
    Mir fiel ein Krankenwagen auf, der mit rotierendem Dachlicht vor dem Eingang stand.
    Auch Suko und Lady Sarah waren nicht weitergegangen. »Da muß etwas passiert sein«, sagte die Horror-Oma. »Ich habe wieder so ein komisches Gefühl.«
    »Ja, ja, du mit deinen Gefühlen.« Ich winkte ab und betrat die breite Lobby.
    Dort sah ich zwei Uniformierte neben einem Weißhaarigen im dunkelblauen Anzug stehen. Er wirkte wie ein smarter Manager, bestimmt leitete er das Hotel.
    »Ich habe bestimmt keine Erklärung dafür, wie das Feuer im Zimmer 504 ausbrechen konnte. Tut mir leid. Sie müßten schon die Zeugin fragen, doch die ist nicht in der Lage, Ihnen Rede und Antwort zu stehen. Die Verletzungen haben sie doch stark mitgenommen.«
    Ich war nicht weitergegangen, denn die Nummer hatte bei mir ein Alarmsignal ausgelöst. Hastig winkte ich Sarah Goldwyn und Suko herbei.
    »Der Brand fand in deinem Zimmer statt«, sagte ich.
    »Welcher Brand?«
    »Dabei ist jemand verletzt worden.«
    Lady Sarah bekam kugelrunde Augen, konnte ansonsten jedoch keine Antwort geben.
    Ich wollte mich schon an den Manager wenden, als sich eine der breiten Lifttüren aufschob. Zwei Männer verließen die Kabine mit einer Trage. Darauf lag ein dunkelhäutiges Mädchen. Ein Arzt im weißen Kittel lief neben ihr her, die Flasche mit einem kreislaufstärkenden Mittel in der Hand haltend. Sie war durch einen Schlauch und der dazugehörigen Nadel mit dem Körper der jungen Farbigen verbunden.
    Wir konnten erkennen, daß sie die Kleidung des Zimmermädchens trug. An einer Seite jedoch war nicht nur der rechte Ärmel verbrannt, sondern auch viel Haut. Das Mädchen selbst schien bewußtlos zu sein.
    Der Manager wollte eine Erklärung von dem Weißkittel, der jedoch scheuchte ihn zur Seite.
    Dafür holte ich mir den Weißhaarigen herbei.
    »Was ist denn?« fragte er ziemlich unwirsch.
    Ich deutete auf Sarah Goldwyn. »Im Zimmer dieser Lady ist der Brand ausgebrochen.«
    Der Manager bekam große Augen und preßte für einen Moment die flache Hand gegen die Lippen. »Oh, das tut mir leid. Ich kann Ihnen versichern, daß nichts von Ihrer Habe den Flammen zum Opfer gefallen ist. Eine Erklärung habe ich auch nicht.«
    »Was ist denn nun verbrannt?« wollte Sarah wissen.
    Der Weißhaarige hob die Schultern. »Ich habe noch nicht nachsehen können.«
    »Das erledigen wir«, sagte ich. »Wir sind gute Bekannte der Dame.«
    »Ach so.« Sein mißtrauischer Blick verschwand. »Sie gestatten, daß ich Sie begleite?«
    »Wir bitten sogar darum.«
    Er war ziemlich nervös und lamentierte, daß er sich keinen Reim auf das Feuer machen konnte. »Wir haben auch mit dem Zimmermädchen nicht reden können. Sie war nur bewußtlos.«
    »Aber die Flammen haben sie erwischt?«
    »Leider. Es scheint so zu sein, daß sie sich direkt auf sie konzentrierten.«
    »Wir werden sehen.«
    Im Hotelgang standen noch einige Helfer herum und diskutierten.
    Die Tür zu Sarah Goldwyns Zimmer war nicht verschlossen. Ich betrat den Raum als erster, ging durch bis zum Fenster und roch noch den kalten Qualm, der in der Luft lag.
    Lady Sarah folgte mir langsamer. Danach kam Suko. Der Manager bildete den

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