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0563 - Totensturm der Geisterfrau

0563 - Totensturm der Geisterfrau

Titel: 0563 - Totensturm der Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorn zeigte und nickte zufrieden.
    »Damit werde ich dich töten!« versprach er.
    »Dann tu es endlich!« rief Asmodis. Er war in diesem Fall nur Zuschauer.
    Quasimodo, dem das siebte Opfer einmal entwischt war, näherte sich Jane wie ein ferngesteuerter Mordroboter, der in der Lage war, sämtliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
    Er hatte Glück, hier gab es keine. Bis zu diesem Zeitpunkt jedenfalls nicht.
    Plötzlich war alles anders.
    Der Mörder hatte bereits den rechten Arm angehoben, um zuzuschlagen, als jeder von ihnen das Gefühl hatte – auch Jane –, daß sich der Himmel öffnen würde.
    Aus der Düsternis schoß etwas heran. Die Geschwindigkeit war kaum meßbar. Es raste in einem Halbbogen auf Jane und die beiden anderen zu, ohne langsamer zu werden.
    Selbst Asmodis hatte damit nicht gerechnet. Er reagierte zu spät.
    Jane gelang noch ein kurzer Blick. Sie glaubte, eine Kugel zu erkennen, dann wurde sie von einem wahnsinnigen Orkan gepackt, der das Totenhemd zerriß und sie selbst in die Höhe schleuderte wie einen leichten Ball.
    Genau hinein in die Kugel!
    ***
    Ich stand am Grab der Manon de Valois und erlebte so etwas wie ein magisches Wunder.
    Die Gestalt bestand nur mehr aus einem bleichen, dünnen und mit Rissen versehenen Knochenschädel, der sich aber bewegte und das Maul wie zum Schrei geöffnet hielt. Außerdem sah ich die Kugel und die beiden Klauen, die die Kugel festhielten.
    Ansonsten war kein Körper zu erkennen, nur dünne, geisterhafte Nebelstreifen zitterten unter dem Schädel her und zerliefen zu rauchigen Gebilden.
    Ich hätte normalerweise Angst spüren müssen, zumindest eine innerliche Bedrückung, doch dieses Gefühl wollte mich nicht überkommen. Es war etwas völlig anderes, das in mir hochstieg.
    Eine Ahnung, eine Spannung und gleichzeitig das Wissen, daß es sich bei dieser geisterhaften Gestalt um die Reste der Manon de Valois handeln mußte.
    Wenn sie einen anderen Weg gegangen war als ihr Bruder, so mußte ich sie als Feindin einstufen. Nur handelte sie nicht so, denn sie griff mich nicht an und ließ mich seltsamerweise in Ruhe.
    Ich tat ebenfalls nichts, hütete mich auch davor, mein Kreuz einzusetzen. Voller Interesse wartete ich ihre weiteren Reaktionen ab.
    Dieses Wesen beherrschte das Grab und dessen unmittelbare Umgebung. Das war einfach logisch, ich brauchte nur an den toten und an den verletzten Dealer zu denken. Sie hatten den Geist der Frau in ihrer Aktivität gestört und die Quittung bekommen.
    Mich griff sie nicht an!
    Sie tobte über mir, obwohl ich keinen Laut vernahm. Schädel, Kugel, Klauen und Nebelfetzen vereinigten sich zu einem lautlosen, geisterhaften Tanz, der auf mich wirkte, als hätte er irgendeine magische und beschwörende Bedeutung.
    Mir blieb zunächst nichts anderes übrig, als sie mit den Blicken zu verfolgen.
    Sie blieb in der Nähe des Grabes, auch wenn sie jetzt mehr an Höhe gewann und durch die Dunkelheit zirkulierte wie ein blasser Schatten. Sie war ungewöhnlich, sie setzte magische Kräfte ein, die auch optisch zu erkennen waren.
    In der Dunkelheit entstanden über den Gräbern Lichtpunkte. Sie blitzten in einem fahlen Blau auf, um im nächsten Augenblick inmitten kleiner Explosionen zu verschwinden.
    Die Gestalt aber blieb.
    Manon de Valois führte mir einen Hexentanz vor, der seine Bedeutung haben mußte.
    Aus ihren kreisenden Reigen stieß sie immer wieder hervor, erreichte eine für mich nicht sichtbare Grenze, federte dort ab, kam wieder zurück und drehte sich abermals in einem spiralförmigen Reigen, der für mich noch immer nicht begreifbar war.
    Die großen Klauen ließen die Kugel nicht los. Ihr galt auch mein Interesse. Obwohl sie weiter von mir entfernt war als zu Beginn, blieb die Kugel für mich deutlich zu erkennen.
    Sie hob sich scharf von der Finsternis ab und leuchtete im Innern graublau.
    Der Vergleich mit einer anderen Kugel kam mir in den Sinn. Sie gehörte zum Kelch des Feuers, der, zusammen mit der Kugel, die Einheit des Dunklen Grals bildete.
    Diese Kugel aus dem Gral hatte einmal einer leider ermordeten Freundin von mir gehört. Der Wahrsagerin Tanith. Auch sie hatte ihren Wohnsitz in Paris gehabt. Die Spuren, die in diese Stadt führten, verdichteten sich also. Gab es eventuell Zusammenhänge zwischen den beiden Kugeln? War auch die neue magisch aufgeladen, so daß es ihr gelang, die Vergangenheit oder Zukunft offenzulegen?
    Meine Überlegungen wurden von den nächsten Vorgängen unterbrochen, denn die

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