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0564 - Die Gräber seiner Ahnen

0564 - Die Gräber seiner Ahnen

Titel: 0564 - Die Gräber seiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als der Norden«, unterstützte Lady Sarah ihn.
    Ich dachte über Alet-les-Bains nach. »Eine verflucht weite Strecke. Da kann man schon eine leichte Gänsehaut bekommen.« Ich schaute de Gache an. »Wie sind Sie eigentlich hergekommen?«
    »Ich mußte den Bus, den Zug und das Flugzeug nehmen. Es war eine Tortur. Keine tolle Reise.« Er lächelte. »Aber jetzt habe ich alles hinter mich gebracht, hoffe ich.«
    »Tja«, sagte Glenda Perkins und hob die Schultern. »Ich kann es mir nicht vorstellen, ich kenne den Abbé kaum, aber ich weiß trotzdem, daß ich ihm eine derartige Reaktion nicht zutrauen würde. Nein, das ist einfach nicht wahr.« Sie blickte den Templer an. »Was haben Sie für eine Erklärung? Sie waren doch immer bei ihm.«
    »Ich weiß nichts. Der Abbé lebt zwar mit uns zusammen, er ist trotzdem manchmal ein Fremder. Irgendwie kommt er uns vor wie ein Übervater. Trotz seiner Blindheit hatte er alles voll unter Kontrolle. Wir alle vertrauten ihm. Deshalb ist uns sein Verhalten ja so rätselhaft. Es will einfach nicht in meinen Kopf hinein, verstehen Sie das?«
    »Das ist klar. Auch ich kann mir trotz der Zeugenaussagen nicht vorstellen, daß der Abbé getötet hat.« Suko malte mit dem. Fingernagel Kringel auf die weihnachtliche Tischdecke. »Ist Ihnen nichts an Bloch aufgefallen? Hat er sich in der letzten Zeit vielleicht anders verhalten? Manchmal merkt man gewisse Ereignisse am Verhalten eines Menschen. War er komisch zu Ihnen?«
    Marc de Gache überlegte. »Wenn ich ehrlich sein soll«, meinte er nach einer Weile, »war da schon etwas.«
    »Und was?«
    »Das ist schwer zu sagen. Er hat hin und wieder von einem Friedhof gesprochen.«
    »Wo liegt der?« fragte ich.
    »Das wissen wir nicht. Er redete davon, daß er viele Gräber sah, wenn er mit dem Würfel Kontakt aufnahm. Sehr alte Gräber, deren Grabsteine aus dem Erdboden hervorschauten, verwittert waren und ein Geheimnis bergen müssen.«
    »Ließ er sich darüber aus?«
    De Gache schüttelte den Kopf. »Nein, er ging nie konkret darauf ein. Wahrscheinlich war er sich selbst nicht darüber im klaren. Wie gesagt, es war ein Geheimnis, und Sie wissen ja, daß Geheimnisse nicht gelüftet werden können, sonst sind sie keine mehr. Etwas kompliziert ausgedrückt, so ähnlich jedoch verhielt es sich bei diesen Dingen.«
    »Hat er keinen Hinweis auf den genauen Ort des Friedhofs gegeben?« erkundigte sich Lady Sarah.
    »Nein.«
    »Liegt der Friedhof in der Nähe?« Wir ließen nicht locker. »Mußte er reisen, um ihn zu erreichen?«
    »Keiner von uns wußte es. Er hat sich kaum darüber ausgelassen. Es blieb sein Geheimnis.« De Gache beugte sich vor. »Ich will Ihnen eines sagen. Wir haben auch nicht gewagt, ihn danach zu fragen. Es ging einfach nicht. Wir haben vor dem Abbé Respekt. Wäre die Zeit reif gewesen, hätte er uns schon eingeweiht.«
    Ich nickte. »So sehen wir das auch.« Dann strich ich über mein Haar. »Ein alter Friedhof also«, murmelte ich. »Er muß das Geheimnis bergen, um das es geht. Ich kann mir einfach keine andere Lösung vorstellen. Ihr etwa?«
    Die Freunde waren meiner Ansicht.
    »Das hieße«, folgerte Suko, »daß wir uns auf den Weg machen müssen, um den Friedhof zu suchen.«
    »Richtig.«
    Mein Freund lächelte. »So etwas ist der richtige Job zwischen den Feiertagen.«
    Ich lachte. »Was willst du machen? Silvester auf dem flachen Land ist mal etwas anderes.« Dann wandte ich mich an unseren Besucher.
    »Sie werden es die folgende Nacht doch noch hier aushalten, nicht wahr?«
    Er verzog das Gesicht. »Ja, wenn es sein muß. Glücklich bin ich darüber nicht.«
    Die Reaktion überraschte mich. »Was haben Sie, Marc? Sie fühlen sich hier fremd, ich kann verstehen, daß…«
    »Darum geht es nicht, Monsieur Sinclair, überhaupt nicht. Ich habe Sie schon genug in Gefahr gebracht«, flüsterte er und schluckte einige Male dabei.
    Ich zwinkerte mit den Augen. »Tut mir leid, aber das müssen Sie mir genauer erklären.«
    »Es ist so…« Er schaute uns alle an. »Ich kann es nicht beweisen, aber ich habe den Eindruck, als wäre ich auf dem Weg von Alet-les-Bains hierher verfolgt worden. Es war ständig das Gefühl da, beobachtet zu werden.«
    »Von wem?« fragte Suko.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber so etwas muß man doch erkennen oder sehen können«, sagte Lady Sarah.
    »Tut mir leid, Madame. Es war das Gefühl. Dabei blieb es. Eine nicht sichtbare Aura des Bösen umschwebte mich. Sie war wie ein Hauch, der mich streifte,

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