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0564 - Die Gräber seiner Ahnen

0564 - Die Gräber seiner Ahnen

Titel: 0564 - Die Gräber seiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konzentrierter Wein, den man mit einem feurigen Hauch überdeckt hatte.
    Er schien beim ersten Schluck alles ausbrennen zu wollen. Ich wunderte mich darüber, daß Lady Sarah ihn trank, ohne das Gesicht zu verziehen, im Gegensatz zu Suko, der doch leichte Schwierigkeiten mit seiner Atmung bekam, das Glas rasch wegstellte und die Arme ausschüttelte. »Kinder, was habt ihr mir nur gegeben?«
    »Das ist Medizin«, erklärte Sarah.
    »Das hat bestimmt der Verkäufer gesagt.«
    »Aber er tut gut!« stand auch Jane der älteren Dame bei. »Ich habe das Gefühl, innerlich wegschwimmen zu können.« Sie schaute gegen ihr Glas, wo das Licht der Kerzen Reflexe gegen den dunklen Rest des Weines warf. »Ist es nicht herrlich, hier zu sitzen und genießen zu können?« Ihr Blick nahm einen etwas verloren wirkenden Ausdruck an. »Wenn ich daran denke, was ich hinter mir habe, dann bin ich ungemein dankbar, zwischen euch wieder einen normalen Platz gefunden zu haben, auch wenn noch ein Hexenerbe in mir schlummert.«
    »Das du zu deinem und unserem Vorteil einsetzen kannst, wie Paris ja gezeigt hat«, sagte Sarah.
    »Ja. Und ich möchte auf keinen Fall mehr mit der anderen, der dunklen Seite konfrontiert werden.«
    »Darauf sollten wir trinken«, schlug Glenda vor. Sie hob ihr Rotweinglas an.
    Wir taten es ihr nach und sahen die Tränen in den Augen unserer Freundin Jane Collins schimmern.
    Lady Sarah stand auf. Sie umarmte Jane, die das Weinen nicht mehr unterdrücken konnte.
    Wir blieben sitzen. Unser Lächeln wirkte etwas verkrampft und verloren. Wir alle hatten mit Jane Collins gelitten und ihr von Herzen gewünscht, daß sie es schaffte, wieder ein normaler Mensch zu werden. Die Zeit des Schreckens lag endlich hinter ihr, die Erinnerung daran würde so leicht nicht zu löschen sein.
    Mein Blick glitt durch das Fenster hinaus in den Vorgarten, wo die elektrischen Kerzen des Weihnachtsbaumes von dünnen Dunstschleiern umweht wurden. Nässe glänzte wie Perlen. Auf einem Zweig hockte ein dicker, fetter Spatz und hatte sein Gefider aufgeplustert.
    Jane tupfte mit einem Taschentuch ihre Augenwinkel trocken und putzte sich die Nase. »Ihr müßt schon entschuldigen, aber…« Sie schluckte und lachte dabei. »Es kam eben alles zusammen. Die Vergangenheit traf sich mit der Gegenwart und da …«
    Glenda streichelte über ihren Arm. »Ja, wir verstehen dich und hätten ebenfalls nicht anders gehandelt.«
    »Danke, daß ihr es so seht.«
    »Sollen wir wieder in den Wohnraum gehen oder hier warten?«
    Lady Sarah stellte die Frage.
    »Ich finde es in diesem Zimmer gemütlich«, sagte Suko.
    »Das ist auch meine Meinung.«
    »Okay, John, bleiben wir hier. Ich hätte da noch eine Flasche Champagner, die…«
    Wir winkten alle ab. »Um Himmels willen, Lady Sarah, nur so etwas nicht. Wir haben zuviel gegessen und getrunken. Ich glaube, wir müssen uns erst mal regenerieren.«
    »Aber ich könnte etwas anderes vertragen«, meinte Glenda.
    »Bitte?«
    »Braunes Wasser.«
    Lady Sarah lachte. »Kaffee. Klar, das ist kein Problem, den koche ich gern. Wer noch?« Lady Sarah blieb an der Tür stehen und schaute uns fragend an.
    Wie die Schuljungen hoben wir die Arme.
    »Soll ich ihn kochen, oder möchtest du das übernehmen, Glenda. Dein Kaffee ist schließlich weltberühmt, wie John immer zu sagen pflegt. Du kannst gern…«
    Lady Sarah sprach nicht mehr weiter, denn genau in diesem Augenblick klingelte es.
    Wir starrten uns an, waren zusammengezuckt, bekamen große Augen. »Wer kann das sein?« flüsterte die Horror-Oma.
    »Erwartest du denn Besuch?« fragte Suko.
    »Nein.«
    »Na dann…«
    »Vielleicht sind es die Conollys«, mutmaßte Jane.
    Wieder klingelte es.
    Ich deutete auf die Tür. »Bitte, Sarah, öffne.« Ich stand schon auf, um sie zu begleiten. Aus Sicherheitsgründen.
    »Ja, danke.«
    Unsere Festtagsstimmung war zwar nicht verschwunden, sie hatte sich jedoch verlagert und einer gewissen Gespanntheit Platz verschaffen. Auch ich konnte mir nicht vorstellen, daß um diese Zeit und gerade am Heiligen Abend noch jemand etwas von Lady Sarah Goldwyn wollte. Vor Verlassen des Raumes hatte ich noch einen Blick durch das Fenster geworfen, ohne jedoch den oder die Besucher entdecken zu können. Sie mußten den Vorgarten ungesehen durchquert haben.
    Ich legte Sarah eine Hand auf die Schulter. »Keine Sorge, das geht schon klar.«
    »Hoffentlich.«
    »Sicher.«
    Bevor wir die Tür erreicht hatten, klingelte es zum drittenmal.
    Diesmal noch

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